Captain America
Amerikas Vorzeigeheld ist ein schwieriger Fall. Der handlungsbedingte Patriotismus ist mit Sicherheit nicht jedermans Sache, sein doch eher lächerliches Outfit lädt auch nicht grade zu einer näheren Betrachtung ein. Mein letzter Kontakt zu Steve Rogers liegt nun auch schon mindestens 20 Jahre zurück, als ich als Kind auf dem Flohmarkt ein Comicheft mit ihm erstanden habe, mehr wusste ich davon leider auch nicht, bis jetzt. Denn jetzt also der Film als Vorbereitung für die „Avengers“. Und das ganze beginnt recht vielversprechend als actionreiches B-Movie, fällt dann aber mit fortlaufender Spielzeit immer weiter ab. Mehr und mehr driftet der Film ins Lächerliche ab, wenn der Typ in seinem blauen Strampler gegen die rote Skelettfresse antritt – so richtig Spannung will dabei auch gar nicht aufkommen, denn wirklich Gefahr strahlt die Hydra gar nicht aus. Was genau an Captain America so gefährlich sein soll, dass Red Skull direkt seinen ganzen Stützpunkt in die Luft jagt, nur weil er auftaucht, wird auch nicht so ganz deutlich. Bis jetzt („Thor“ noch nicht gesehen) mit dem „Hulk“ der schwächste von Marvels Filmen.
Tim & Struppi und das Geheimnis der Einhorn
Computeranimierter Realismus trifft vorlagenbedingten Comic-Look: Auch wenn ich zuvor nie mit „Tim & Struppi“ zu tun hatte (meine erste Frage zu Beginn des Films: „Struppi ist der Hund oder?“), so kam ich letztendlich doch nicht an Spielbergs hochgelobtem Animationsfilm vorbei. Nette Ideen zu Beginn (ein animierter Hergé zeichnet Tim als Comicversion), überhandnehmende Action zum Schluss: Das sieht ja alles ganz nett aus und auch die („ungeschnittene“) Fluchtszene durch die Straßen ist atemberaubend, aber auch sehr seelenlos. Ein Film, scheinbar fürs 3D gemacht, in 2D einfach nur hyperaktiv. Nett, belanglos, aber für das Endergebnis war der betriebene Aufwand dann doch zu groß. Schade, durchaus.
Iron Man (Drittsichtung)
Letztens wurde ich gefragt, wie es denn sein kann, „Transformers“ nicht zu mögen, aber einen Mann im Roboteranzug. Also wer sowas fragt, kann unmöglich beide Filme kennen. Die infantilen Roboterschlachten mit ihren Pippi-Kacka-Witzen sind in keinster Weise vergleichbar mit Marvels Eisenmann, der es, zumindest im ersten Teil, sogar etwas ruhiger angehen lässt, um den Charakteren mehr Raum zu geben. Die herausragendsten Charaktere bei „Transformers“ sind die Brüste von Megan Fox. Vor der erneuten Sichtung dennoch die bange Frage: Bei der Zweitsichtung gabs einen Punkt weniger als nach dem Kino, die Euphorie war verflogen, was passiert dann erst bei der erneuten Sichtung? Nichts passiert. „Iron Man“ funktioniert auch noch beim dritten Mal, was sehr schön ist, denn so langsam mausert sich der Film zum all time favourite.
Ja, bei „Tim & Struppi“ sind wir uns tatsächlich mehr als einig. War ja zu erwarten.
„Iron Man“ hat mir bei der bisher einzigen Sichtung übrigens auch nicht so wahnsinnig gut gefallen. Habe ihn als solide 7-Punter in Erinnerung – ebenso wie „Transformers“ eben… 😉
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Ja, bei „Tim & Struppi“ entsprach deine Review genau meiner Meinung.
„Iron Man“ muss man wohl mögen 😉
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Erstaunlich, dass sind die ersten mässigen Kritiken die ich lese…naja muss mir erst mal selbst ein Bild machen
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Captain America hab ich auch so bewertet und ohne Tim & Struppi zu kennen, würde der vielleicht auch auf so eine Wertung kommen. Und Iron Man sehen wir insofern ähnlich, als dass du den Film exakt doppelt so gut bewertest wie ich 🙂
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Beim Captain hätte ich bei dir weniger erwartet…
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Iron Man ist tatsächlich einer der besseren Superhelden-Filme, dabei ist er noch recht konventionell (Watchmen und Sin City spielen noch in einer anderen Liga) – aber 9 Punkte würde ich ihm dann doch nicht geben – aber solange er besser bewertet wird als Hasbros Spielzeuge in Übergröße – ok.
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Nein, „Watchmen“ liegt klar darunter. Manchmal ist Style einfach nicht alles.
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Joa, Captain America war ziemlich schlapp. Iron Man dafür eine der besten Superheldenverfilmungen ever, und ganz klar weitaus besser als der vermurkste Watchmen,.
Tim und Struppi nicht gesehen, und auch irgendwie keinen Bock drauf.
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Der Captain ist bei mir ungefähr gleichwertig weggekommen. War zunächst auch etwas voreingenommen, was den Patriotismus anbelangte, aber der Film hat das teilweise ja sogar recht gut auf die Schippe nehmen können, wenn man den Helden der Nation so durch Amerika hat touren sehen. Fand ich gut.
Tim und Struppi hab ich im Kino gesehen, in 3D. Der Effekt der zusätzlichen Dimension war aber gar nicht mal so pralle, wie man ihn vielleicht erwartet hatte. Das war eine der Enntäuschungen des Films. Daneben fand ich es auch schade, dass der Film einfach nicht mitreißend genug war. Andererseits hatte ich definitiv meinen Spaß mit dem Film, hab mich super unterhalten gefühlt und teils an die geniale Videospielreihe „Uncharted“ erinnert gefühlt (hatte zuvor auch nie mit Tim und Struppi zu tun).
Abgesehen davon fand ich den Film animationstechnisch erste Sahne, wobei es noch einen Haken gibt. Alle Figuren sehen toll aus, außer Tim. Tim sieht stets aus wie eine Schaufensterpuppe, extrem plastisch einfach.
Übrigens erinnerte mich die Actionszene mit dem Kran irgendwie an „Das Leben stinkt!“ mit Mel Brooks. 😀
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