Shortcuts: AUFTRAG RACHE [2010]; ASPHALTRENNEN – TWO LANE BLACKTOP [1971]

Auftrag Rache

Auftragrache1_01„Auftrag Rache“ – Wow, das klingt ja mal knallhart. Gut, auch saudämlich, aber schon nach knallharter Action im Stile eines „96 Hours„. Dabei ist Mel Gibsons Rachefilm eher als Verschwörungs-Thriller einzuordnen, so sehr er auch auf Rache aus ist, so sehr ist er eigentlich hauptsächlich damit beschäftigt genau so eine aufzudecken. Natürlich passiert hin und wieder auch was, hin und wieder stirbt auch mal jemand keines natürlichen Todes, aber das ist weit von einem temporeichen Actionfilm entfernt, im Gegenteil. Stellenweise zieht sich das Ganze doch sehr, wird bewusst entschleunigt und die Story manövriert an der Grenze zur Unglaubwürdigkeit. Mel Gibson selber braucht dabei nicht viel mehr zu machen als erschöpft zu gucken und das Finale ist doch sehr unspektakulär. Die finale Szene fand ich jedoch durchaus gelungen, wenn diese auch vielerorts kritisiert wird.
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VINCENT WILL MEER [2010]

— „Hast du mich grade Fotze genannt??“
– „Mensch, er hat Tourette!“
— „Ne, das meinte ich schon so.“

VincentwillMeer_01Komödien über kranke oder gehandicapte Menschen sind nicht einfach zu realisieren, gilt es doch die Gradwanderung zu meistern zwischen sich darüber lustig machen und nicht lustig zu sein und stattdessen die Betroffenheitsschiene zu fahren. Und selbst wenn es einem gelingt, gibt es immer noch genügend Leute die nicht darüber lachen können bzw. denen das Thema immer noch nicht sensibel genug angegangen wurde. Zuletzt hatte „Ziemlich beste Freunde“ das Problem, dass die meisten Film diesen Film lustig fanden, sich aber immer noch genügend Leute gefunden haben, die den so gar nicht zum Lachen fanden, der arme Mann. Sogar Rassismus wurde dem Film vorgeworfen, da sein Pfleger schwarz war und angeblich zu stereotyp angelegt wurde. Meine Güte. Diese Sorgen sollte „vincent will meer“ nicht haben, spielen Menschen mit anderer Herkunft hier doch kaum eine Rolle – dafür aber gleich drei junge Leute mit unterschiedlichen Krankheiten.

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ALL BEAUTY MUST DIE [2010]

allbeautymustdie_01Als ich den Film anstellte und in diesem der Satz fiel, wie schön der von Kirsten Dunst gespielte Charakter doch wäre, wurde ich direkt gefragt ob ich das auch so sehe, sie wäre doch schließlich der Grund, warum ich den Film angestellt habe. Haltlose Unterstellung, natürlich, war es doch in diesem Fall Ryan Gosling, wenn auch aus anderen Gründen als dies bei Frau Dunst der Fall gewesen wäre. Tatsächlich aber halte ich Herrn Gosling für einen talentierten jungen Mann wegen dem es sich schon mal lohnen kann, einen Film anzustellen. Ob es sich hier auch gelohnt hat? Andere Kritiken verneinen dies mehr oder weniger, aber vielleicht seh ich das ja anders.

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Shortcuts: THE CRAZIES [2010]; SURVIVAL OF THE DEAD [2009]; HARPER’S ISLAND – Season 1

The Crazies

thecrazies2_01„The Crazies“ ist der bessere „World War Z“ – natürlich in einem viel kleineren Rahmen, aber das Grundprinzip ist vergleichbar, nicht so verharmlost wie im neuesten Pitt-Vehikel, das drastische Ende nur konsequent. Wieder ein Film, bei dem ich Romeros Original nicht kenne, was ihm aber vielleicht auch gut tut, konnte ich doch so ganz unvorbelastet meinen Spaß mit diesem Infizierten-Horror haben – denn den hat man durchaus. Die Bedrohung ist realistisch, toll inszeniert und die Charaktere nicht so nervig, wie sonst schon mal gesehen. Der Kitsch hält sich stark zurück, die Action ist durchaus ansehnbar – nur halt, was auch schade ist, so wirklich was besonderes ist das andererseits auch nicht. Aber durchaus unterhaltsam. Wie schon gesagt.
kritik

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Shortcuts: TOY STORY 3 [2010]; STIRB LANGSAM 5 – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN [2013]

Toy Story 3

toystory3_01Ich persönlich hatte ja so meine Zweifel, ob es für einen dritten Teil noch genug über Spielzeug zu erzählen gibt – und Negativbeispiele für ideenlose Fortsetzungen des Geldes wegen gibt es ja genug (siehe weiter unten) – aber da habe ich meine Rechnung ohne Pixar gemacht. Gut, ich kenne „Cars 2“ und „Merida“ noch nicht, aber können die überhaupt schlechte Filme produzieren? Denn auch „Toy Story 3“ sprüht nur so vor Ideen und Witz (und der A113) und einer durchdachten Story, die zwar am Ende etwas rührselig wird, aber das gehört ja auch dazu. Wieder einmal ganz großes Kino um ganz kleines Spielzeug, und wer die ersten beiden Teile mochte, der wird auch hier mehr als seinen Spaß haben. Und Teil 1 verdient dringend eine neue Sichtung, da ich nicht mehr glaube, dass die von mir vergebenen nur 7 Punkte gerechtfertigt sind…
kritik

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Kurzkritik: KREUTZER KOMMT [2010]

„Meine Name ist Kreutzer, ich löse den Fall.“

Natürlich ist es einfach, einen Schauspieler, der dank einer bestimmten Rolle seinen Bekanntheitsgrad erweitern konnte, immer mit ähnlichen Rollen zu versorgen. Der Zuschauer kennt ihn so, der Schauspieler kann das so, wenig Risiko, bis auf eine Tatsache: Eventuell erwartet der Zuschauer das auch genau so und ist dann enttäuscht, wenn die Rolle dann mal doch etwas anders ist. Das Ernie zum Beispiel auch Tatorte reinigen kann und dabei über Gott und die Welt philosophiert hätte vermutlich auch niemand erwartet. Vor zwei Jahren durfte Christoph Maria Herbst das erste mal als Kreutzer ermitteln bzw. lösen. Und das hat er gar nicht mal schlecht gemacht.

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Shortcuts: DER DIKTATOR [2012]; HANGOVER: PART 2 [2011]; TUCKER & DALE VS. EVIL [2010]; IM TIEFEN TAL DER SUPERBABES [2011]

Der Diktator

„Borat“ war anders. Eine respektlose Komödie, in der den Amerikanern der Spiegel vorgehalten wurde und die so einige Klagen nach sich zog, weil manche unfreiwilligen Darsteller gar nicht damit einverstanden waren, dass ihre Aussagen im Kino einem Millionenpublikum präsentiert wurden. Zu „Brüno“ kann ich leider nichts sagen, da ich ihn nicht gesehen habe, aber „Der Diktator“ klang dann wieder vielversprechend: Ein Film über einen afrikanischen Diktator, der sein Volk unterdrückt und dem der Besitz von waffenfähigem Plutonium nachgesagt wird – reale aktuelle politische Ereignisse lassen grüßen und man konnte eine bissige Satire erwarten. Aber Sacha B. Cohen zeigt nur selten, was der Film hätte werden können und drehte stattdessen eine Hommage an Adam Sandler mit zahlreichen Sex-Witzchen und einer unnötigen (aber zu erwartenden) Liebesgeschichte. Selig die, die den Trailer im Vorfeld nicht kannten: Selten hat die Werbung für einen Film die wenigen lustigen Szenen überhaupt schon komplett im Vorfeld gezeigt, so dass im Grunde nur noch ein komplett spannungs- und humorbefreites Filmchen übrig bleibt. Die gesamte virale Kampagne im Vorfeld des Kinostarts war lustiger als das Ergebnis im Kino.

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Shortcuts: HOP [2011]; LARS UND DIE FRAUEN [2007]; MEGA-SHARK VS. GIANT-OCTOPUS [2009]; ZEITEN ÄNDERN DICH [2010]

Hop – Osterhase oder Superstar?

Es ist unglaublich, wie beliebig und langweilig man einen Film gestalten kann, so dass höchstwahrscheinlich sogar die Zielgruppe der unter 9-Jährigen angeödet sein wird. Storytechnisch dachte man sich wohl, dass die Weihnachtsfilme bereits abgegrast sind und man jetzt auch mal mit Ostern Kasse machen will, und so ist es halt der Osterhase Junior (kreative Namensgebung: „E.B.“, für Easter-Bunny…), der das Leben von James Marsden schwer macht, und zwar leider genau so, wie man sich das vorstellt. Das die beste Szene die ist, in der Marsden den Hasen mit einem Stein erschlagen will, sagt erschreckend viel über den Film aus. Belangloser „Santa Clause“-Abklatsch vom Reißbrett, der außer ganz netten Animationen und Penny aus „The Big Bang Theory“ nicht viel zu bieten hat.

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Kurzkritik: 22 BULLETS (L’Immortel) [2010]

Ein Mann fährt mit seinem Sohn nach dem Besuch der Oma wieder nach Hause. Die Straßen sind belebt, die Sonne scheint, der Familienhund hechelt fröhlich in die Kamera. Schief singen beide die Oper mit, welche im Radio läuft. „Darf ich schon aussteigen?“ fragt der Sohn vor der Einfahrt ins Parkhaus, natürlich darf er, und so steigt er auch aus, schaut sich die Straßenkünstler mit ihrer dressierten Ziege an, während sein Vater einen Parkplatz sucht. Langsam fährt er seinen Wagen durch die Tiefgarage, stoppt den Motor, wartet mit dem Aussteigen aber so lange, bis die Oper im Autoradio zuende ist, die er weiterhin gutgelaunt mitsingt. Er steigt aus, BÄM! 22 Schüsse treffen ihn, er sackt zu Boden, der Hund wird mit einer Schrotlinte erwischt, der Junge steht vor dem Parkhaus und wartet auf seinen Vater. Und dann sind die ersten Minuten des Films vorüber.

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