Kritik: 96 HOURS (TAKEN) [2009]


„Ich weiß nicht wer Sie sind. Ich weiß nicht, was Sie wollen. Falls Sie auf Lösegeld aus sind, kann ich Ihnen versichern, ich habe kein Geld. Aber was ich habe, sind ganz besondere Fähigkeiten.“

Kim, die Tochter von Ex-Agent Bryan Mills, wird während ihres Urlaubs in Paris von der albanischen Mafia gekidnapped. Das einzige, was ihm bleibt, sind 96 Stunden sie zu finden – erfahrungsgemäß die Zeit, nach der man Entführungsopfer für immer verloren hat…


Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie es ist, Kinder zu haben, und diese zu verlieren, fehlt mir ein wenig die Erfahrung. Glaubt man Luc Besson, muss es für einen Vater ganz schrecklich sein und man würde alles, wirklich ALLES tun, um diese zu retten. Und so zieht Bryan Mills los, seine Tochter aus den Händen der Mafia zu retten und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Das ist übrigens wörtlich zu nehmen, denn Mills macht keine Gefangenen. Wir hier einen Hochglanz-Actioner erwartet, der so tut als ob und für die Optik mehr übrig hat als für authentische Action und realistische Gewalt, der ist hier definitiv im falschen Film.

Auch wenn Neeson in diesem Film gefühlt immer gleich guckt, so schafft er es doch, seine Verzweiflung und Rachsucht glaubhaft darzustellen. Unterstützt von einem intensiven und spannungsaufbauenden Soundtrack, nimmt einen der Film an manchen Stellen doch ziemlich mit. Für sehr gelungen halte ich besonders die Szene, in der Mills den Mann erkennt, mit dem er am Telefon gesprochen hat, als seine Tochter entführt wurde. Auch in dieser Szene geht es anschließend brutalst zur Sache und Neeson darf zeigen, dass er trotz seines fortgeschrittenen Alters doch noch das Zeug zum Action-Held hat.

Nachteilig ist vielleicht zu sehen, dass der Film aufgrund seiner recht kurzen Laufzeit recht schnell vorbei ist, in dieser Zeit allerdings keine wirklichen Höhepunkte oder dramatische Wendungen zu erwarten sind. Der rachsüchtige Vater ballert sich quasi im Vorbeigehen seinen Weg frei, Schwierigkeiten muss er dabei nicht befürchten. Mich persönlich hat das allerdings nur sekundär gestört, da man während des Films gar keine Zeit hat, über so etwas nachzudenken und nach dem Film war es mir dann ein bisschen egal, denn ich wurde gut unterhalten und das ist mehr, als ich von den meisten Filmen der letzten Zeit behaupten kann.

„96 Hours“ ist kein neuer Kultfilm und schon gar keine ernsthafte Konkurrenz für den Besson-Klassiker „Léon – der Profi“, doch das will er auch gar nicht sein. Der Film ist ein reiner Action-Film, in dem Mills Rache an erster Stelle steht und dem Moral und eine tiefsinnige Geschichte erst mal völlig egal sind. Hier wird erst geschossen und dann verhandelt. Und manchmal ist das ja auch ganz schön anzusehen.

13 Kommentare

  1. lalia · Februar 21, 2009

    gut im Kino, oder reicht TV?

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  2. Xander · Februar 22, 2009

    Meiner Meinung nach: Kino!
    Es sei denn, du hast ne gute Anlage zu Hause. Die ordentlich Druck macht 😉

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  3. bullion · Februar 22, 2009

    Klingt gut. Wusste gar nicht, dass Besson da dahinter steckt. „Léon – Der Profi“ und „Nikita“ gehören zu meinen absoluten Lieblingsfilmen!

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  4. Xander · Februar 22, 2009

    Er hat zumindest das Drehbuch geschrieben. Also, die Drehseite. Naja, er hat dem Regisseur gesagt dass Neeson viele Leute umnieten soll. Sowas halt *g*

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  5. lalia · Februar 22, 2009

    ne tolle Anlage wäre super… so mit surroundsound und großer Fernseher… hach, ich brauch nen Millionären ^^

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  6. C.H. · Februar 22, 2009

    Hab gerade nur mal das Fazit überflogen, ich werde den Film wohl morgen sehen und ich freu mich drauf.

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  7. Xander · Februar 22, 2009

    Dann bin ich mal gespannt, was dabei herauskommt!

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