Serie 1 nach „LOST“ für Regisseur J.J. Abrams. Während dem Ende seines vorangegangenen Serienprojektes keine wirklich guten Noten ausgestellt wurden – ich selber kann das nicht beurteilen, weil ich schon etwas vorher das Interesse verloren habe – kämpfte sich „Fringe“ von Anfang an von Staffel zu Staffel. Wie „Akte X“, nur etwas anders – so wirkte die Serie auf mich, bevor ich sie das erste Mal sah. Und das alleine weckte meine Interesse, ist „Akte X“ insgesamt gesehen doch ziemlich großartig. Und wenn das dann aufpoliert vom Schöpfer von „LOST“ ins Fernsehen kommt, warum nicht? Es gibt weitaus schlimmeres, und für „Grenzfälle der Wissenschaft“ bin ich genauso zu haben wie für „unheimliche Fälle des FBI“. Nur lassen sich dabei leider nicht zu 100% Spoiler vermeiden. Wer die Serie also noch nicht gesehen hat und wirklich gar nichts im Vorfeld erfahren möchte, möge bitte erst beim letzten Absatz fortfahren.
Ein Team, bestehend aus FBI-Agentin Olivia Dunham, dem verrückten Wissenschaftler Walter Bishop und seinem Sohn Peter (als Vormund) untersucht unter der Leitung von Agent Broiles mysteriöse Vorfälle, die nicht alle auf Anhieb erklärt werden können. Es scheint, als ob jemand unschuldige Menschen als Versuchspersonen für wissenschaftliche Experimente nimmt und dabei den Tod vieler in Kauf nimmt – es scheint also eine Art „Schema“ dahinterzustecken. Und Walter Bishop, der Wissenschaftler in der Runde, der 17 Jahre in der Nervenheilanstalt zubrachte, weiß zu vielen Fällen auch mehr, als ihm lieb ist…
„Fringe“ hat es mir nicht leicht gemacht, denn es fängt sehr simpel an. Ein mysteriöser Fall, ein Mensch wird in Walters Labor gebracht, der irgendwie sein Gehirn anzapft und dadurch an Informationen kommt, am Ende stirbt der Täter. Die FBI-Agentin Olivia, bekommt alles, was sie beantragt, und so sind die Fälle doch recht unspektakulär und schnell gelöst. „Massive Dynamic“ wird ruckzuck als Konzern etabliert, der auch irgendwie Dreck am Stecken zu haben scheint, und die Einführung des „Schemas“ ist auch recht holprig, sieht man als Zuschauer doch nicht so recht, wie diese Fälle zusammenhängen sollen, so dass man überhaupt ein Schema vermuten könnte. Besonders „The Arrival“ mit seinem komischen Zylinder und der zusammengefrickelten Storyline ließ mich daran zweifeln, ob ich mit „Fringe“ jemals warm werden würde. Das war nicht „so wie Akte X“, das war tatsächlich wie „Outer Limits“ mit Technik, der Charme eines B-Movies auf Hochglanz, inklusive eines verrückten Wissenschaftlers mit seinen Experimenten. Die Logik sollte man gar nicht erst suchen sondern sich lieber an den verrückten Ideen und den lustigen Lösungsansätzen erfreuen. „Sie müssen sich nackt in den Tank legen, nachdem ich Ihnen Elektroden ins Gehirn gesteckt und Sie unter Drogen gesetzt habe.“ – „Ok! Gerne auch mehrmals!“.
Ungefähr bis zur Hälfte der Staffel ging das so, doch Gott sei Dank etablierte sich dann so etwas wie eine episodenübergreifende Handlung. „ZFT“ als Gegenspieler, doch das wie und warum wusste man immer noch nicht. Aber immerhin bekam die Serie einen roten Faden, ein Ziel, auf das man hinarbeiten konnte, und irgendwie schien ja auch die (mir bis jetzt immer noch unsympathische) Olivia Dunham mit involviert zu sein, wenn auch unfreiwillig. Dabei hat „Fringe“ zwei große Pluspunkte, ohne die ich wahrscheinlich viel früher das Interesse verloren hätte: Walter und Peter Bishop. Der eine unterhält durch seine Verwirrtheit und doch Klarheit und schafft es, den Zuschauer besonders gegen Ende der Staffel mitfühlen zu lassen, der andere lockert das Ganze durch seine trockenen Sprüche noch mehr auf. Nur Olivia alleine könnte diese Serie nicht tragen.
Zu Beginn also fast ausschließlich „Monster of the week“ Episoden, ab der Mitte der Staffel dann eine angezogene Spannungskurve: Bei „Fringe“ darf man nicht zu schnell aufgeben, denn die Serie zeigt erst im Verlauf der Staffel, was sie kann. Schade zwar, dass Anna Torv ihre Olivia spielt wie ein naives Landei und so nicht den Eindruck erweckt, als hätte man es hier mit einer toughen FBI-Agentin zu tun, aber auch das legt sich im Verlauf mehr und mehr. Eine Serie mit Potenzial also und ich bin gespannt, ob sie dieses in der zweiten Staffel auch ausnutzt.
Steht auch schon seit ner weile auf meinener List vor allem weil ich Lost damals auch verschlungen habe, obwohl ich mich, auch wie du, nicht dazu überwinden konnte die 6. Staffel zu Ende zu schauen…
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Ich bin nicht mal bis zur sechsten gekommen!
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Da hast du das „Schlimmste“ schon hinter dir. Ab Staffel zwei wird der übergreifende Handlungsfaden immer wichtiger und Staffel 3 ist ein wahres Highlight! Bleib dran und du wirst garantiert noch viel Spaß mit Walter, Olivia, Peter und Co. haben…
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Na dann bin ich mal gespannt! Schließlich steht Staffel zwei hier schon bereit.
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