DEXTER – Season 6

dexter6_01Da ich ja die zweite Staffel nicht so gut fand wie die Staffeln eins, drei und vier machte es mir im Vorfeld wenig Sorgen, dass „Dexter“ in der fünften Staffel ein kleines Formtief durchlebte. Das soll wohl schon wieder werden in Staffel sechs, denkt man sich dann ja. Die wissen, was sie tun. Es soll wohl noch einiges zu erzählen geben bis die Serie – wie auch immer das dann letztendlich ausgehen mag – endet. Und dieses Mal kann ich hier Spoiler leider nicht ganz vermeiden. Also, RICHTIGE Spoiler. Sind aber gekennzeichnet.

Für Dexter ist in dieser Staffel alles eine Frage des Glaubens: Soll Harrison in einen katholischen Kindergarten? Wurde ein Verbrecher, den er im Grunde schon auf dem Tisch hatte, vom Glauben bekehrt und ist jetzt ein guter Mensch? Und was hat es mit den religiösen Ritualmorden auf sich, die scheinbar auf die Apokalypse hinweisen?

Das ist in Summe für meinen Geschmack schon etwas zu viel des Guten und wirkt doch reichlich konstruiert. Es ist legitim, das Thema Religion insbesondere bei Dexter mit einzubringen, dies dann aber geballt in allen Haupt- und Nebenhandlungen zu machen, ist nicht sonderlich subtil. Dies also schon der erste Punkt – der sich zudem recht früh abzeichnet – wo man sagen muss: Schade.

In meiner Kritik zur fünften Staffel von mir vernachlässigt, sollte man vielleicht mal wieder ein Wort zu Debra verlieren, da sie ja eben dies mit ihrem Leben leider nicht tut. Meine Freundin ist sie immer noch nicht geworden, ich finde sie noch immer so unausstehlich wie am ersten Tag. Bei Sätzen wie „Fick mich in beide Ohren“ würde ich ihr am liebsten eine reinhauen. Doch wie das Leben so spielt, wird so jemand scheinbar befördert und arbeitet in dieser Staffel sogar noch auf eine Beziehung der besonderen Art hin, aus heiterem Himmel, weil es die Autoren so wollen und es in einem Moment geistiger Umnachtung wohl für eine tolle Idee hielten, wo ich jetzt aber sagen würde: Ne, blöde Idee. Und dann auch noch blöd umgesetzt. Alleine schon, wie sie des Nachts von ihrem – ich sag mal – „Angebeteten“ träumt, wirkt so, als hätten die Cutter vor lauter Aufregung nicht gewusst, wie sie das besonders anregend zusammenschneiden sollen. Reden wir auch am besten nicht weiter drüber. Punkt zwei also: Schade.

Es ist also bisher nicht alles Gold was glänzt, doch zumindest die Hauptgeschichte gefällt eigentlich. Gut, der Twist mag für den ein oder anderen absehbar gewesen sein – ich zumindest hatte da bis zur Auflösung keinen Gedanken dran verschwendet, alleine schon deswegen, [SPOILER] weil man ja bisher nur in Dexters Kopf war, nicht in denen seiner Gegenspieler. Mag ja sein, dass auch diese ihre düsteren Begleiter haben – dass der Zuschauer diese aber auch zu sehen bekommt, damit habe ich nicht gerechnet und war schon dementsprechend überrascht. Von meiner Seite also ein kleines Fleißsternchen hierfür.[/SPOILER]

Leider muss ich es so ausdrücken, aber teilweise hat mich diese Staffel „Dexter“ auch ein klein wenig, so hier und da, also minimal: gelangweilt. Ob sich das Konzept abnutzt oder tatsächlich die Serie nicht mehr so packend geschrieben und inszeniert ist wie in den ersten vier Jahren kann ich nicht sagen, aber für die nächsten zwei Staffeln schwant mir nichts Gutes – wo doch die letzte, achte Staffel auch allgemein scheinbar nicht so gut weg kommt. Aber, was noch erwähnt werden sollte und dementsprechend doch ein klein wenig Vorfreude auf Staffel sieben bereitet: der Cliffhanger. Alter Schwede. Und: Endlich!

kritik
(noch)

8 Kommentare

  1. bullion · August 11, 2014

    Das haben wir doch recht ähnlich gesehen, nur dass ich den Twist schon viel zu früh erraten hatte. Somit war die Spannung doch größtenteils raus. Bin schon gespannt was du zur 7. Staffel schreibst, die ich noch einmal bedeutend besser fand.

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    • Xander · August 11, 2014

      Aber auch unabhängig vom Twist fand ich diese Staffel irgendwie nicht so der Hit. Es passte – für „Dexter“-Verhältnisse – sehr wenig zusammen. 7/10 ist ja noch gut. Aber von allen Staffeln halt bisher die schlechteste Wertung…

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    • bullion · August 11, 2014

      War bei mir genauso (auch 7 Punkte), nur die finale Staffel fand ich noch schwächer…

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    • Xander · August 11, 2014

      Oha. Aber ich hörte schon davon, das diese enttäuschend sein soll. Na, werd ich ja irgendwann selber sehen…

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  2. Florian Lieb (@Flo_Lieb) · August 12, 2014

    Das ist in der Tat die schlechteste Staffel, zum Glück – wenn auch nicht wirklich – nur die Ruhe vor dem Sturm. Das 7. Jahr ist wieder besser, auch dank Yvonne Strahovski und Ray Stevenson im Cast.

    Langsam vermute ich, deine Abneigung gegenüber Debra liegt auch an der deutschen Synchro (?)

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    • Xander · August 12, 2014

      Das ist durchaus möglich – diese hatte ich ja schon in der ersten Staffel bemängelt. Aber was will man machen – das macht die Serie für mich nicht schlechter.

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