Selten hat mich eine Serienfolge mehr mitgenommen als das Ende der vierten Staffel, das ist vielleicht höchstens mit der Bluthochzeit bei GoT vergleichbar. Das und die Tatsache, dass die vierte die meiner Meinung nach bis dahin beste Staffel war, erhöhte die Spannung, wie es denn nun weitergeht mit Dexter. Da die Sichtung der vierten Staffel schon so lange zurück liegt, haben wir natürlich eben diese letzte Folge vorab noch einmal geschaut und wie auch nach der Erstsichtung wirkte diese letzte Szene noch einmal nach – mit dem Unterschied, dass es diesmal gleich mit der fünften Staffel weitergehen konnte. Und was soll ich sagen: Diese Staffel schlägt leicht andere Wege ein.
Rita ist tot und Dexter hat Probleme damit, mit seiner doch vorhandenen Trauer umzugehen und diese nach außen zu zeigen. Viel Zeit zum Trauern hat er jedoch nicht, trifft er doch auf die junge Frau Lumen, welche gefangen gehalten und missbraucht wurde und sich an ihren Peinigern rächen will. Dexter hilft ihr dabei, verspricht er sich doch dadurch dass er Lumen unterstützt auch eigenen Seelenfrieden, da er sich für Rita nicht mehr rächen kann. Dabei entdecken die beiden, dass Lumen nicht die erste war…
Direkt fällt auf, dass der in Staffel vier verstärkt vorkommende Humor zumindest in der ersten Hälfte der neuen Staffel fast komplett zurückgeschraubt wurde. Das ist zwar auf der einen Seite verständlich – schließlich muss Ritas Tod ja verarbeitet werden – ist auf der anderen Seite aber sehr schade. Es dauert sehr lange bis es hier vorwärts geht, ist das doch alles relativ unspektakulär. Aber irgendwann ist diese Phase vorbei, und es müsste ungefähr die Mitte der Staffel gewesen sein, als es wieder aufwärts ging. Nicht ganz unschuldig daran ist die Rolle der Lumen (großartig: Julia Stiles), die als Dexters „Partnerin“ frischen Wind in die Staffel bringt. Ihre Geschichte, so grausam sie auch ist, ist jedoch für Serienverhältnisse schon sehr zurückhaltend, man möchte bald sagen – konventionell. Passend dazu kommt dann auch das Finale der fünften Staffel eher unspektakulär und glatt daher.
Dieses Mal sind es die Nebenschauplätze, die für einen Großteil der Spannung sorgen, hauptsächlich Quinns Ermittlungen in Dexters Richtung, bei denen er ihm gefährlich nahe kommt. Aber auch hier, wie eigentlich insgesamt betrachtet, wirkt die Serie etwas inkonsequent. Schön die Szene mit dem Vorhang – aber leider auch ohne die geringsten Folgen.
„Dexter“ schaltet in seiner fünften Staffel mehrere Gänge zurück und lässt seinem Protagonisten nach Ritas Tod die Chance, sein Leben in den Griff zu kriegen. Schön für ihn – teilweise etwas behäbig anzusehen für den Zuschauer. Natürlich macht das die Serie nicht schlecht. Ist aber nach der tollen vierten Staffel schon etwas schade.
Mir hatte die 4. Staffel nicht außerordentlich gefallen – aber ich weiß, dass ich damit in der Minderheit bin. Entsprechend gefiel mir die 5. Staffel besser (ich ziehe ohnehin die ungeraden Staffeln vor), wobei ich bei allen Staffeln – ausgenommen die erste – finde, dass es etwas braucht, bis alles losgeht. Meist sind die finalen 3-4 Folgen vom Tempo her schwungvoller.
Aber schön, dass DEXTER hier weiterhin konsumiert und (blogtechnisch) rezipiert wird!
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Bei der sechsten dauert es scheinbar auch etwas länger, die ist hier grad in Arbeit. Aber immerhin ist für jeden was dabei, und am Ende gefällt jedem die Serie aus anderen Gründen 😉
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Und weiter geht es mit „Dexter“ — sehr schön! 🙂
Mir gefiel die 5. Staffel auch einen Tick besser. Bin schon gespannt, was du zu den folgenden Staffeln schreiben wirst.
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Naja, also die sechste ist bisher – ach ich will vorgreifen.
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Die Sechste ist die Schlimmste 😀 (Dafür wird die Siebte – da Ungerade – wieder besser 😉
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