GUARDIANS OF THE GALAXY [2014]

„Star Lord?“
– „Na endlich!“

gotg1_01Besser spät als nie: Jetzt komme ich auch mal dazu, meinen Senf zu diesem Film abzugeben. Selten wurde einer Comic-Verfilmung skeptischer entgegengeblickt, selten wurde sie euphorischer aufgenommen. Glaubt man dem sogenannten Internet – und selbst wenn man bewusst keine Kritiken vorab liest – ist „Guardians of the Galaxy“ the Godfather of Marvel-Film. Zugegeben, ein klein wenig habe ich mich von dem Hype schon anstecken lassen (obwohl ich den Trailer jetzt gar nicht mal sooo toll fand) und mich im Vorfeld schon einmal mit der Comic-Vorlage befasst, deren Kenntnis für den Film jedoch nicht notwendig ist, dass sei hier schon mal verraten. Ob GotG den Lobeshymnen gerecht wird, will ich Euch dann mal auch jetzt verraten, zu einem Zeitpunkt, an dem Ihr ihn sowieso schon alle gesehen habt.


Peter Quill alias Star-Lord stiehlt eine seltsame Kugel, den „Orb“, um ihn gewinnbringend zu verkaufen. Hinter dem Orb sind jedoch auch sein Boss Yondu Udonta, Ronan der Ankläger und Thanos der Eroberer her und hastenichtgesehen ist er zusammen mit dem genmanipulierten Waschbär Rocket, dem sprechenden Baum Groot, Thanos‘ Adoptivtocher Gamora und Drax dem Zerstörer auf der Flucht…

Vermag die Story an sich auch keine Innovationspreise gewinnen, ist es doch alles andere, das begeistert. Das muss ich jetzt einfach mal ganz am Anfang so klar sagen. Angefangen bei der Gruppendynamik dieses ungewöhnlichen Teams bis hin zum Humor und der musikalischen Untermalung: „Guardians“ ist bisher Marvels lustigster und unverkrampftester Film. Er wirkt wie eine Mischung aus Indiana Jones, Star Wars und Firefly und das auch noch in gut. Und was Marvel in fast jedem Film seines Cinematic-Universe auszeichnet und was hier endlich auch mal lobend Erwähnung finden soll: Es gibt keine aufgesetzte Lovestory.

So, das war’s eigentlich, was soll man noch groß schreiben. Die stärksten Momente hat der Film in den „ruhigen“ Szenen, etwa wenn darüber beraten wird, ob man Peters 12%-Plan unterstützt. Das fulminante Finale wirkte da schon wieder ein klein wenig deplatziert, vielleicht auch, weil es da so wenig zu lachen gab und die Gruppendynamik da am wenigsten zum Tragen kam. Ob beabsichtigt oder nicht: Ein klein wenig hatte der Endkampf was von „Space Invaders“, was dann aber schon wieder toll war.

Abgesehen von der etwas mauen Geschichte – aus welcher der Film aber viel rausholt – ist „Guardians of the Galaxy“ bisher einer von Marvels Besten, gleichzeitig aber auch kaum mit den anderen Superheldenfilmen vergleichbar. Gerne dürfen sie also wie im Abspann angekündigt zurückkommen – muss dann aber nicht zwingend mit Howard the Duck. Dafür dann aber mit Cosmo, bitte.
kritik

7 Kommentare

  1. Florian Lieb (@Flo_Lieb) · September 12, 2014

    Es gibt keine aufgesetzte Lovestory.

    Immerhin eine angedeutete, die – zum Glück – dann nicht verfolgt wurde.

    Ansonsten kann ich prinzipiell viel zustimmen, wobei mich die Schwächen in Handlung und Figuren mehr störten. Gerade das letzte Drittel hab ich eher müde noch über mich ergehen lassen, das erste Drittel mit dem Knast als Finale war dann für mich doch überzeugender.

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    • Xander · September 12, 2014

      Schwächen bei den Figuren konnte ich eher weniger ausmachen, ich hatte großen Spaß mit ihnen. Ist halt auch keine Charakterstudie.

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  2. donpozuelo · September 12, 2014

    Ja, Guardians hat echt sehr viel Spaß gemacht. Mein Problem bei dem Film ist ein allgemeines Marvel-Film-Problem: Irgendwie schaffen sie es nie so richtig, einen wirklich guten Schurken zu präsentieren. Der Mandarin in „Iron Man 3“ war letzlich wenig beeindruckend, die Dunkelelfen und Malakith in „Thor 2“ sind kaum erwähnenswert und auch hier in „Guardians“ war mir Ronan eigentlich zu schwach. Am Ende blieb der am wenigsten im Gedächtnis.

    Ich hoffe ja immer noch sehr, dass sie es mit Thanos vielleicht mal wieder ein bisschen hinbiegen können. Denn das fehlt Marvel jetzt wirklich: Ein fieser Blofeld-mäßiger Schurke.

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  3. bullion · September 12, 2014

    Ha, wusste ich es doch! 🙂

    Schön, dass er dir auch so gut gefallen hat. Bei dem Unterhaltungswert kann man aber auch über kleinere Schwächen hinwegsehen…

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