Cabin Fever
Es gibt ja so Filme, deren Ruf eilt ihnen voraus. Das sollen neue Genre-Highlights sein, voller Zitate an die Klassiker und trotzdem etwas eigenes beitragen können. Auf „Cabin Fever“ trifft das jedenfalls nicht zu. Das einzig Innovative des Films ist die Krankheit, die im Wald lauert sowie der teilweise doch eher merkwürdige Humor („Pfannkuchen“??). Fünf unsympathische stereotype Hackfressen machen Urlaub in einer Hütte im Wald und verrecken einer nach dem anderen, aber nicht mal so, dass die Bedrohung von außen kommt sondern aufgrund einer Krankheit, die sie eh nicht bekämpfen können. Spannung kommt da also eher weniger auf und so werden einfach hier und da noch ein paar Gore-Szenen eingestreut, für die Fans. Hier und da blitzt auf, was es hätte werden können (bei Dr. Mambo oder dem Gewehr im Drugstore), davon abgesehen ist es jedoch eigentlich nur ein eher unterdurchschnittlicher Genre-Vertreter. Aber vielleicht wird ja mit dem Reboot (hurra!) alles besser.
Joy Ride 3 – Road Kill
Wieviele Filme über einen mordlüsternen Trucker mit relativ ähnlicher Story kann man eigentlich drehen? Der erste – „Joyride“ – war jedenfalls ziemlich gut, eher spannend als blutig, aber dass aus dem Drehbuch von J.J. Abrams eine scheinbar nicht enden wollende Horrorserie entsteht, da hat er wohl selber nicht mit gerechnet. Teil zwei jedenfalls war für eine DVD-Produktion solide, konnte jedoch außer neu hinzugefügter Torture-Porn-Szenen nichts eigenes zur Reihe beitragen. Ähnlich verhält es sich nun mit der zweiten Fortsetzung, die genausogut auch Teil 2 oder 15 sein könnte: Ähnliche Geschichte, den Blutgehalt noch weiter erhöht, an allem anderen gespart. Ich mein: Jetzt haben die willigen Opfer schon einen Rennwagen. Zumindest in der Theorie sollte man damit einem Trucker entkommen. Und ich muss zwingend mal wieder das tolle Original gucken.
Chosen – Season 1
Sechs Folgen à ca. 25 Minuten: Miniserie trifft es glaub ich ganz gut. Ursprünglich auf dem Streaming-Dienst Crackle ausgestrahlt, ist diese erste Staffel mit Ex-„Gilmore Girl“ Milo Ventimiglia (Jess) durchaus einen Blick wert, wenn sie auch die spannende Prämisse schwer über die Zeit bringt: Anwalt Milo findet eine Box mit einer Pistole und einem Foto vor seiner Haustür – nun hat er drei Tage Zeit, diese Person zu töten. Es ist ein Spiel; sein unfreiwilliger Einsatz: Seine Tochter. Das fängt wie gesagt spannend an, lässt aber trotz der kurzen Laufzeit langsam nach, alleine die letzte Folge ist doch sehr, sehr langatmig und man denkt sich nach gut zehn Minuten: Jetzt schieß, dann haben wir’s hinter uns. Trotz dessen eine gute Idee, weswegen ich wohl auch die zweite Staffel gucken werde, denn wie das Ende aufgelöst wird will ja dann doch wissen.
Ich mag den ersten „Joyride“ ja wirklich sehr. Ganz toller Film! Die Direct-to-DVD-Fortsetzungen habe ich mir gleich erspart. Dann lieber noch einmal den Erstling oder Spielbergs „Duell“.
„Chosen“ klingt recht gut – und ist schön kurz! Hatte ich zuvor noch gar nichts von gehört…
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Ach, da gibt es tatsächlich schlimmere DVD-Fortsetzungen, das ist schon ok. Natürlich beides keine Meisterwerke, ich musste mich aber bei beiden nicht durchgängig aufregen. An den ersten kommen sie natürlich bei weitem nicht heran.
„Chosen“ ist ja auch gar nicht schlecht. Ich hatte nur den Eindruck, dass man irgendwie nicht ganz wusste, wie man diese gute Idee auch zu einem spannenden und guten Ende bringt. Denke aber in Staffel zwei könnte sich das bessern.
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