LOOPER [2012]

looper_01Danke, „Elysium„, „Oblivion„, „Timeline„, „Pandorum“ und wie ihr alle heißt: Dank eurer Durchschnittlichkeit weiß man das Gute besser zu schätzen. Oder wird vielleicht weniger anspruchsvoll und ist eher zur Begeisterung bereit, man weiß es nicht. Was uns aber die Science-Fiction der letzten Jahre gelehrt hat: Es geht mehr und mehr um Action und Effekte und weniger um eine schlüssige Geschichte. Und von sowas geht man ja auch erst einmal aus, wenn man sich den Trailer zu „Looper“ anschaut. in welchem es ja auch an allen Ecken kracht und explodiert. Gefühlt mehr als in dem ganzen Film.


Das Jahr 2044: Sogenannte „Looper“ sind dafür zuständig, aus der Zukunft per Zeitreise zurück geschickte Personen zu töten, da dies in der Zukunft scheinbar schwierig geworden ist zu vertuschen. Wer sein Alter ego töten muss, welches aus der Zukunft kommt, der „schließt“ seinen Loop (ja, die Tücken der Synchro…). Auch Joe ist so ein Looper, der es jedoch nicht schafft, sein zukünftiges ich zu töten – und fortan gejagd wird…

Ja, wie oben schon angedeutet, „Looper“ ist toll. Was soll ich auch lange drum herum reden. Eine dreckige Zukunftsversion, die sich vor allem dadurch realistisch anfühlt, dass unsere Gegenwart nur punktuell modernisiert wurde. Der Film fühlt sich an wie eine Mischung aus „Blade Runner“ und „Terminator“, ist weniger effektegeil als der Trailer suggeriert und erzählt lieber, als seine Laufzeit mit Action zu füllen. Zeitreisen sind ja sowieso ein beliebtes Thema (für mich), und nicht nur dass der Film bestmöglich versucht Logikfehler zu vermeiden, so ganz kann man dies jedoch nicht, was ironischerweise im Film selber auch angesprochen wird – und somit ist das Thema vom Tisch. Die Zeitreise ist ja eh nur das Vehikel, eigentlich geht es um viel wichtigere Fragen, die wichtigste: Gibt es Schicksal oder Vorbestimmung? Der ganze Film läuft auf diese Fragestellung hinaus, so dass sich der Zuschauer am Ende eher die Frage stellt, wie der „Regenmacher“ unter welchen Umständen zu dem wurde bzw. wird, was er in Zukunft sein wird als dass man sich fragt, inwiefern die Zeitreise in sich schlüssig ist.

„Looper“ wird hier und da in seinem gewollten Anspruch gerne mit „Inception“ verglichen bzw. wird ihm eine klügere Geschichte attestiert als dem Träumer-Film. Das will ich zwar so nicht zwingend bestätigen, Fakt ist jedoch, dass man bei Nolands Film merkt, dass er gern mehr möchte und dies durch Effekte und Action zu kaschieren versucht. Blockbuster-Kino mit Anspruch, wenn man so will. „Looper“ hingegen will auch zum Nachdenken anregen, es gelingt ihm auch, mehr als „Inception“. In der Ruhe liegt die Kraft, denn trotz der ein oder anderen gelungenen Action-Szene (toll: Bruce Willes mit zwei MG, wie man ihn sehen will!) fokussiert sich der Film größtenteils auf seine Geschichte, ohne viel Schnickschnack und Special-Effects, die ja nach Meinung einiger Filmemacher ansonsten in jeden Science-Fiction-Film gehören. Scheinbar.

„Looper“ hat mich voll erwischt, ein Film genau entgegen meiner Erwartungshaltung. Er ist so viel mehr, als man nach dem Trailer vermuten könnte, vereint Elemente aus Science-Fiction, Action, Drama und aus Horrorfilmen mit gruseligem Kind (welche bestimmt auch ne eigene Bezeichnung haben). Grandioser Film.
kritik

5 Kommentare

  1. bullion · Oktober 29, 2013

    Freut mich, dass der Film bei dir so gut angekommen ist. Ich mochte ihn auch sehr, würde ihn jedoch nicht so stark über verwandte Genrefilme stellen. Aber hey, die 8 Punkte hatte er auch bei mir dicke verdient… 🙂

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    • Xander · Oktober 30, 2013

      Naja, ob 8 oder 9 Punkte – seh den einen Punkt mehr der Tatsache geschuldet, dass ich ganz einfach viel weniger erwartet habe. Die Euphorie kurz nach der Sichtung…

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  2. maloney · Oktober 30, 2013

    Ich hab zwar ein paar Punkte weniger verteilt aber kann ich so gut heissen 😉

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    • Xander · Oktober 30, 2013

      Dann bin beruhigt! 😉

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