Shortcuts: DJANGO [1966]; COCKNEYS VS. ZOMBIES [2012]; AMERICAN PIE – DAS KLASSENTREFFEN [2012]

Django

django_01Sergio Corbuccis „Django“ mit Franco Nero in der Hauptrolle ist DER Western-Anti-Held schlechthin. Kaum jemand der ihn, zumindest vom Namen her, nicht kennt – wobei Quentin Tarantino mit seinem „Django Unchained“ ja auch noch einmal kräftig nachgeholfen hat. Dabei haben diese beiden Filme – vom Titel, dem Titel-Song und der Tatsache, das Franco Nero in beiden Filmen (in dem einen mehr, in dem anderen eher weniger) mitspielt, kaum etwas gemein. Viel mehr dient die Namensgleichheit bei Tarantino wohl eher als Hommage, stellvertretend für alle anderen Italo-Western. Es lässt sich ja schließlich nicht leugnen, dass die beiden Sergios (sowohl Corbucci als auch Leone) großen Einfluss auf das Westerngenre hatten – und haben. Corbucci ist ja u.a. mit „Leichen pflastern seinen Weg“ ein weiterer Meilenstein des Genres gelungen.
Alleine schon der Anfang des Films ist Kult und gehört womöglich zu den bekanntesten Szenen des Genres, wenn Django einsam durch die Wüste einen Sarg hinter sich her zieht, von dessen Inhalt weder der Zuschauer, noch die Dorfbewohner etwas ahnen, der die Leute aber im wahrsten Sinne des Wortes umhaut. Denn „Django“ ist dreckig, brutal und nur stellenweise etwas lustig, wobei das aber nie aufgesetzt wird. Django, ein Anti-Held – und Wegbereiter für ein Genre.
kritik

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Kurzkritik: DJANGO UNCHAINED [2013]

„I count six shots, nigger.“
– „I count two guns, nigger.“

Wenn man ehrlich ist: „Inglourious Basterds“ wäre ohne Christoph Waltz nur halb so gut. Für seine Darstellung des Hans Landa hätte er jeden Preis, abgesehen von der goldenen Himbeere, durchaus verdient. Kein Wunder also, dass Quentin Tarantino auch in seinem nächsten Film, dem Western „Django Unchained“ auf ihn zurückgreift, sind die beiden doch auch privat ganz gute Kumpels geworden. Doch kann Waltz seine letzte Leistung toppen oder hat man sich mittlerweile, auch durch seinen starken Auftritt in „Der Gott des Gemetzels„, an dem pointierten Spiel des Österreichers satt gesehen?

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Kurzkritik: LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG [1968]

Ich denke, so langsam (aber noch nicht jetzt) neigt sich der von manchem Leser so genannte „Westerntrip“ dem Ende zu, mittlerweile hab ich auch mal wieder Lust, Filme aus anderen Genres zu sehen. Wobei das Western-Genre viel Spielraum lässt: Es gibt die alten, amerikanischen Hurra-Western mit ihren Cowboys und Indianern, die desillusionierenden Spätwestern mit ihren alternden Helden, die Komödien, die harten Italowestern, in denen kein Platz für romantische Verklärtheit ist. Und ein gutes Beispiel für eben diese Sorte ist „Leichen pflastern seinen Weg“: dreckig, brutal, pessimistisch. Und verschneit! Was einen schon ein wenig frösteln lässt beim gucken, haben wir doch momentan draußen das gleiche Wetter. Da bringt einem die beste Heizung nichts mehr, bei Winter vor der Haustür und Winter im TV.

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ZÄHL BIS DREI UND BETE (3:10 TO YUMA) [1957] im Vergleich mit TODESZUG NACH YUMA [2007]

Man lernt doch nie aus. Filme wie „Jackie Brown“ oder „Out Of Sight“ haben eine Gemeinsamkeit: Sie basieren auf Geschichten des Autors Elmore Leonard, der abseits des Thrillers aber auch Westerngeschichten verfasste – unter anderem auch „Three-Ten To Yuma“, welche dann auch direkt verfilmt wurde. Und das nicht nur einmal: 2007 wurde der Stoff erneut verfilmt, wie der Film ist steht hier. Jetzt also das „Original“, bzw.: Die Erstverfilmung der Kurzgeschichte mit dem selten dämlichen deutschen Titel „Zähl bis drei und bete“ (wobei „Todeszug nach Yuma“ auch nicht besser ist). Während es bei meinem letzten Westernvergleich („Der Marshall“ vs. „True Grit“) punktemäßig ein Unentschieden gab, darf man gespannt sein, wie es hier ausgeht.

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Kurzkritik: CARRASCO, DER SCHÄNDER (THE OUTRAGE) [1964]

carrasco_01Der Originaltitel „The Outrage“ ist ja relativ neutral, macht ein wenig neugierig, aber „Carrasco, der Schänder“ klingt ja weiß Gott wie. Ein Film ohne Jugendfreigabe, ein Ekel-Western, ein abscheuliches Machwerk. Denkt man sich. Weswegen ich ihn aus Neugierde auch gesehen hab. Aber: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Der Film basiert auf dem japanischen Film „Rashōmon“, welcher wegweisend für die Filmindustrie sein soll (ich persönlich habe ihn nicht gesehen) und auf dem der Begriff „Rashōmon-Effekt“ beruht – was ist die Wahrheit, wenn man diese aus verschiedenen Erzählungen rekonstruieren muss, die sich jeweils signifikant unterscheiden? Gibt es DIE Wahrheit überhaupt oder ist eh alles subjektiv und wahrnehmungsabhängig? „Carrasco“ ist nicht die Art leichte Kost, die der deutsche Titel „verspricht“ sondern eher schwer verdaulich, wenn man sich ganz auf ihn einlässt.

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Kritik: ERBARMUNGSLOS [1992]

„She was a comely young woman and not without prospects. Therefore it was heartbreaking to her mother that she would enter into marriage with William Munny, a known thief and murderer, a man of notoriously vicious and intemperate disposition. When she died, it was not at his hands as her mother might have suspected, but of smallpox. That was 1878.“

Denkt man an Clint Eastwood, denkt man unweigerlich auch an den Mann ohne Namen mit Zigarillo und Poncho, der für so viele Western stilprägend war und mit „Zwei glorreiche Halunken“ zudem auch noch einen der besten Western überhaupt hervorbrachte. Und auch wenn das Genre des Western nie wieder so beliebt wie in den 60er Jahren war, so war Eastwood scheinbar noch nicht durch mit dem Thema, so dass er sich 1992 erneut in den Sattel setzte, um durch die Prärie zu reiten. Aber nicht alleine: Mit Morgan Freeman und Gene Hackman (und ihm selber in der Hauptrolle) ist sein Streifen zudem auch noch hochkarätig besetzt. Ob das funktioniert? Kann so ein Rentnerwestern mit einem der Ikonen der damaligen Zeit auch jetzt noch begeistern? (Spoiler sind zu erwarten!)

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Kritik: OPEN RANGE – WEITES LAND [2003]

Die letzte Sichtung von „Der mit dem Wolf tanzt“ ist so lange her, dass ich mir da jetzt gar kein Urteil erlauben kann, wie ich den finde. Von daher fällt ein Vergleich mit Kevin Costners „Open Range“ ziemlich schwer und kann in diesem Fall nur wegfallen – was jedoch gar nicht schlimm ist, kann man zu „Open Range“ auch so eine klare Meinung haben, wenn nicht sogar eine noch klarere, weil eventuelle Vorschusslorbeeren nicht berücksichtigt werden können. Und die gibt es mit diversen positiven Kritiken im Netz sowieso schon zu Hauf, gut, dass ich mir diese erst im Nachhinein durchgelesen hab.

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Shortcuts: TODESZUG NACH YUMA [2007]; TRUE GRIT (ZS) [2011]; ZWEI GLORREICHE HALUNKEN [1966]

Todeszug nach Yuma (3:10 To Yuma)

Russell Crowe und Christian Bale in einem Spätwestern, in dem ein Farmer einen Bandenchef zum Zug bringen muss, welcher ihn dem Galgen ein Stück näher bringt. Crowe entpuppt sich hier als Idealbesetzung für die Rolle des kaltblütigen Mörders, kann jedoch nicht gegen die unfassbaren Logiklöcher und das  schlechte Ende anspielen. Schicke Optik (Blu Ray Fassung), super Darsteller (auch hervorzuheben: Ben Foster!), gute Action aber ein Drehbuch zum Haareraufen: An sich ein guter, spannender Film, der aber so viel besser hätte sein können. Demnächst werde ich mir dann auf jeden Fall das Original anschauen.

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Kurzkritik: FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR [1964]

Ursprünglich wollte ich da ja gar nichts zu schreiben, gingen nach der Erstsichtung doch einige Jahre ins Land und die nun erfolgte Sichtung geschah auf Basis der gekürzten Fassung von 1980 unter der Synchronisierungs-Federführung von Rainer Brandt. Die Folge ist ein Western mit Haudrauf-Humor, mit Anleihen an einen Bud Spencer Film, der dadurch einiges von seiner Atmosphäre einbüßt. Nichts desto trotz weiß man ja, dass das nicht so muss, dass der Film mehr ist als ein paar deplazierte dumme Sprüche. Man weiß, dass „Für eine Handvoll Dollar“, der Erstling von Sergio Leone, das Genre des Italo-Westerns begründete und den Weg ebnete für so einige Nachahmer.

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