Kritik: VERBLENDUNG (The Girl With The Dragon Tattoo) [2011]
Der Amerikaner an sich untertitelt nicht so gern, aber noch weniger mag er es, Filme zu synchronisieren. Logische Konsequenz: Ausländische Kassenschlager müssen mal eben schnell für den amerikanischen Markt neu verfilmt werden. Prominente Beispiele wären da zum Beispiel „Vanilla Sky“ mit Tom Cruise (Original: „Open Your Eyes“), „Quarantine“, der sich „REC“ als Vorbild genommen hat oder aber „Let Me In“ – die Neuverfilmung von“Let The Right One In„. Nun also „Verblendung“, der zudem mit Daniel Craig auch recht prominent besetzt werden konnte. Doch was kann der Film jetzt noch bieten, was nicht schon das Buch und der Originalfilm boten? Zeigt Fincher nur ein Remake des Films oder eine Neuinterpretation des Buches? Aus der weggekürzten Handlung des schwedischen Originals könnte man schließlich fast einen eigenen Wirtschaftskrimi drehen…
Die Handlung entspricht der des Buches: Mikael Blomkvist ist leitender Redakteur der Zeitschrift „Millenium“. Als er einen Artikel über den Großindustriellen Wennerström veröffentlicht, ohne seine Quellen ausreichend zu belegen, wird er wegen Verleumdung angeklagt und zieht sich aus der Redaktion zurück. Da bietet ihm der ehemalige Industrielle Henrik Vanger ein Geschäft an: Blomkvist soll für ihn eine Familienchronik schreiben – und ganz nebenbei das Verschwinden seiner Nichte Harriet vor 35 Jahren aufklären. Mikael willigt ein – auch, um vorerst aus der Schusslinie der Medien zu geraten, um „Millenium“ nicht noch weiter zu schaden. Doch was er herausfindet, hat er in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet…