Kurzkritik: THE RAID – REDEMPTION [2011]

theraid_01Bruce Willis muss sich warm anziehen: Er ist nicht mehr der Einzige, der ein Hochhaus im Alleingang von bösen Jungs säubern kann. Und sogar die TV Movie (immerhin: Deutschlands härteste Filmredaktion nur echt mit dem Moviestar!) schreibt: „Im Action-Genre derzeit das Maß aller Dinge“, die Süddeutsche Zeitung lässt sich sogar dazu hinreißen zu verkünden, „The Raid“ sei „beispiellos in seinem Tempo, seiner Härte“. Getoppt werden kann das ja nur noch von „Twitchfilm“, wer auch immer das ist, aber die sagen gar: „Der beste Actionfilm seit Jahrzehnten“. Mit diesen Aussagen wirbt zumindest das DVD-Cover. Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich: Welch ein Meisterwerk!

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Kritik: OPEN RANGE – WEITES LAND [2003]

Die letzte Sichtung von „Der mit dem Wolf tanzt“ ist so lange her, dass ich mir da jetzt gar kein Urteil erlauben kann, wie ich den finde. Von daher fällt ein Vergleich mit Kevin Costners „Open Range“ ziemlich schwer und kann in diesem Fall nur wegfallen – was jedoch gar nicht schlimm ist, kann man zu „Open Range“ auch so eine klare Meinung haben, wenn nicht sogar eine noch klarere, weil eventuelle Vorschusslorbeeren nicht berücksichtigt werden können. Und die gibt es mit diversen positiven Kritiken im Netz sowieso schon zu Hauf, gut, dass ich mir diese erst im Nachhinein durchgelesen hab.

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Kurzkritik: DAS WAISENHAUS [2007]

Alte Häuser haben ja schon etwas Gruseliges an sich, dass zeigten ja unter anderem „Amityville“ oder auch „The Others“. Selbst bei „Halloween“ ist immer wieder von dem gruseligen „Myers-Haus“ die Rede. Wenn sie dann noch in der ländlichen Einöde liegen und es an allen Ecken und Enden knarzt und pocht und was nicht alles, kann einen das schon des Nachts etwas unruhig werden lassen. Aber nicht nur Häuser sind im Horror- oder Mystery-Genre beliebt, sondern auch Kinder. Irgendwas stimmt mit denen meist nicht, ob nun bei den ganz jungen („Rosemary’s Baby“) oder den schon etwas älteren („Das Omen“, „Orphan“ etc…) – und wenn es nur ist, dass sie mit dem Teufel im Bund sind. À propos „Orphan“: Waisenkinder sind da ja sowieso die Schlimmsten. Im Grunde war es also nur eine Frage der Zeit, bis einem die Kombination über den Weg läuft: Ein altes Haus voller Waisen – „Das Waisenhaus“, quasi. Und wer den Film noch nicht gesehen hat: Ich werde hier auf entscheidende Spoiler verzichten.

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Serienkritik: BATTLESTAR GALACTICA – Season 3

Season 1+2: Hier.

Nachdem die Serie mit dem anfänglichem Zweiteiler und den ersten beiden Staffeln einen sehr guten Start hinlegte, war die Spannung natürlich groß, wie es weiter gehen würde. Zu allererst war ich natürlich überrascht, dass die Serie viel mehr Wert auf Charakterentwicklung und die Psyche der Protagonisten legt, als man es von Science-Fiction-Serien erwartet (oder aber: Als man es nach der Original-Serie erwarten durfte), aber genau das macht den Reiz aus. Hier treten die Schlachten in den Hintergrund, die Technik ist nur Mittel zum Zweck, mehr noch: Insbesondere weil die „Galactica“ so veraltet ist, konnte sie den Zylonen-Angriff überstehen. Und obwohl das Ende der zweiten Staffel in meinen Augen viel zu gehetzt daherkam – „Oh, ein neuer Planet! Lasst uns Hütten bauen! Oh, ist ja schon ein Jahr vergangen! Oh, die Zylonen kommen!“ – war ich natürlich schon gespannt, wie es weitergeht. Die Menschen, allein auf dem Planeten, von der Zylonen-Invasion bedroht, die Flotte weggesprungen, da eine Verteidigung unmöglich schien – wie soll das gut ausgehen?

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Kurzkritiken: SPIDER-MAN 1-3 [2002 – 2007]; THE AMAZING SPIDER-MAN [2012]

„Du bist größer als du aussiehst!“ – „Ich geh geduckt.“

Bedeutungsschwangere Reden, Pathos, Kitsch und Teenie-Probleme: Der erste „Spider Man“ von Raimie war so ein typischer, klischeebeladener Superheldenfilm, das ist mir jetzt erst aufgefallen. Beispielhaft sei hier zu erwähnen, dass es wohl kaum einen klassischen Superheldenfilm gibt, bei dem unser Held nicht in regnerischer Nacht einen im Auto davonjagenden Gangster verfolgt, dem schon die Polizei auf den Fersen ist. Vorgeschichte, Kräfteerlangung, Motivation (persönliches Drama), Antagonist: Alles ist hier schön vom Reißbrett skizziert und Parkers persönliches Drama kommt auch nicht zu kurz. Es geht um unerfüllte Liebe von jemandem, der Opfer bringen muss, für die Sache, für die er kämpft. Aber gleichzeitig auch um die Rivalität mit seinem besten Freund um eben jenes Mädchen, was sich aber (natürlich) schon längst in den kostümierten Kämpfer für das Gute verliebt hat. Fast alles, was gesagt wird, ist von tiefer Bedeutung, für den Helden („Aus großer Kraft entsteht große Verantwortung“) als auch für die, die er liebt („Ich werde immer dein Freund sein“ – „Nur mein Freund?“). Konflikte werden vorbereitet („Eines Tages wird Spider-Man dafür bezahlen!“) und aufgelöst („Ich hatte einen Vater. Sein Name war Ben!“). Und doch: All das ist Raimi durchaus bewusst, so dass sein „Spider-Man“ einfach nur unterhalten und keine realistische Charakterstudie sein will. Nur so ist schließlich auch zu erklären, dass Spider-Man in den animierten Sequenzen wie ein Gummiball auf Crack ohne Einfluss jeglicher Schwerkraft durch die Stadt hüpft. Und noch eines wird deutlich: Raimie erfüllt seinen „Spider-Man“ mit Liebe. So kitschig sich das anhört: Man fühlt mit den Charakteren, man lacht mit ihnen, und was noch wichtiger: Man bangt um sie.

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Shortcuts: HOP [2011]; LARS UND DIE FRAUEN [2007]; MEGA-SHARK VS. GIANT-OCTOPUS [2009]; ZEITEN ÄNDERN DICH [2010]

Hop – Osterhase oder Superstar?

Es ist unglaublich, wie beliebig und langweilig man einen Film gestalten kann, so dass höchstwahrscheinlich sogar die Zielgruppe der unter 9-Jährigen angeödet sein wird. Storytechnisch dachte man sich wohl, dass die Weihnachtsfilme bereits abgegrast sind und man jetzt auch mal mit Ostern Kasse machen will, und so ist es halt der Osterhase Junior (kreative Namensgebung: „E.B.“, für Easter-Bunny…), der das Leben von James Marsden schwer macht, und zwar leider genau so, wie man sich das vorstellt. Das die beste Szene die ist, in der Marsden den Hasen mit einem Stein erschlagen will, sagt erschreckend viel über den Film aus. Belangloser „Santa Clause“-Abklatsch vom Reißbrett, der außer ganz netten Animationen und Penny aus „The Big Bang Theory“ nicht viel zu bieten hat.

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Kritik: DEFENDOR [2009]

„Do you remember when you saved Jack’s life? I’ll never forget what you did that day. You were just a regular guy doing something remarkable. You don’t need a costume. Ordinary people, they do extraordinary things all the time. You’re always going to be that hero, Arthur, just by being yourself.“

Früher, da hatten die Superhelden in Filmen noch richtige Superkräfte. Sie konnten fliegen, hatten Spinnenkräfte, besonders schnell laufen oder wurden zumindest genetisch aufgefrischt. Und dann ging alles den Bach runter, die Filmemachern ließen die notwendige Ernsthaftigkeit, die dieses Thema benötigt missen und schickten Helden ins Rennen, die gar keine sind. „Kick Ass“, „Watchmen“ oder „Super“: Superhelden ohne Superkräfte, teilweise angelegt als Komödie: Unfassbar! Und mit „Defendor“ wird der nächste Held ins Rennen geschickt, doch im Unterschied zu den erstgenannten ist er ein tragischer Held. Aus großer Kraft erwächst große Verantwortung? „Defendor“ stellt sich die Frage, ob man nicht auch Verantwortung trägt, wenn man keine große Macht hat. Ist Gewalt ok, wenn dadurch andere gerettet werden?

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Kurzkritik: SO GUT WIE TOT – DER FILM (Dead Like Me – Life After Death) [2009]

Bryan Fullers Serie „Dead Like Me“, die er frühzeitig verließ und der er nur noch als Berater zur Verfügung stand, war kein langes Leben vergönnt: Schon nach zwei Staffeln war sie tot wie ihre Hauptpersonen. Aber, wie wir es ja in der Serie gelernt haben, nicht immer stirbt man so ganz, und so gab es 2009 ein kleines Lebenszeichen von Geogia Lass, in der Direct-to-DVD-Produktion „Dead Like Me – Life After Death“. Drei Jahre lagen zwischen Serienende und dem Film, aber da die Show ja recht abrupt endete, hatte ich dennoch die Hoffnung auf einen würdigen Abschluss der Geschichte. Mandy Patinkin (Rube) hatte keine Lust mehr und Laura Harris (Daisy) war nicht verfügbar – aber ok, mit einem guten Drehbuch sollte sich alles erklären lassen…

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Shortcuts: RED RIDING HOOD [2011]; DER PLAN [2011]; PAUL [2011]

Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond

„Twilight“ meets „Rotkäppchen“. 2012 wird ja eh das Jahr der Märchen, warum sich also nicht schon mal in Stimmung bringen. Das das mit diesem Film allerdings nicht funktioniert, sei euch an dieser Stelle schon mal verraten. Untalentierte „Schauspieler“ stolpern durch billige Kulissen und schmachten sich gegenseitig an. Warum sie das tun, wird dem Zuschauer nie ganz klar sondern einfach vorausgesetzt. Schon nach den ersten Minuten ist klar: Sie liebt ihn, muss aber den anderen heiraten und die beiden lieben sie. Schade, dass sich Gary Oldman ans Set verirrt hat und zum Mitspielen gezwungen wurde, aber wenigstens rettet das den Film ein wenig. Ansonsten ist das alles dummes Zeug für kleine Mädchen, die vom „Twilight“-Kitsch nicht genug bekommen können.

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