Shortcuts: VOLL AUF DIE NÜSSE (Dodgeball) [2004]; ALICE IM WUNDERLAND [2010]; 30 DAYS OF NIGHT [2007]

Voll auf die Nüsse (Dodgeball) [2004]

Alleine schon aufgrund des deutschen Titels habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet, auch weil Ben Stiller nicht unbedingt für anspruchsvolle Arthaus-Filme bekannt ist. Im Nachhinein ist der Film jedoch durchaus unterhaltsam, was aber nur an der Situationskomik und den skurillen Charakteren liegt, denn sobald es mal etwas ruhiger wird und sich die handelnden Personen versuchen zu unterhalten, kehrt gepflegte Langeweile ein und man erkennt, wie belanglos das doch alles ist. Die Story über eine Verlierertruppe, die ein Dodgeball-Turnier (eine Art Völkerball) gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner gewinnen muss, um ihr Fitnessstudio zu erhalten hat mit Sicherheit auch keinen Innovationspreis gewonnen, so dass hier nicht mit Überraschungen zu rechnen ist. Als leichte Unterhaltung zwischendurch ist der Film also durchaus zu gebrauchen, zu mehr reicht es jedoch nicht.

Alice im Wunderland [2010]

Alice hat mich irgendwie ratlos zurückgelassen. Ich hatte mir im Vorfeld wirklich vorgenommen, den Film zu mögen, von wegen Tim Burton und Johnny Depp und so, aber zu 100% hat das leider nicht funktioniert. Das Wunder- bzw. Unterland sieht zwar herrlich skurril aus und ist stellenweise genau so düster wie auch farbenfroh, aber das scheint nur oberflächlich zu sein, der Rest wirkt irgendwie… glattgebügelt, ohne Ecken und Kanten, ohne Überraschungen. Zudem brauchte ich so meine Zeit, mich an die Kombination „reale“ Schauspieler in digitaler Welt zu gewöhnen, denn man sieht sehr wohl einen Unterschied, die CGI überzeugt hier nicht vollends (wobei die Frösche jedoch grandios sind). Vielleicht ist das im Kino in 3D nicht so zur Geltung gekommen, im Heimkino in 2D, dafür aber HD, um so mehr. Unter diesem Gesichtspunkt kann man den Film wohl kurz mit Avatar vergleichen, und hier zieht er den Kürzeren. Zusammen mit den oberflächlichen Charakteren, der spannungsbefreiten Story und einer Hauptperson, die einem ziemlich egal ist, muss man zu dem Schluss kommen, dass Tim Burton schon bessere Filme gemacht hat, und so schiebe ich das einfach mal auf Disney.

30 Days Of Night [2007]

Vampir-Film der etwas anderen Art. Während sich anderswo von Vampiren bedrohte Menschen damit trösten können, dass die Bedrohung am nächsten Morgen beim ersten Sonnenstrahl vorbei ist, haben die Leute hier wirklich die Arschkarte gezogen: So weit oben in Alaska ist es schon mal 30 Tage dunkel, ein idealer Ort für die Blutsauger, um ihr Winterquartier aufzuschlagen, bei gesicherter Nahrungsversorgung. In der ersten Hälfte durchaus spannend konstruiert, kippt der Film meiner Meinung nach in dem Moment, in dem der Chefvampir den Mund aufmacht. Nicht nur, dass es drehbuchtechnisch scheinbar nicht mehr so viel zu erzählen gibt (wer sich nicht versteckt wird ausgesaugt, bestenfalls), sondern irgendwie passt diese merkwürde Art der Kommunikation nicht wirklich zu diesen zombieähnlichen Vampiren und erinnert etwas an den Omega-Mann, was nicht gut ist. Und an die (sehr gute) Folge „Hush“ von Buffy wurde ich auch erinnert, da das Creature-Design nicht ganz unähnlich ist. Wobei die Buffy-Folge besser ist als dieser Film.