Ich bin nicht mit allzu vielen Jugendfilmen aus den 80ern groß geworden. Vieles habe ich erst im Laufe der Zeit nachgeholt und liebgewonnen. „Stand by me“ ist so ein Beispiel, ein Film den ich immer noch sehr mag, der jetzt aber schon viel zu lange nicht mehr gesehen wurde. Die „Goonies“ habe ich das erste Mal vor einem halben Jahr oder so gesehen und fand ihn zwar gut, aber mehr so „ganz gut“ und weniger „sehr gut“. Trotz allem haben die Filme aus dieser Zeit ihr eigenes Flair, man denke da nur mal an „E.T.“. Und auch deswegen mag ich ja „Super 8“, der das Gefühl dieser Zeit gekonnt in einen neuen Film gepackt hatte. Wo ich auch ein großer Freund von bin – und das schon von früh an – sind die Bücher (und Filme) von Stephen King: „Carrie“, „In einer kleinen Stadt“, „Friedhof der Kuscheltiere“, „Shining“, „Der Feuerteufel“, um nur ein paar zu nennen. Und jetzt kommt Netflix, packt all das in eine Serie und nennt sie „Stranger Things“.
Ein Junge verschwindet spurlos und ein mysteriöses Mädchen erscheint auf der Bildfläche: Ach, über den Inhalt sollte man wenig Worte verlieren. Vielmehr sollte man erwähnen, dass diese Mischung aus 80er-Jahre Jugenddrama und „Akte X“-Mystery unglaublich sehenswert ist, womit auch, aber natürlich nicht nur die Ausstattung der Serie gemeint ist. Es sieht nicht nur aus wie früher, es fühlt sich auch so an. Wenn die Jungsclique auf ihren BMX-Rädern im Nebel durch den „Düsterwald“ radelt, dazu ein Score, den Carpenter nicht besser hätte hinkriegen können – das hat was.
Apropos Jungsclique: Neben den drei (ok, vier) Jungs gibt es drei Charaktere, die man unbedingt hervorheben sollte: Neben Winona Ryder als Mutter am Rande des Nervenzusammenbruchs und David Harbour als grantigen Sherriff ist dies ganz klar Millie Bobby Brown als Eleven, die den schwierigsten Part übernehmen muss. Sag noch mal einer was gegen Kinderdarsteller: Sie spielt sie alle an die Wand.
Und so ist die Serie visuell als auch akustisch wie ein DeLorean mit dem man dreißig Jahre zurückreist um daran teilzuhaben wie ein paar Kids den wenigen teilnehmenden Erwachsenden die Show stehlen und für die ein Monster im Düsterwald von der anderen Seite noch etwas völlig natürliches ist – und denen man das auch glaubt.
„Stranger Things“ ist ein filmisches Mixtape der 80er-Jahre, wirkt dabei aber selten wie eine bloße Aneinanderreihung von Zitaten. Ich bin immer noch beeindruckt davon wie gut die Serie diese Mischung aus „E.T.“, „Silent Hill“ und Stephen King hinbekommt und dabei vollkommen eigenständig wirkt. Somit freue ich mich jetzt schon auf eine eventuelle zweite Staffel – hoffentlich dann wieder mit Millie Bobby Brown, von der wir noch viel sehen werden (sollten). Ach, und falls sich einer wundert: Nein, ich habe nichts zu bemängeln sondern bin schwer begeistert (falls das im kurzen Text oben nicht eindeutig wurde).
Und für alle, die die Serie schon gesehen haben (für alle anderen aus Spoilergründen besser nicht) hier einmal eine Zusammenstellung einiger Film-Referenzen in „Stranger Things“:
Mensch, nun schreibst selbst du zwischen all dem Pokémon (SCNR) über diese Serie. Da muss ich wohl auch mal ein Netflix-Abo abschließen. Argh…
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Oder nen Probemonat, sind ja leider nur acht Folgen…
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Das Geld ist weniger das Problem, eher die Zeit… 😉
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Nur 8 Folgen! 😛
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Hab ich nach der 4. Folge abgebrochen. Zu langweilig, zu unoriginell. Aber schön, dass hier mal wieder was gepostet wird 🙂
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Du bist auch schwer zu begeistern 😉
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So ist’s recht!!! Ich habe jetzt letzten Sonntag auch irgendwie fünf Folgen am Stück geguckt, um das Finale zu sehen… eine geile Serie! Hat mir auch extrem gut gefallen, bekommt bei mir demnächst auch die volle Punktzahl. hat wirklich Spaß gemacht. Die Darsteller waren umwerfend, die Story spannend und ja, wie du schon sagst, ein geiles Mix-Tape eigentlich 😀
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Das macht es echt schwer für die zweite Staffel bei der Vorlage…
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Ja, da bin ich tatsächlich auch sehr gespannt, was sie da zur zweiten Staffel machen wollen. Die ganze Zeit dachte ich, das würde nur eine Mini-Serie sein… und zu gewissen Teilen ist das ja auch alles abgeschlossen hier. Aber sie haben ja ein paar Enden offen gelassen. Ich hoffe nur, dass sie für die zweite STaffel ein gutes Konzept entwickeln.
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Mein Gott. Jetzt hört doch endlich alle mit „Stranger Things“ auf. Wann soll ich das denn alles gucken? 🙂
Schöne Kritik übrigens.
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Danke!
Ja, so viele Serien, so wenig Zeit. Ich hab gehört “Speed Watching“ ist der neue Trend 😉
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Hmm…ja. Habe ich bei „Sons of Anarchy“ in den Sommerferien durchgezogen. 7 Staffeln in zwei Wochen…uff. Leider hatte ich danach das Gefühl, dass ich sehr viel nicht mitbekommen habe.
Ich denke nach einer Staffel eigentlich gerne einen Tag nach und lasse alles sacken. Das geht dann leider sehr unter, wenn man sich alles in wenigen Stunden reinhaut.
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Ich würd das auch nicht machen, hat ja was von Massenabfertigung. Man will das ja auch irgendwie bewusst gucken und nicht abarbeiten!
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Hallölle
Schöner Artikel und ich muss dir vollkommen recht geben..
Hab die Serie innerhalb weniger Tage geschaut und find sie wirklich extrem gut. Warte begierig auf die nächste Staffel. 🙂
Auch die kleinen Parallelen zu anderen Titeln (auch aus der Gamer Szene) find ich ziemlich geil und machen Lust auf mehr.
Hoffe wir müssen nicht mehr ewig warten
Lg Luni
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Zitat „„Stranger Things“ ist ein filmisches Mixtape der 80er-Jahre“ – sehr schön gesagt. Ich habe die Serie ja auch erst vor kurzem gesehen und sofort ins Herz geschlossen. Da stimmt einfach alles, und das Retro-Feeling ist einfach perfekt. Ich freue mich sehr auf die 2. Staffel.
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Ich ja auch – hab aber etwas Angst davor, enttäuscht zu werden. Meines Wissens war die ja nicht geplant, da muss man sich jetzt auf die schnelle ne gute Story zu ausdenken. Ob reines Zitieren in der zweiten Staffel reichen würde ist fraglich.
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