George R. R. Martin: DAS LIED VON EIS UND FEUER – DIE HERREN VON WINTERFELL

dlveuf1Gute fünf Jahre ist es nun schon mittlerweile her, dass ich das erste Mal ganz großspurig verkündet habe, mir auch das literarische Vorbild zu „Game of Thrones“ vorzunehmen. Immer mal wieder gab es dann mal einen Zwischenstand („Muss noch“, „Bald“, „Bin schon angefangen“) aber letztendlich war es dann so, dass mir die englische Fassung zu zeitaufwendig war. Und da ich die Serienadaption eh auf Deutsch schaue, kommt mir die neue Übersetzung sowieso entgegen, den deutlichen Mehrpreis für die deutschen Ausgaben muss ich nun mal in Kauf nehmen. Die Qualität der englischen Ausgaben hat mir als alten Drucker eh sehr wehgetan, vielleicht kann man das hierfür verwendete „Papier“ jetzt seiner Bestimmung zuführen, Klopapier oder so.

Und darum geht’s: In einer vom Mittelalter inspirierten Welt stirbt auf dem Kontinent Westeros die rechte Hand des Königs und Eddard Stark, der Wächter des Nordens, wird von König Robert gebeten dessen Nachfolger zu werden. Eddard nimmt an und langsam erhärtet sich in ihm der Verdacht, dass sein Vorgänger ermordet wurde. Aber warum?
Zugleich plant Viserys Targaryen, Erbe des getöteten letzten Königs, im Exil in Essos seine Rückkehr nach Westeros und die Rückeroberung des Throns für seine Familie – zu Hilfe kommen soll ihm dabei die Heirat seiner Schwester mit einem Stammesfürsten aus Essos.

Das nur als grober Überblick – wer die Serie kennt der weiß eh worum es geht, wer nicht, sollte auch nicht viel mehr wissen. Die Geschichte lebt von den Überraschungen, den Andeutungen auf das was kommt und der Frage, wer das ganze mehr oder weniger in einem Stück überlebt.

Die Struktur der Geschichte ist dabei sehr durchdacht: Da jedes Kapitel einer der Hauptfiguren gewidmet ist, erfährt man nach und nach immer mehr zu den einzelnen Personen, zu ihren Beweggründen und Gefühlen. Wie auch in der Serie ist es dann stellenweise so, dass ein Kapitel quasi mit einem Cliffhanger endet – und sich die Geschichte dann aber erst einmal den anderen Figuren zuwendet. Gut und Böse sind dabei schwer zu unterscheiden. Natürlich hat man insbesondere in diesem Buch seine Vorstellungen, für wen man zu sein hat und wer der „Feind“ ist, aber so ganz eindeutig wird es dann doch nicht. Zumal dieser erste deutsche Band ja auch nur aus der Hälfte des ersten englischen Originalbandes besteht, so dass man hier jetzt quasi nur die halbe Geschichte zu lesen bekommt – auch wenn diese schon einen ganz ordentlichen Umfang aufweist.

Abschließend lässt sich sagen, dass mir „Die Herren von Winterfell“ doch sehr gefallen hat und es zu keiner Zeit langweilig wurde, auch wenn ich die Geschichte an sich ja schon kenne. Vielleicht lag es auch ein bisschen daran, dass ich das Buch in der einzig dafür prädestinierten Umgebung gelesen habe und ich dadurch noch etwas mehr in das Land Westeros eintauchen konnte – wie auch immer, der zweite Band wird auf jeden Fall zeitnah gelesen.

kritik

8 Kommentare

  1. bullion · Juli 14, 2016

    Was ist denn hier los? Plötzlich im Zeitlotto gewonnen oder wie? Nicht, dass ich mich beschweren würde… freut mich mal wieder was von dir zu lesen! Und du hast auch gelesen und bist nun anscheinend angefixt. Bin gespannt, wie lange du brauchst. Ich habe teils ein halbes Jahr pro (englischen) Band benötigt.

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    • Xander · Juli 14, 2016

      Also ein viertel Jahr hab ich hierfür jetzt nicht benötigt. Dank Urlaub und Nutzung jeder Minute (die nicht für Urlaub draufgegangen ist) gute 2 Wochen. Dafür war halt – auch nach dem Urlaub – der Fernseher aus. Man kann nicht alles haben.

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    • bullion · Juli 14, 2016

      Das ist doch ein super Schnitt. Dann dürftest du ja bald aufgeholt haben. Wünsche dir schon einmal viel Vergnügen damit! 🙂

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    • Xander · Juli 14, 2016

      Das ist noch ein langer Weg bis dahin…

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  2. mwj · Juli 14, 2016

    Schön, dass man wieder mehr von dir liest.
    Da ich 2007 angefangen die Romanreihe auf deutsch zu lesen, ist die „Neuübersetzung“ für mich natürlich ein rotes Tuch. Allein für die „Übersetzung“ von Lannister mit Lennister müsste man die Verantwortlichen aus dem Mondtor werfen…

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    • Xander · Juli 14, 2016

      Hm, unnötig, klar. Aber letztendlich auch – aus meiner Perspektive – egal. Wenn ich mich recht erinnere, waren die nur nicht konsequent: Einerseits wird aus Snow Schnee, andererseits meine ich den Namen Rivers gelesen zu haben.

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    • mwj · Juli 14, 2016

      Soweit ich weiß sagen die in der Serie statt Rivers Strom

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    • Xander · Juli 14, 2016

      Laut Google auch. Wenn ich jetzt nur wüsste auf welcher Seite das war… 😉

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