FAST & FURIOUS 7 [2015]

„This time it ain’t just about being fast.“

furious7_01Mein Anspruch an einen Actionfilm ist wahrlich nicht hoch, an eine Fortsetzung von „The Fast & The Furious“ nach dem sechsten Teil sogar noch niedriger. Was sich bei Teil 5 andeutete und in Teil 6 strikt weitergeführt wurde findet im aktuellen siebten Film seinen krönenden Abschluss: Weg von Straßenrennen, die für sich alleinstehend doch unterhaltsame Filme boten hin zu Actionreißern, die mehr und mehr fern jeglicher Realität nur auf Krawall aus sind und als gemeinsamen Nenner einfach nur in jeder Szene andere Automodelle bieten müssen. Das allein muss ja noch gar nicht schlimm sein. Was „Furious 7“ jedoch tatsächlich auf den Zuschauer loslässt ist im Grunde genommen jedoch eine einzige Frechheit und hinterlässt beim Zuschauer das Gefühl, soeben grundlos aufs Tiefste persönlich beleidigt worden zu sein. Dabei hatte man James Wan doch gar nichts getan, „Saw“ fanden wir doch alle gut, kein Grund ausfallend zu werden.

Und doch, die überraschend lange Inhaltsangabe bei Wikipedia täuscht. „Furious 7“ sucht nur einen Grund dazu, die Gang um Dom Toretto zu reaktivieren, und das ist ja eigentlich kein schlechter und der wurde ja auch in Teil 6 angeteasert: Jason Statham ist auf Rache aus und in solchen Rollen mag ich ihn ja auch. Tatsächlich aber muss es so gewesen sein: Offensichtlich schwachsinnige und in keinster Weise realistische Stunts mussten durch irgendeine Geschichte verbunden werden, Füllmaterial, wie bei Pornos. Und so fragt man sich tatsächlich warum da überall Stroh liegt, aber nicht lange, denn Gott sei Dank fliegt da schon das nächste Auto von einem Wolkenkratzer in den nächsten. Oder die Gang springt mit ihren Autos aus einem Flugzeug und landet mit Fallschirmen auf der Straße. Ja, die Inhaltsangabe ist nur so lang, weil auch die Actionszenen genau beschrieben werden, und mehr hat der Film ja nicht.

Übertriebene Action ist das eine, Fantasy das andere. Knackige Oneliner sind das eine, kackige Einzeiler das andere. Dwayne Johnson macht sich hier endgültig zum Horst, Vin Diesel musste sich bei seinem gefühlsduseligen Gefasel über die „Familie“ womöglich des Öfteren das Grinsen verkneifen.

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„Daddy’s gotta go to work.“

Aber darf man denn etwas Schlechtes über den letzten Film von Paul Walker verlieren? Kann ein so erfolgreicher Streifen mit überraschend guten Kritiken (die der Grund waren, diesen Film überhaupt doch noch zu sehen) wirklich so schlimm sein? Ja, das Erste muss man bei dem Endergebnis, das zweite ist wirklich so. Und so ist das beste an dem Film tatsächlich das nach Walkers tragischem Tod abgeänderte Ende des Films, wenn ihm am Strand und mit Rückblicken auf die ersten Teile bedacht wird. In Hinblick auf den Film macht das zwar keinen Sinn, aber aufgrund des realen Hintergrundes ist das durchaus verschmerzbar, vor allem da der Rest des Streifens so scheiße ist (jetzt hab ich’s gesagt).

Wir halten fest: Dämliche Story, unfassbar übertriebene Actionsequenzen und dümmliche Dialoge bei viel zu langer Laufzeit. Das reicht heutzutage tatsächlich für einen unverhältnismäßig erfolgreichen Film.
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9 Kommentare

  1. bullion · April 27, 2015

    Oh, doch gleich so gut? 😉

    Ich habe ja immer noch keinen einzigen Teil der Reihe gesehen…

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    • Xander · April 27, 2015

      Ja, Spitzenfilm. Keine Ahnung warum der überall so gut abschneidet.

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    • Florian Lieb (@Flo_Lieb) · April 28, 2015

      Weil er unterhaltsam ist 😛

      Klar sind die Stunts nicht realistisch, wenn der Film realistische Stunts hätte, wäre er stinklangweilig. Die Dialoge sind scheiße? Dann würde ich fragen, ob du den Film in der Synchro gesehen hast (in Synchro ist ohnehin nahezu jeder Dialog scheiße). Das hier ist von vorne bis hinten unernster Eskapismus – nicht mehr und nicht weniger. Und eben von Teil zu Teil aufgrund des Kassenerfolgs und der Marschroute „höher, schneller, weiter“ übersteigert, Wer sich sowas anguckt, weil er positive Kritiken liest, mit der Reihe aber noch nie was anfangen konnte, und dann hinterher zum Entschluss kommt, das alles ist scheiße, der hat für meinen Geschmack nur sich und nicht dem Film einen Vorwurf zu machen.

      Klar, die 1,3 Milliarden Einspiel – bisher – sind abstrus, die kann sich nicht mal ich als Sympathisant der Serie erklären. Und das Ende war selbst für meinen Geschmack zu sehr Marvel in seiner sinnlosen Zerstörungswut. Aber ich mag die Figuren und ihre Dynamik, die Filme zu schauen ist eben durchaus in gewisser Weise wie ein Familien- oder brechen wir es runter: Klassentreffen. Auch wenn du das Diesel nicht abnimmst, ernst gemeint hat er das denke ich durchaus – nicht nur wegen Walker.

      Aber vielleicht kannst du ja mit Age of Ultron mehr anfangen 😉

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    • Xander · April 28, 2015

      Zum Teil sicherlich schon. Aber: Es ist nicht so das ich mit der Reihe nichts anfangen kann, das war einfach too much. A propos „too much“, ja war die Synchro. Die werden aber auch im O-Ton nicht viel anderes gesagt haben. Und warum wären etwas realitätsnahe Stunts stinklangweilig? Ach sie müssen ja nicht mal realistisch sein. Aber welchen Sinn hatte die Fallschirmszene?

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    • Xander · April 28, 2015

      Hm, irgendwie zeigte mir mein Telefon nur deinen halben Kommentar, hier also Teil 2 meiner Antwort: Durchaus denkbar, dass mir „Age of Ultron“ besser gefällt – da ist das aber ok, das ist ja auch in keinster Weise in der Realität verankert, die dürften von einem abstürzenden Bus abspringen und sich am Spoiler eines an der Klippe vorbei driftenden Autos festhalten, kein Thema. Es ist einfach nur die Richtung, die die Serie eingeschlagen hat, die mir nun mal nicht ganz so zusagt.
      Und Familientreffen hin- oder her: Wären die Filme dabei noch gut, kein Problem, dann freue ich mich auch auf jedes Treffen.

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  2. Florian Lieb (@Flo_Lieb) · April 28, 2015

    P.S.: Noch ein Theme-Wechsel – allerdings finde ich die ins Icon verschobene Sidebar etwas gewöhnungsbedürftig und wenig benutzerfreundlich (obschon natürlich übersichtlicher für das Template).

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    • Xander · April 28, 2015

      Letztendlich ist ja alles nur einen Klick weiter entfernt. Super finde ich es zwar auch nicht, aber letztlich gar nicht so schlimm. Es dient auf jeden Fall der Übersicht und es ist nicht mehr so überladen. Schließlich ist ja der Inhalt entscheidend 😛

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  3. Kim · Mai 4, 2015

    Und der nächste Teil kommt tatsächlich… Schockiert mich, dass die Reihe so viele Fortsetzungen kriegt!

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    • Xander · Mai 5, 2015

      Naja, solange die Einnahmen stimmen geht das so weiter!

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