KINGSMAN – THE SECRET SERVICE [2015]

kingsman1_01Schon bei „American Sniper“ war die Platzwahl (hinten rechts direkt an der Wand) nicht optimal, aber in der zweiten Reihe fast ganz vorne saß ich auch schon lange nicht mehr. Das mit den „spontanen“ Kinobesuchen ist dann halt immer so eine Sache, dann muß man nehmen was übrig bleibt und dankbar sein, schon zweimal dieses Jahr im Kino gewesen zu sein. Mark Millars „Kick-Ass“ fand ich als Film schon sehr unterhaltsam (wenn auch den ersten mehr als den zweiten), da darf einem doch bei seinen Kingsman-Agenten der Platz auch egal sein. Auch wenn ich notfalls den Sonntag mit Nackenschmerzen verbringen sollte. Doch hat sich die Tortur auch gelohnt?

James Bond ist auch nicht mehr das, was er mal war. Aus dem britischen Agenten im Dienst ihrer Majestät der immer einen flotten Spruch auf Lager hatte wurde in den letzten Jahren – übertrieben gesagt – ein miesgelaunter Racheengel, der die Gegner lieber mit seiner Maschinenpistole abknallt als sich seinem Martini zu widmen. Vorbei die Zeiten der übergroßen Superschurken mit Katze auf dem Schoß mit ihren aberwitzigen Plänen die Weltherrschaft an sich zu reißen. Da muss dann jetzt wohl erst ein Film wie „Kingsman“ kommen, der die ganze Sache mit der Spionage und so nicht mehr ganz so ernst nimmt und einfach mal locker flockig 126 Minuten die Sau raus lässt, ohne Rücksicht auf Verluste, den guten Geschmack oder den Ernst der Lage.

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Und ernst nehmen darf man hier gar nichts, nimmt sich der Film ja selber nicht. Agenten die britischer sind als die Queen, ein lispelnder Samuel L. Jackson der genausogut auch dem „richtigen“ Bond im Weg stehen könnte und Gewaltdarstellungen, die scheinbar so gar nicht da rein passen wollen. Insbesondere sei hier mal die Kirchen-Szene genannt, die doch mal ein richtiger WTF!-Moment war. Interessant hierbei, dass der Film ab 16 freigegeben ist. Die Wege der FSK sind unergründlich.

„Kick-Ass“ fand ich zwar, im direkten Vergleich, einen Hauch besser, doch „Kingsman – The Secret Service“ unterhält auch auf sich allein gestellt ausgezeichnet und ist ganz vielleicht ein bißchen der Bond-Film geworden, den sich so manch einer schon lange gewünscht hat.
kritik

7 Kommentare

  1. Florian Lieb (@Flo_Lieb) · März 15, 2015

    Hab gehört das Finale bzw. das finale Drittel soll einfach nur noch anarchisch sein – allein deswegen guck ich mir den Mal per VOD irgendwann an, selbst wenn ich Vaughn eher nicht mag.

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    • Xander · März 15, 2015

      Man muss allerdings auch explodierende Köpfe mögen. Ansonsten trifft es anarchisch schon ganz gut. 5-6 Punkte könnten bei dir drin sein 😉

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    • Florian Lieb (@Flo_Lieb) · März 15, 2015

      Wenn es allerdings ein Finale à la KICK-ASS ist, dann wird das zwischen mir und KINGSMAN wohl eher nichts. Im Herbst sind wir dann schlauer 😀

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  2. bullion · März 15, 2015

    Klingt gut! Werde den im Heimkino dann auch mal irgendwann nachholen… 🙂

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  3. franziska-t · März 15, 2015

    Die Kirchenszene (übrigens ein One-Take-Shot) mit dem kämpfenden Colin Firth ist tatsächlich ein absoluter Kracher. Überhaupt sorgt Firth mit KINGSMAN für immer neue WTF-Momente, weil man dem Engländer, der sonst immer die braven und zurückhaltenden Charaktere portraitiert, diese wütende Art gar nicht zugetraut hat. Mein Lieblingswitz war das Abendessen bei Valentine, wo im schicken Servierwagen McDonalds-Burger und Pommes transportiert werden. Ich konnte nicht aufhören darüber zu lachen.

    Meine Kritik geht erst in zwei Tagen online. Den Link kann ich ja trotzdem schon dalassen: https://filmkompass.wordpress.com/2015/03/17/kingsman-the-secret-service-2014/

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  4. donpozuelo · März 16, 2015

    Wird morgen geguckt 😀 Freue mich da schon sehr drauf…

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    • Xander · März 16, 2015

      Und womit? Mit Recht!

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