Season 1 (ZS)
Die erste Staffel „The Newsroom“ kam für mich bei der Erstsichtung überraschend: Ich hatte im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass eine Serie über eine TV-Nachrichten-Redaktion so unterhaltsam und spannend sein könnte, vor allem, da ich mich mit Politik im Allgemeinen und der US-Politik im Besonderen (beispielsweise der Tea Party) nicht wirklich gut auskenne. Aber die Serie nimmt sich ja nicht nur solch politischer Themen an, sondern die Redaktion berichtet auch über andere reale Vorfälle: Sei es die Deepwater Horizon Katastrophe, den arabischen Frühling, Fukushima oder die Tötung von Osama Bin Laden. Und all das unter der Voraussetzung möglichst neutral zu bleiben, jede Seite zu Wort kommen zu lassen, auch wenn das manch einem selbst innerhalb des Senders nicht passt, weil sich potenzielle Geldgeber auf den Schlips getreten fühlen könnten. Abgesehen von manch merkwürdig agierenden weiblichen Charakteren ist das ganze auch intelligent geschrieben und sorgt dafür, dass selbst der nicht so informierte Zuschauer (wie ich) dran bleibt und – ganz vielleicht – eventuell noch etwas lernt. Insofern bietet sich insbesondere „The Newsroom“ für eine Zweitsichtung an (und bleibt dabei gleich gut), weil hierbei noch das ein oder andere Detail mehr hängen bleibt.
Season 2
Hat sich die erste Staffel in der Hauptsache mit der Bildung des neuen Teams und der Etablierung des neuen Nachrichten-Formats beschäftigt, gibt es in den (leider nur) neun Folgen der zweiten Staffel einen großen Handlungsfaden, die „Operation Genoa“ des US Militärs. Wurden in der ersten Staffel noch reale Ereignisse für „News Night“ verwendet, handelt es sich hier um eine fiktive Operation, bei der allen Anschein nach Sarin-Gas gegen Zivilisten eingesetzt wurde. Ansonsten hat sich relativ wenig geändert, bei den weiblichen Figuren hat man immer noch das Gefühl, dass diese nicht ganz so herausgearbeitet wurden. Auch wenn der Serie ein Hauptplot ganz gut tut, hielt ich es immer schon für eine Stärke der Serie, reale Ereignisse als Aufhänger zu verwenden. Dieses Element kommt hier – trotz Occupy Wall Street – leider ein wenig zu kurz. Nichts desto trotz ist „The Newsroom“ immer noch sehr gute Unterhaltung, die ich ruhigen Gewissens jedem ans Herz legen kann.
Season 3
In der leider schon finalen Staffel von „The Newsroom“ geht es noch einmal um alles: Die Zukunft von ACN, die Zukunft von Will, die Zukunft von Neill. Dieser tritt mit einem Whistleblower in Kontakt woraufhin das FBI den Sender stürmt. Neill kann fliehen, aber Will kennt ebenfalls den Namen des Informanten. Nur sechs Folgen hat man Zeit, sich von liebgewonnenen Charakteren zu verabschieden und diese letzte Staffel gerät so spannend und emotional das man sich fragt, warum dies denn überhaupt die letzte Staffel sein muss. Insbesondere die letzte Folge ist hervorragend geschrieben und hinterlässt den Zuschauer mit einem Kloß im Hals, während der Abspann läuft. Großes Kino in Serie, leider schon vorbei.
Nachdem zuletzt ein Kommentar nicht erschien – irgendwo verschwunden scheinbar – probier ich mal wieder mein Glück. Die 1. Staffel fand ich damals überraschend gut, da von Sorkin. Das 2. Jahr dagegen weniger. Allein wegen dieser doofen Afrika-Story, die ewig ausgewälzt und zumindest für mich total egal war. 3. Staffel hab ich mir gleich ganz gespart, selbst deine 10/10 verführen mich, angesichts des Staffelinhalts, nicht daran etwas zu revidieren.
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Wo ist der Kommentar denn verschwunden?
Die zweite Staffel fand ich ja auch insgesamt schwächer – insofern solltest du vielleicht doch mal der dritten eine Chance geben!
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Bei den 12 Geschworenen. Hatte aber – wie so oft – sowieso nichts weltbewegendes geschrieben 😉
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Ach, ich freu mich doch über alles, egal ob weltbewegend oder eben nicht.
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So, jetzt Staffel 3 nachgeholt, fand sie allerdings wenig berauschend. Das Gute an der Whistleblower-Storyline ist, dass Nev Patel die meiste Zeit nicht da ist. Kann den eh nicht leiden. Ansonsten find ich es schade, dass die Whistleblower-Storyline nur dazu dient, dieses Drama um Neill und Will zu inszenieren, anstatt sich dem Thema der Story zu widmen (passend dazu der in einem Halbsatz erwähnte öffentliche Suizid der Whistleblowerin). Ansonsten die üblichen TV-Romantezeleien, kommen sie zusammen oder nicht – natürlich doch. Und dann am Ende noch B.J. Novak als Medien Mogul Karikatur die Citizen Journalism machen will, ach wie originell. Hin und wieder blitzte mal wieder die alte Klasse aus Staffel 1 auf, in seiner Summe aber war das wie von mir erwartet alles sehr egal (allen voran die beiden letzten Folgen).
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Oh, das klingt gar famos. Bin ja eh großer Sorkin-Fan. Die erste Staffel steht auch schon im Regal, bei 2 und 3 warte ich noch auf die Blu-rays, die wohl nie kommen werden. Hmpf. Freue mich so oder so schon sehr auf die Sichtung!
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Ich denke auch dass dir das gefallen wird. Worauf wartest du? 😛
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Hmm, lass mich mal überlegen… 😀
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Ich hab die erste Staffel gestern erst im Angebot 3 für 25 bei Amazon gesehen. hab mich aber dann doch für was anderes entschieden, weil ich mir nicht ganz sicher war,ob das was für mich ist. Jetzt ärgere ich mich irgendwie…
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Naja, aber 9,99 EUR (auf DVD) ist ja eigentlich auch relativ günstig. Also kein Grund zu zögern 😉
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