PLANET DER AFFEN – REVOLUTION [2014]

planetderaffenrevolution_01Ja, super Wortspiele: „Prevolution“, „Revolution“ – da konnte sich mal wieder jemand selbst auf die Schulter klopfen. Sinn muss es freilich nicht zwangsläufig ergeben. „Prevolution“ war 2011 jedenfalls die Kinoüberraschung für mich, hätte ich nach Burtons Variante des Affenfilms nicht mehr damit gerechnet, noch einen guten Film über diese Thematik zu sehen. Doch das Reboot überzeugte in allen Bereichen und machte somit neugierig auf die Fortsetzung, welche nach meinen Erwartungen zwar nicht ganz so emotional werden würde, aber zumindest storytechnisch nicht enttäuschen würde. Wie gesagt, meine Erwartungen. Und wie ist es nun gekommen? (Leichte Spoiler sind zu erwarten)


Zehn Jahre nach dem ersten Teil: Caesar lebt mit den anderen Affen weiterhin in dem Wald und hat sein Volk fleißig vergrößert. Im Gegensatz dazu hat sich die Zahl der Menschen drastisch verringert: Wie in den Credits von „Prevolution“ ersichtlich, hat sich der Affen-Virus über die Welt verbreitet und einen Großteil der Menschheit vernichtet. Ein kleiner Teil der Überlebenden hat sich in San Francisco niedergelassen und benötigt einen im Wald gelegenen Staudamm zur Stromerzeugung – mitten im Affengebiet…

Wie eingangs beschrieben, war der erste Teil eine große Überraschung für mich. Anstatt sich nur auf seine Schauwerte zu verlassen, nahm sich der Film alle Zeit der Welt, um seine Geschichte zu erzählen. Wie aus dem eingesperrten Laboraffen der weiterentwickelte Caesar wurde und wie es zum letztendlichen Bruch mit den Menschen kam. Aus dieser Ausgangslage beginnt „Revolution“ sehr gut mit einer Jagdszene, die ohne Dialoge auskommt und zeigt, wie sich die Affen entwickelt und organisiert haben. Bis man den ersten Menschen zu Gesicht bekommt vergeht einige Zeit und der Film macht somit klar, wer die eigentlichen Hauptdarsteller sind. Dementsprechend bleiben die menschlichen Darsteller auch durch die Bank blass und uninteressant. Zu erzählen hätten sie eh nichts, sind ihre Geschichten und Hintergründe doch auch vollkommen egal und austauschbar. Aber selbst die Affen beschränken sich auf für das Setting typische Konflikte. Es könnte alles so schön sein, gäbe es nicht auf beiden Seiten unbelehrbare Querulanten. Kennt man so schon aus anderen Filmen und zieht diesen an manchen Stellen unnötig in die Länge, will uns der Film dies doch als hochspannende Storyentwicklung verkaufen. Aber wie wir schon bei Disney gelernt haben: Wer böse aussieht ist auch böse, da gibt es kein Vertun. Und so kommt es wie es kommen muss, man muss wahrlich kein Hellseher sein. Doch „Revolution“ meint wirklich, man wüsste es nicht und es würde einen die Beziehung der einen Frau zu dem Sohn von dem einen Kerl interessieren und ob die sich jemals lieb haben werden. Meine Güte, die Namen der Affen weiß ich noch… sagt ja auch schon viel aus.

Das waren aber eigentlich auch schon die einzigen Schwachpunkte des Film, die dafür aber – obwohl es ja letztendlich nur ein Blockbuster ist, Popcorn-Kino quasi, schwer wiegen, weil der erste Teil nun mal zeigte, dass es auch anders geht. Ansonsten aber macht er vieles richtig, so sind die Spezialeffekte durch die Bank gut. Was sie auch müssen – sind die Stars des Films doch alle digital entstanden. Ok, zu 100% lässt man sich nicht blenden, [SPOILER] man weiß ja schließlich auch, dass da keine echten Affen mit MGs in den Händen auf dem Pferd reiten. Aber realistischer sahen digitale Schimpansen wohl noch nie aus. Auch der finale Kampf, wenn die Affen die Kolonie angreifen ist packend inszeniert, insbesondere die Kamerafahrt auf dem Geschützturm macht Eindruck.[/SPOILER]

„Planet der Affen – Revolution“ überzeugt durch seine Effekte und die gekonnt inszenierte Action, enttäuscht dafür aber leider bei seiner Geschichte und den flachen Charakteren. Ein Rückschritt zum ersten Teil, der beides noch gekonnt miteinander verknüpfen konnte.
kritik

8 Kommentare

  1. Pingback: Complete: PLANET DER AFFEN (PLANET OF THE APES) 1-“8″ [1968-2014] |
  2. bullion · August 18, 2014

    Klingt ja mal gar nicht sooo gut, wenngleich mich die 7 Punkte doch optimistisch stimmen (der Vorgänger bekam von mir 8 Punkte).

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    • Xander · August 18, 2014

      Ist ja auch nicht schlecht. Aber der erste ist halt besser. Den zweiten guckt man halt so weg und erfreut sich an den Bildern, ohne sich groß über was aufregen zu müssen.

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  3. donpozuelo · August 19, 2014

    Yup, sehe ich genau so. Effekte top, Story eher nicht so. Und das mit dem Titel wird ja schon für den dritten Teil recht spannend. Welches Evolution-Wortspiel sie sich da wohl ausdenken??? Oder er heißt dann tatsächlich einfach nur noch „Evolution“ 😀

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    • Xander · August 19, 2014

      Der Dritte soll soweit ich weiß zumindest im Original ganz einfach „Planet of the Apes“ heißen. Was natürlich für die deutsche Kreativabteilung nicht bindend ist…

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    • donpozuelo · August 19, 2014

      Uh ja… da lassen sich die Deutschen bestimmt was spannendes einfallen. Nur „Planet der Affen“ könnte ja verwirrend werden… „Planet der Menschenaffen“ vielleicht 😀

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  4. Jan · August 19, 2014

    Nun, die Meinungen zu dem Film ähneln ich doch mittlerweile und nähern sich einander an. Gute Unterhaltung bekommt man tatsächlich geboten, aber einen wirklich intelligenten Blockbuster hat Matt Reeves mit DAWN… eben auch nicht geschaffen.
    Der allzu starke Fokus auf die Affengesellschaft und damit einhergehend der irgendwie zu kurz kommende keimende Konflikt zwischen Menschen und Affen hat dem Film leider nicht gut getan. Dafür bekommt man wirklich gutes CGI geboten, von dem ich ja nicht immer ein Freund bin.

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