THE WALKING DEAD – Season 3

WalkingDead3_01Nach der etwas durchwachsenen zweiten Staffel war ich sehr gespannt, wie es mit den Überlebenden rund um Polizist Rick weitergeht – hat er doch zum einen die weitere Vorgehensweise unmissverständlich klar gemacht („Das ist keine Demokratie mehr!“), zum anderen zeigte die letzte Szene in gar nicht mal so weiter Ferne ein großes Gefängnis, welches ja ein guter Unterschlupf wäre, sollten sie es finden. Und, so viel sei verraten – natürlich finden sie es. Womit die Probleme aber eigentlich erst anfangen. Und die Befürchtung, dass jede Kleinigkeit wieder mehmals und ausgiebig diskutiert wird, wie schon in der letzten Staffel.


Die dritte Staffel beschreitet aber, und das bemerkt man schon früh, leicht andere Wege: Nicht nur, dass sich die Gruppe geteilt hat (bzw.: Andrea wurde ja bei der Farm zurückgelassen und muss sich alleine durchschlagen), auch bei den Nebenfiguren ist es ein Kommen und Gehen, so dass man sich eigentlich bei niemandem sicher sein kann, denjeniegen auch noch am Ende der Staffel lebend zu sehen. Ihr merkt schon: Ordentlich was los in Staffel 3, nicht nur inhaltlich, auch goretechnisch wird alles gegeben. Zumindest die erste Hälfte der Staffel war – von Ausreißern („Zeit der Ernte“) abgesehen, ganz großes Kino. Das gemütliche Einrichten im Gefängnis, die Etablierung des Antagonisten und alles dazwischen: Die Spannung steigt von Folge zu Folge, auch weil jemand zurückkehrt, den ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. Einzig Andreas Begleiterin, die einsame Kämpferin mit ihren beiden kastrierten Zombies mit Leinenzwang, fand ich nicht ganz so überzeugend. Hätte man ihrer Figur zumindest ein klein wenig Hintergrund gegeben, eine gewisse Motivation oder zumindest ansatzweise einen Grund, mit ihr zu sympathisieren – sie hätte das Zeug zur Serien-Action-Ikone.

Insbesondere in „Judas“ wird deutlich, wie sehr sich die Gruppe verändert hat, vor allem als wirklich alle verbleibenden Überlebenden der Atlanta-Gruppe und von Hershels Familie zusammenstehen wird die kalte, distanzierte Stimmung deutlich. Das sind nicht mehr die Menschen, die wir zu Beginn der Serie kennengelernt haben, der Kampf gegen die Zombies hat sie verändert. Plötzlich bereiten sie sich schon wild entschlossen auf einen Krieg vor – und das nicht mal gegen Untote – „Fight the dead – fear the living“ lautet dann ja auch das Motto der dritten Staffel. Nichts muss man mehr fürchten als andere Menschen in Extremsituationen.

Zugegeben: Die Rohfassung dieses Textes lag hier schon seit November letzten Jahres und Ihr braucht mich jetzt auch nicht mehr nach kleinsten Details dieser Staffel zu fragen (Weshalb ich mich auch jetzt kurz fasse). Aber der Vollständigkeit halber: „The Walking Dead“ ist mit der dritten Staffel weiterhin auf Kurs und hat noch nichts von seiner Faszination eingebüsst. Wieder nimmt die Serie Richtung Staffelfinale Fahrt auf und nach diesem muss man sagen: Alles auf Anfang. Was der Serie, der es nie wirklich schlecht ging, nur gut tuen kann.
kritik

8 Kommentare

  1. filmschrott · August 15, 2014

    Du sprichst genau das Problem an, dass ich bis zur vierten Staffel mit dieser Serie hatte. Die Charaktere waren größtenteil einfach nur da. Michone ist da nur ein Beispiel.
    In Staffel 4 geht man dieses Problem dann aber endlich mal an und liefert auch mal etwas Charakterentwicklung bzw. geht auf die Vergangenheit der Leute ein, wodurch sie mir dann auch nicht mehr so scheißegal sind, wie in den ersten drei Seasons.

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    • Xander · August 16, 2014

      Das stimmt. Weswegen mich damals die erste Staffel auch nicht auf Anhieb überzeugte. Insofern tut das Ende der dritten Staffel auch den Charakteren ganz gut glaube ich, weil man es ja im Anschluss nicht mit gefühlt 100 Leuten auf einmal zu tun hat, sondern alle wieder etwas Raum für sich bekommen.

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    • filmschrott · August 16, 2014

      Diese Gruppentrennung ist immer ne ganz gute Sache zwischendurch, weil man dann mehr Zeit hat, mal einzelne Charaktere näher zu beleuchten. Trotzdem kam es bei Walking Dead eigentlich viel zu spät. Vielleicht hätte man in Season 1 einfach erst mal bei einigen zeigen sollen, wie sie den Beginn der Zombieapokalypse erlebt haben. Das hätte die ganze Serie um einiges aufgewertet.

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  2. bullion · August 15, 2014

    Ich fand ja die zweite Staffel bisher immer noch am besten. Mochte das Farmsetting und die stets plötzlich hereinbrechende Bedrohung. Die dritte Staffel ist aber ganz knapp dahinter. Immer noch exzellente Unterhaltung! Freue mich schon auf Staffel 4.

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    • Xander · August 16, 2014

      Na dann will ich mich mal selber etwas spoilern: Am Besten fand ich bisher Staffel 4, dahinter Staffel 3. Sollte allerdings noch einmal die erste Staffel gucken da ich glaube, ihr damals Unrecht getan zu haben.

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  3. Florian Lieb (@Flo_Lieb) · August 16, 2014

    Die dritte Staffel begann für mich stark in den ersten 4-5 Folgen, gerade als man ENDLICH Laurie umgebracht hat (leider lebt Carl immer noch). Dann tritt jedoch das ein, was für mich bei TWD symptomatisch ist: die Serie baut immer mehr ab. Trifft leider auch auf das 4. Jahr zu. Von mir gab es einen Punkt weniger.

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    • Xander · August 16, 2014

      Laurie ist jetzt nicht der Riesen-Verlust, da stimm ich dir zu. Carl fand ich anfangs schlimmer, mittlerweile finde ich seine Entwicklung (erst Recht in der vierten Staffel) eigentlich ganz spannend, zu sehen wie ein Kind in seiner Situation mit der Lage fertig wird.

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  4. Pingback: THE WALKING DEAD – Season 4 |

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