(Spoiler sind zu erwarten)
So richtig bin ich mit den „X-Men“ ja nie warm geworden. Also, die Filme an sich sind ja gar nicht schlecht. Und die Reihe hat ja auch was zu erzählen, so mit Botschaft und so (wenn es auch gefühlt immer die gleiche Geschichte ist). Die mich dann aber doch wieder irgendwie kalt lässt, weil sich die Filme so anfühlen. Soll heißen: Ich bin da irgendwie nur dabei, nicht mittendrin. Alles fühlt sich steril an, so richtig mag ich mit den Leutchen da auch nicht mitfühlen. Und was die alles können, nur aufgrund einer genetischen Mutation! Jeder was anderes, klar, aber das haut einen schon um. Blink zum Beispiel kann Portale von einem Ort zum anderen öffnen. Weil ihre Gene das so wollen. Mystique kann sich äußerlich in jede andere Person verwandeln, inklusive Kleidung, scheißegal ob es da vielleicht einen gewissen Größenunterschied gibt. Selbst die Stimme wird perfekt imitiert! Der eine schießt Laser aus seinen Augen, der andere verwandelt sich in Metall, wieder einer kann sich schneller bewegen als – naja, alles andere, und trotzdem sitzt die Frisur am Ende noch. Durch Wände gehen, Feuerbälle schießen, Gedanken lesen – für alles gibt es einen Mutanten.
Als äußerliches Merkmal hat sich dabei eine möglichst freakige Frisur durchgesetzt – bräuchte man also letztendlich gar keinen Mutantengendetektor für, oder wie das Ding heißt. Welches übrigens für den Zeitpunkt seiner Entstehung schon relativ fortgeschritten ist, das nur mal so am Rande. Stark Trask Industries hat ja auch die LEDs erfunden. Und Iron Man die Sentinels.
Naja, wie dem auch sei, wir halten fest: Die Filme mochte ich jeweils bei der Kinosichtung, eine Zweitsichtung fand da jeweils schon weniger euphorisch statt. Trotz dessen lockte mich „Zukunft ist Vergangenheit“ (klingt komisch, ist aber so) ins Kino, sogar ohne dass ich den direkten Vorgänger gesehen habe, was auch ein Fehler war, wie ich während des Films gemerkt habe, aber darum geht’s ja nicht. Und was soll ich sagen: Das hatte schon was. Ok, eine gehörige Portion „suspension of disbelief“ ist schon nötig, aber dann ist auch alles gut. Insbesondere die erste Hälfte des Films – von der Eröffnungsaction über die Titelsequenz (Fun-Fact am Rande: Die einzige Sequenz im Film mit tollem 3D) bis hin zur Befreiung von Magneto: Das hat schon Spaß gemacht. Aber irgendwann ist dann wieder einmal der Punkt erreicht, an dem Magneto der Grund allen Übels ist. Ernsthaft? Der hundertelfzigste X-Men-Film und immer noch heißt es Professor X Vs. Magneto? Na jedenfalls geht dann alles mehr oder weniger seine gewohnten Bahnen, mit fliegendem Footballstadion und so und in einem Anflug von geistiger Umnachtung nimmt das Magneto dann ja auch keiner so wirklich übel, weil er seinen Hundeblick aufgesetzt hat.
Wir fassen zusammen: Tolle Action (die Pentagon-Szene ist sogar großartig!), das massivste Zunichtemachen von mehr oder weniger aufgebauter Kontinuität seit „Star Trek“, gute Darsteller und ein grober Schnitzer: Ellen Page kommt viel zu kurz. Also, „kommen“ nicht im Sinne von – sagen wir, sie hatte zu wenig Screentime in der sie NICHT ihre Finger am Kopf andere Leute hatte.
Schön! Mal wieder ein Eintrag – die Besprechung klingt weniger euphorisch, als das was man sonst so liest. Aber ist vielleicht auch gut so, Lust habe ich dennoch auf den Film – dann irgendwann auf Blu-ray 🙂
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Ne, zum Jubilieren hat es nicht gereicht – was natürlich nicht heißen soll, dass der Film schlecht ist.
Ist aber vielleicht auch etwas negativ formuliert 😉
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Die Steriltät dürfte aber bei fast jedem Blockbuster vorhanden sein.
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So, nun meine Kritik:
http://www.kino.vieraugen.com/kino/x-men-zukunft-ist-vergangenheit/
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