Staffel 6 war ja so eine Sache. Teils großartige Episoden, teilweise aber auch unterdurchschnittlich. Jetzt also, als kurzfristige Vorbereitung auf das große Event „The Day Of The Doctor„, war vorher noch die siebte Staffel an der Reihe – ich wollte ja auch wissen, worum es im Special geht bzw. mögliche Anspielungen im Special verstehen – auch wenn mir die Classic-Staffeln 2-26 noch fehlen, das saß zeitlich nicht mehr drin, die vorher noch zu sichten. Keine episodenübergreifende Handlung – „Blockbuster“-Folgen wurden uns im Vorfeld versprochen, was ja mit den Teaser-Bildern im Filmplakat-Look noch deutlicher wurde.
Zu Beginn der Staffel betritt man gewohntes Gebiet: Die Daleks, mal wieder, gleich zu Beginn. Dieses Mal locken sie den Doktor in ein Falle, um ihn um Hilfe zu bitten – gleich zwei Dinge, die – zumindest auf die gezeigte Art und Weise – wohl eher untypisch sind. Von der Prämisse her eine schwache Folge, deren Auflösung zwar mit vielem versöhnt, die sich aber vieles im Drehbuch einfach so zurecht biegt, ohne dass das viel Sinn ergibt. Warum, wieso, weshalb – besser nicht nachfragen. Aber gut, eine Folge von vielen, nicht meckern, es folgt schließlich der ultimative Nerdgasm: Zeitreisen, Dinosaurier, Raumschiffe, alles in einer Folge! Das versprach Spaß, das ergab auch Spaß. Eine Folge, die das war, was „Cowboys & Aliens“ hätte sein sollen („A Town Called Mercy“), eine durchschnittliche Invasionsepisode und die mittlerweile obligatorische Weeping-Angels-Folge später ist auch schon die erste Hälfte der (wieder mal) geteilten Staffel um, wobei das emotionale Finale dieser Hälfte leider nur halb so emotional wurde, wie wahrscheinlich gewünscht, hat es dieser Doctor doch nicht so mit Emotionen und wurde die Bindung zwischen ihm und Amy (und Rory) doch stets mehr behauptet als gezeigt.
The Doctor: „Can I borrow your horse please? It’s official marshall business.“
The Preacher: „He’s called Joshua. It’s from the Bible. It means „the Deliverer.““
The Doctor: „No he isn’t.“
The Preacher: „What?“
The Doctor: „I speak horse. He’s called Susan. And he wants you to respect his life choices.“
Die zweite Hälfte beginnt dabei – woran auch immer es liegt, an Clara sicher nicht – weitaus schwächer als die erste, beispielhaft sei hier der Staffel-Tiefpunkt „The Rings of Akhaten“ erwähnt. Die Einbeziehungen der Classic-Serie wirken erzwungen (und sind stellenweise auch nur behauptet), die Geschichten wenig interessant und bei „Cold War“ wurde merklich am Budget gespart, obendrein ist diese Folge auch nur eine Füllepisode, die in jeder Staffel mit jedem Doctor so gezeigt werden könnte. Und dann, wenn man die Hoffnung schon bald verloren scheint, dreht die Serie wieder auf und führt den siebten Doctor grandios in die Zielgrade. „The Name Of The Doctor“ ist eine grandiose Vorbereitung auf das 50-Jahre-Special und erklärt auf (für Serienverhältnisse) einigermaßen schlüssige Weise die unmögliche Clara.
Von 8/10 auf 6/10 zu 7/10: Die Ära Matt Smith war (ich greife vor: zusammen mit dem Jubiläums-Special) ein Wechselbad der Gefühle mit einem mehr als versöhnlichen Ende (wobei sie ja erst mit dem kommenden Weihnachtsspecial zu Ende sein wird). Wenn es etwas zu kritisieren gab, dann waren es oft die Geschichten, worunter leider der elfte Doctor und die Ponds zu leiden hatten, passte die Chemie doch leider nur sehr selten und wurden Gefühle doch selten glaubhaft inszeniert. Demzufolge wurden sie denn auch relativ lieblos abgefrühstückt.
Der Doctor hat sich gut erholt: Weg von gigantischen Weltzerstörungs-Geschichten hin zu Einzelepisoden, das tat mal gut, vor allem da der Anteil der guten Episoden überwog. Jetzt kann es gerne so weitergehen, sind Matt Smith und Jenna-Louise Coleman doch ein gut harmonisierendes Team – ein besseres nach ein paar Folgen als der Doctor und die Ponds nach der gesamten Zeit. Schade, dass dies bald schon vorbei sein wird.
(7.35/10)
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