Serien-Shortcuts: THE NEWSROOM – Season 1; DOWNTON ABBEY – Season 1

THE NEWSROOM

Schwere Zeiten für HBO-Hasser: Wie kann man die Serie bloß schlechtreden, wenn man sich sonst immer nur über übermäßige Gewalt und unnötigen Sex aufgeregt hat? Denn „The Newsroom“ verzichtet auf beides. Es wird tatsächlich „nur“ der Alltag in einer Nachrichten-Redaktion gezeigt. Klingt ja voll langweilig. Aber: Ist es nicht. Es ist sogar recht spannend, Anchorman Will McAvoy (Jeff Daniels) dabei zuzusehen, wie er gemeinsam mit seiner Produzentin Mackenzie MacHale (zuerst gegen seinen Willen) die einzig wahre Nachrichtensendung auf die Beine stellt: Reine Fakten, keine Spekulationen der Quote willen, unangenehme Fragen an Politiker, keine Floskeln. Natürlich gehören auch die Beziehungskisten innerhalb des Teams dazu, bei denen mir Alison Pill („Scott Pilgrim gegen des Rest der Welt„) noch am besten gefallen hat. Ihre Geschichte mit Jim hat mich sogar ein wenig ans US-„The Office“ erinnert (Jim & Pam). Die Serie lebt des weiteren von den realen Geschehnisses in der Welt, bei denen „News Night“ nur objektiver berichtet als die restlichen Nachrichtensendungen, bzw.: „The Newsroom“ will zeigen, wie man mit diesen Geschehnissen hätte umgehen sollen. Das mag dem ein oder anderen sauer aufstoßen (auch, weil es viel um US-Politik geht), mir hats gefallen, auch wenn ich beispielsweise bei der „Tea Party“ nicht so im Thema bin.


DOWNTON ABBEY

„Downton Abbey“ – die Serie mit Eintrag in Guiness Buch der Rekorde als „am besten von Kritikern bewertete Serie“. Ob das gerechtfertigt ist, wage ich nicht zu beurteilen aber die Serie weiß durchaus zu unterhalten. Die Prämisse – alteingesessene Adelsfamilie kämpft darum, dass Erbe in Familienbesitz zu behalten – scheint ideal für eine kitschige Liebesschnulze, doch gerät die Serie fast nie auch nur in die Nähe dieses Genres. Vielmehr werden hier nicht nur die Familienmitglieder näher beleuchtet, genauso viel Wert wird auch auf die Dienerschaft gelegt. Jeder geht seiner Aufgabe nach, und doch sind es alles Menschen in einem Klassensystem, dass ihnen (womöglich) keine Wahl lässt. Es geht um Ehre, Stolz, es gibt Intrigen und die Angst vor Veränderungen („Elektrizität in der Küche? Wofür??“), die jedoch nach dem Untergang der Titanic nicht aufzuhalten sind, befanden sich doch die nächsten beiden Erben an Bord. Und jetzt soll jemand aus der Mittelklasse Downton bekommen? Unvorstellbar – und doch spannend inszeniert.

10 Kommentare

  1. Florian Lieb (@Flo_Lieb) · Dezember 29, 2012

    Zustimmung zum Newsroom, für mich die beste Serie des Jahres.

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    • Xander · Dezember 29, 2012

      Der Einstieg war aber auch sehr genial, Wills Rede vor den Studenten – da hatte mich die Serie schon gepackt. Und Gott sei Dank ging es auf dem Niveau weiter.

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  2. bullion · Dezember 29, 2012

    Für mich ist „The Newsroom“ auf jeden Fall Pflichtprogramm, da ja Sorkins „The West Wing“ noch meine absolute Lieblingsserie (okay, auf einer Stufe mit „Firefly“) ist. Dürfte ja auch nicht mehr lange dauern, bis die Blu-ray erhältlich ist. Hoffe ich zumindest…

    „Dowton Abbey“ vielleicht mal irgendwann als Lückenfüller, aber hmm vielleicht auch nicht.

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    • Xander · Dezember 30, 2012

      Dann sollte ich im Umkehrschluss vielleicht mal „The West Wing“ testen?

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    • bullion · Dezember 30, 2012

      Auf jeden Fall!

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    • Xander · Dezember 30, 2012

      Bei Gelegenheit dann.

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