Ausufernde Partys gehören für Todd Philips zum Geschäft. Und damit kann man Geschäfte machen, dass hat er nicht zuletzt mit den beiden „Hangover“-Teilen bewiesen, bei denen allerdings erst rekonstruiert werden musste, was die Nacht über geschehen ist – bei „Project X“ ist man live dabei, im wahrsten Sinne des Wortes, bedient sich der Film doch der beliebten „Found-Footage“-Variante. Was zwar absolut unnötig erscheint, da der Film so geschnitten wurde, als wäre es ein „normaler“ Spielfilm. Und Found-Footage-Material separat mit Musik zu hinterlegen nimmt dem ganzen auch irgendwie den Sinn. Und: Entweder der Kameramann kann an mehreren Orten gleichzeitig sein oder sämtliche Partygäste haben unfassbar gute Handykameras – wie auch immer, wieder stellt sich die Sinnfrage. Egal: Was zählt ist die Party, darum sind wir hier.
Und was für eine Party das ist, man glaubt es kaum. Von drei Losern organisiert, und das Schlimme ist: Denen muss man auch noch bei den Vorbereitungen zugucken, also, bis es endlich losgeht, dauert es zwar nicht allzu lange, aber immerhin, noch ist die Party nicht geschmissen, noch sind sie nicht beliebt, auch bei uns nicht. Denn wenn wir eins bei diesem Film lernen: Du kannst noch so ein Freak sein, wenn du ne geile Party schmeißt mit Alk und Drogen, dann bist du der King und kannst alle Weiber der Schule haben. Quasi der gleiche Status wie ein Quarterback beim Football. Ohne Scheiß: Das ist wirklich die Aussage des Films. Und selbst Papi ist am Ende ein klein wenig stolz auf seinen Filius. Kann man aber mit leben, schließlich will man ja auch nicht immer den erhobenen Zeigefinger vorgeführt bekommen. Denn hier wird einem was ganz anderes vorgeführt…
Zwar bekommt man also auch schon zu Beginn knackige Hintern in engen Jeans präsentiert, aber dem richtigen Partygänger ist das natürlich viel zu wenig! Bzw. zu viel, Stoff nämlich. Und immer noch – obwohl nichts passiert – zu viel Inhalt. Wobei, die Frauen haben teils genug Inhalt, in Stoff gehüllt. Ein Teufelskreis. Dann stellen die Jungs ein Schild an den Pool („Naked Girls only“) und man denkt sich: Beste Idee des Abends, dann soll’s ja wohl bald losgehen. Lange Rede, kurzer Sinn: Dann geht’s auch bald los. BH-Verschlüsse, Hosenknöpfe: Alles geht los, ebenso wie die wilden Fantasien der Zielgruppe des Films, denn so viele nackte Brüste in einer Komödie gibt es selten. Gut, dass es den Extended Cut gibt, hier gibt es noch ca. 6 min mehr Brüste zu sehen. Überhaupt besteht der Film während der Party nur aus zusammengeschnittenen Szenen von Brüsten. Brüste, wohin man schaut. Und Ärsche. Und kleine pubertierende Jungs, die über Geschlechtsverkehr und Geschlechtsteile reden – das aber im Grunde während des gesamten Film, also, nur wenn grad keine Brüste im Bild sind. Ernsthaft, ich habe nichts gegen die meisten Brüste. Brüste reichen aber nun mal nicht, die Laufzeit eines ganzen Films zu füllen, und sind auch nicht lustig genug für eine Komödie. Denn lustige Brüste gab’s nicht. Oh, doch: Die von der stabilen Schwarzen, weil sie schüttelt die so lustig in die Kamera.
Kleine Jungs werden während des Films also ganz gut bei der Stange gehalten (Ein Schelm, wer jetzt an „Penis“ denkt!), alle anderen dürften sich relativ oft langweilen, obwohl der Film auch so seine Momente hat (u.a. die „Blair Witch“-Referenz), immerhin mehr als zu Beginn des Films befürchtet. Ich geb’s ja zu: Wenn man selber die Lampen an hat, ist „Project X“ vermutlich der geilste (hihi) Film des Jahrhunderts. Nur ein paar zündende Gags retten die eigentlich gute Grundidee allerdings nicht über die gesamt Laufzeit, die dünne Story („Party eskaliert“) wird auch noch unnötig gestreckt durch diverse Brüste, die dem Film wichtiger zu sein scheinen als sein Humor-Auftrag.
P.S.: Erwähnte ich schon, dass es in dem Film Brüste zu sehen gibt?
Erwähnte ich schon, dass es in dem Film Brüste zu sehen gibt?
Sold!
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Auftrag erfüllt 😉
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Hat mich schon als Trailern icht angemacht…werd mir daher das Ganze auch nicht ansehen nach der Punktevergabe
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Den Trailer fand allerdings ziemlich gut – aber das ist ja oft so.
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