Dreizehnter Dezember 2011
Schatzi spricht wieder mit mir. Ich wünschte nur, es wäre was freundlicheres als „Bring den Müll raus“. Hatte das Büro für mich allein. Zumindest gingen alle, als ich es betrat. Als ich mich in der Kantine zu meinen Kollegen setzte, standen diese auf. Mir fiel auch auf, dass sie mich heute nicht fragten, ob ich zum essen gehe. Komisch.
Vierzehnter Dezember 2011
Die Nachbarkinder machten eine Schneeballschlacht. In einem Anfall eines jugendlichen Gefühls machte ich mit. Blöd, dass sich ein Stein in meinem Schneeball versteckte. Ich überschlug im Geiste, wie viel eine Katze kosten könnte. Was muss das Vieh auch in die Wurfbahn springen!
„Kein Film, der bei jeder Sichtung gewinnen wird“ war nach der Erstsichtung mein Schlusswort, und im Nachhinein muss man sagen: Das stimmt wohl. Die Erstsichtung seinerzeit im Kino in 3D, mit einem bombastischen Score und schicken Visuell Effects konnte „damals“ bei mir unheimlich viel kaschieren, was für den Moment ja ganz ok ist. Jetzt allerdings, beim zweiten Mal, deckt der Film schonungslos auf, was in ihm steckt: Nicht viel. Sicherlich, die Effekte sind immer noch gut, die Musik ebenso, aber wer dazu noch so wenig zu erzählen hat, der kommt auf Dauer damit nicht weit. Jeff Bridges als digitaler Jedi Ritter, der sich mit Spiritualität gegen sein Sith-Alter-Ego auflehnt, ein New-Age fünftes Element, das so gerne die Sonne sehen möchte – „Shut up!“ möchte man rufen, und wenn Flynn im Raster auf seinen computergenerierten Kissen sitzt und meditiert, ist das ein erstes Zeichen dafür, dass hier irgendwas schiefläuft.
Der Film hat immer noch seine Momente, dass steht außer Frage. Die Szenen mit Castor/Suse fand ich ja bei allem abgedrehten Overacting doch sehr spaßig und somit sehr gelungen, hat man doch das Gefühl, dass „Tron Legacy“ hier mal etwas aus sich rauskommt, nicht so verkrampft ernst ist und nicht alle mit deprimierten Gesichtern rumlaufen. Denn ein Film, der in solch einer digitalen Welt spielt und in dem man Motoräder mal eben aus dem Ärmel schüttelt, sollte sich tunlichst nicht all zu ernst nehmen. Wenn dann noch so ein Quatsch hinzukommt wie eine Armee Programme, die die reale Welt einnehmen wollen – vielen Dank auch. Ich stelle mir auch die Frage, auf welchem Server der Raster lagert. Was würde passieren, wenn (aus welchen Gründen auch immer) der Strom ausfällt – startet dann alles vom letzten Speicherpunkt bzw. Checkpoint?
In solchen Fällen bin ich immer froh, mir nicht voller Euphorie direkt die Blu Ray bestellt zu haben. Hier kam der Film „nur“ im Fernsehen, und ohne die „Pause“-Taste zu vermissen, konnte man sich zwischendurch ruhigen Gewissens anderen Dingen zuwenden.
Im Übrigen wäre eine Kritik zur Zweitsichtung von „Avatar“ ähnlich ausgefallen – unglaublich, wieviel auch dieser Film im Heimkino verliert, was auch wieder der mangelhaften Story zuzuschreiben ist. Man kann also festhalten: Es gibt Filme, die sind fürs Kino gemacht. Da kann der Fernseher noch so groß und die Anlage noch so gut sein.