So spielt das Leben
Junge trifft Mädchen, sie mögen sich erst nicht, müssen miteinander auskommen, mögen sich dann doch, sie aber auch einen anderen, aber den erstgenannten dann doch viel lieber und am Ende haben sich alle lieb. Das ist in etwa die Formel für jede zweite RomCom, und so auch für diesen Film. Was aber Katherine Heigl entgegen kommen dürfte, denn da sie gefühlt gar keine anderen Rollen spielt, muss sie sich hier nicht umgewöhnen. Zusätzlich haben wir in diesem Film noch die typischen Zutaten die man gerne nimmt, wenn man grad nichts anderes im Haus hat: Lustige Nebenrollen wie die dicke Frau und ihr unterdrückter Mann, zwei Schwule, die fröhlich in der Klischeeschublade wühlen, der lustige schwarze Taxifahrer und natürlich das süße Baby. Mir persönlich hat eigentlich nur der Golden Retriever gefehlt. Im Großen und Ganzen ist das alles durchaus wegguckbar und das ein oder andere Mal ist es auch recht witzig, aber es reicht bei weitem nicht für eine Ansiedlung im oberen Bereich, dafür ist der Film dann doch zu belanglos und vorhersehbar.
Sir Arthur Conan Doyle’s Sherlock Holmes
Man soll es ja kaum glauben, aber ich behaupte mal, „Sherlock Holmes“ ist dann doch einer der besseren Asylum-Filme. Das macht ihn zwar noch nicht gut, aber um einiges erträglicher. Die Story ist natürlich hanebüchen und relativ unlogisch, doch ging es natürlich hauptsächlich darum, computergenerierte Monster zu zeigen (was mir wieder zeigt: Ich mag gute Stop-Motion lieber als schlechte CGI). Die Hauptdarsteller selber sind sogar ganz ordentlich, die Dialoge kann man aber kaum beurteilen, sind diese doch stellenweise so leise und der Ton so schlecht abgemischt, dass man ungelogen manchmal kein Wort versteht. Wer also Fan des Detektivs ist, behält nach der Sichtung dieses Films nicht zwingend bleibende Schäden, jedoch sollte man ihn auch nur sehen, wenn man sich seiner Defizite bzw. seiner Produktionsfirma (was ja im Grunde das Gleiche ist) bewusst ist.
The Blair Witch Project
Manche Filme wirken ganz besonders, wenn die Erstsichtung im Kino stattfindet. Manche Filme brauchen auch Dolby Sorround. Und manche Filme muss man im Dunkeln sehen, bestenfalls bei Sturm und Regen draußen. Und auf manche Filme muss man sich wirklich einlassen, um sich von ihnen in den Bann ziehen zu lassen. Bei „The Blair Witch Project“ trifft das alles zu, und wenn das alles so gegeben ist, dann hinterlässt er wirklich Eindruck. Diese Art von Mockumentary gab es vorher nicht, danach dafür um so häufiger (siehe auch „Cloverfield“, „Paranormal Activity“ oder „[Rec]“, aber da hat man dann auch gemerkt: Das Original ist immer noch am besten. Hier wird jeder knackender Ast zur Bedrohung und der wahre Horror ist irgendwo da draußen, aber nicht zu sehen, eher zu spüren. Das Ende kommt plötzlich, unerwartet und ist völlig verstörend. Ein Klassiker und ein Beweis, dass es kein großes Budget und High-End-CGI für einen großartigen Film braucht.
Reine Fellsache
Tierische Waldbewohner wehren sich gegen Brendan Fraser, der im Auftrag seiner Firma aus dem Wald ein Baugebiet machen soll. Der lebensmittelschwangere Brandon Fraser nimmt ja scheinbar jede Rolle an, um seine Rechnungen bezahlen zu können und war sich somit auch nicht zu schade, in diesem tierischen Klamauk den Prügelknaben zu spielen. Alleine schon der deutsche Titel lässt Schlimmes ahnen (orig.: „Furry Vengeance“), und es muss dem Zuschauer schon klar sein, worauf er sich da einlässt. Das ganze ist weder niveauvoll, pädagogisch wertvoll und vor allen Dingen gibt es ein kitschiges Happy End. Man könnte sich jetzt genau darüber sowie über die schlecht animierten Tiere, die fehlende Charaktertiefe und so einiges mehr aufregen, aber was soll ich sagen: Der Film ist so übertrieben und albern, zumindest diese eine Sichtung hat wirklich Spaß gemacht. Ganz leicht wurde ich an die Familie Griswold erinnert, wobei diese aber immer noch in einer viel höheren Liga spielt. Kinder werden wohl auf jeden Fall ihren Spaß haben!
Ich glaube „The Blair Witch Project“ funktioniert sowieso am besten, wenn man noch gar nichts darüber weiß. Bei der Erstsichtung im Kino (englische Tonfassung) war der Film äußerst intensiv und verstörend, dann bei der Zweitsichtung auf DVD in deutscher Synchro fand ich ihn recht lahm. Damals auf jeden Fall ein Meilenstein.
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„Lahm“ würde ich zwar nicht sagen, aber wie gesagt, im Kino war das schon was anderes. Meiner Meinung nach immer noch herausragend innerhalb des Genres.
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Hmm, ja mag auch an der Synchro gelegen haben, was bei solch einem pseudodokumentarischen Ansatz ja nicht wirklich funktioniert.
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Vielleicht vergesse ich doch für eine Sekunde meinen tiefen Hass gegen Katherine Heigl und schaue mir „So spielt das Leben“ mal an. 😀 Trotzdem glaube ich, dass ich ihn hassen werde.
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Kommt immer ganz darauf an, was man erwartet. Bei 5/10 Punkten sollte man schon richtiger Fan des Genres sein…
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