Weiter geht das Grauen. Langsam habe ich das Gefühl, dass die Box den „Horror“ im Titel hat, weil die Filme so grauenhaft sind, nicht weil man sich so gruselt. Ok, man gruselt sich, aber aus anderen Gründen. Um so schöner, wenn man auch mal auf eine Ausnahme trifft, die den Schnitt wieder etwas anhebt. Über die erste Sichtung gibt es hier was zu lesen.
Stinger [2005]
Nach Aufstand der Insekten dachte ich ja schon, der Tiefpunkt der Box wäre erreicht. Vielleicht ist das auch so, ich weiß es nicht. Doch Stinger rüttelt ernsthaft am Thron und bedient sich dabei fast der gleichen Ausgangssituation: Mutierte Insekten greifen Menschen an, die jedoch nicht fliehen können, da eingesperrrt. Bei dem einen sind es diverse Viecher in einem Haus, in diesem Fall: Genmanipulierte Riesenskorpione in einem U-Boot. Genmanipulierte Riesenskorpione in einem U-Boot. Ich hab das mal extra wiederholt, weil das ein Satz ist, den muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Genmanipulierte Riesenskorpione in einem U-Boot. Warum, wieso, weshalb – wen interessierts, irgendeine Biotech-Firma experimentiert im Auftrag der Regierung, kennt man ja. Von Film zu Film schwindet mein Vertrauen in die USA mehr, es ist unglaublich was die sich erlauben. Im Gegensatz zu Aufstand der Insekten gibt es hier allerdings auffällig weniger Titten zu sehen, was so einen Film ansonsten ja gerne mal aufwertet, wenn nicht sogar rettet. Zugutehalten muss man ihm aber, dass die beiden Wissenschaftlerinnen (!) beide heiß sind und zumindest eine von den beiden kurz blank ziehen und rumvögeln darf / muss / soll, denn die ist ja auch korrupt, und dann macht man sowas, und überhaupt muss das Publikum bei der Stange (gnihihi) gehalten werden. Technisch tun sich beide Filme nicht viel, wobei in dem vorliegenden Fall macht das die Sache noch schlimmer, denn nicht nur die Skorpione mussten unbedingt computeranimiert werden, sondern auch die zahlreichen Außenaufnahmen des U-Boots inkl. wabernder Wellensimulation.
(Trash-Faktor: 8/10)
Monster Club [1980]
Um das vorwegzunehmen, weil ich so froh darüber bin: Endlich ein Film, der auch was taugt. Also, vergleichsweise. Monster Club ist ein Episodenfilm mit Vincent Price über einen Vampir, der einen Horrorautor in den „Monster Club“ einlädt (der Name ist Programm) und ihm dort drei Geschichten erzählt, die alle mehr oder weniger mit der Evolution der Vampire zu tun haben. Zu Beginn und zwischen den einzelnen Episoden gibt es jeweils eine kleine Musikeinlage mit schmissigen Rocksongs über… Monster. Erfrischend ist der fehlende Einsatz grottenschlechter Computeranimationen sowie die Tatsache, dass sich der Film selber nicht ernst nimmt und es doch die ein oder andere Stelle gibt, an der man durchaus lachen kann – und auch soll, das ist der Unterschied zu manch anderem Film auf der Disc. Bis auf die eher langatmig erzählte Geschichte mit dem Shadmock ist der Film also durchaus amüsant und guckbar.
(Trash-Faktor: 4/10)
Schnitt der gesamten Box nach 5 Filmen:
(Trash-Faktor 7/10)
Außer der Reihe: YETI – DAS SCHNEEMONSTER [2008]
(Yeti – Der Schneemensch)
Gehört zwar nicht in die Box, würde aber ohne weiteres sehr gut reinpassen. Ein Football-Team stürzt mit dem Flugzeug im Himalaya ab (was auch immer die da tun, aber vielleicht wurde das in den ersten fünf Minuten gesagt, die habe ich nicht gesehen). Jedenfalls überleben den Absturz dann doch mehr als man denken könnte und der Zuschauer darf von nun an ihrem Überlebenkampf gegen die Natur beiwohnen. Ungewöhnlich ist, das man den Yeti schon relativ früh im Film in voller „Pracht“ zu sehen bekommt. Natürlich weit vor den Protagonisten, eventuell soll das beim Zuschauer Unbehagen oder so auslösen, viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich die Gilde der Maskenbildner nach Sichtung des Films spontan bei irgendwelchen Menschenrechtlern oder so beschwert hat, wegen seelischer Grausamkeit. Besser sind da schon die CGI-Yetis, weil immer wenn der langhaarige Freak rennt und springt, wird er animiert, und das ist insofern besser, als das man ihn dann gar nicht mehr erkennt sondern nur einen hüpfenden Texturen-Matsch. Highlights bei solchen Filmen und besonders bei diesem sind jedoch die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Interaktion der Akteure untereinander. Wenn es beispielsweise darum geht, was man essen soll, einigt man sich schnell darauf, Tiere zu jagen. Nachdem gemeinschaftlich festgelegt wurde, das die Viecher jedoch alle Winterschlaf halten, werden also zwei Leute auserkoren, es trotzdem zu versuchen, während der Rest Eierschaukeln geht. Nachdem nun also ein Hase, der das mit dem Winterschlaf nicht verstanden hat, fast in die kreative Koffer-Falle gegangen wäre, wird er anschließend problemlos mit dem geworfenen Speer erlegt, denn Madame hatte in der Highschool Speerwerfen. Obwohl man aber nun Erfolg hatte, wird als nächstes beschlossen, Leichen zu essen, denn schließlich spielt der Film im Himalaya, und da macht man das ja so, hört man schließlich oft genug von lebensmüden Bergsteigern. Wo man sich dann fragt, ob die „Yeti-Sichtungen“ erst vor oder nach dem Verzehr davon auftraten…
Ihr merkt schon, Yeti – Das Schneemonster spielt in der gleichen Liga wie die anderen Filme in der Horror-Box und kann deshalb auch vorbehaltlos in einem Atemzug „empfohlen“ werden. Erlebt man auch nicht oft, dass abgetrennte Arme als Beinschiene verwendet werden. Kürzlich habe ich den Schluss von so einem komischen Sphinx-Monster-Film gesehen, der schien genauso „gut“ zu sein, ich glaube, SyFy ist super.
(Trash-Faktor: 7/10)
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