Kurzkritik: OFFSET [2006]
Brîndușa Herghelegiu (welch ein klangvoller Name!) ist Sekretärin und Dolmetscherin in der Druckerei von Nicu Iorga in Rumänien. Nebenbei ist sie aber auch noch seine Liebhaberin. Und dann kommt ja alles wie es kommen muss: Sie verliebt sich in einen deutschen Drucktechniker (das sind sowieso die Schlimmsten!) und will ihn gar heiraten. Das kann Iorga natürlich nicht auf sich sitzen lassen und macht einen auf Pate, den im Osten sind sowieso alle kriminell und holen gleich ihre Brüder, was Iorga dann auch im übertragenen Sinne tut. Des Technikers Eltern (ihr merkt schon, ich hab seinen Namen vergessen und bin zu faul zum nachschauen) sind derweil auch in Rumänien eingetroffen und wollen am liebsten gleich wieder weg, weil schön ist es ja nur zu Hause, aber immerhin, den Flughafen, den haben „wir“ ja gebaut.
Es gibt viel zu wenige Filme über die Druckindustrie. Im Grunde ist mir nur einer bekannt, der hat das schon im Titel, das Druckverfahren, mit welchem in der Druckerei gedruckt wird, die den Ausgangspunkt der Geschichte bildet: Offset. Leider jedoch ist der Film mit deutscher Beteiligung entstanden, und so handelt es sich um ein steifes Liebesdrama, welches viel aussagen will, aber nur selten aus dem Mittelmaß heraussticht. Der bereits erwähnte Titel des Films ist dabei jedoch nur eine Mogelpackung, denn der Film könnte genausogut in einer kroatischen Nudel-Fabrik spielen, wo dann ein italinischer Pasta-Techniker eine Makaroni-Maschine installiert und sich in die Tochter des Dorfsherriffs verliebt, oder so ähnlich. Es handelt sich ja doch nur um eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund zweier sich fremder Kulturen, nur halt nicht als Komödie wie etwa bei Maria, ihm schmeckt’s nicht, sondern als Drama inkl. schweren Entscheidungen, auch in Hinblick der eigenen Kultur und Herkunft. Eben diese Herkunft kommt bei Offset dann auch nicht wirklich ohne Klischees aus und so ist es teilweise doch ganz schön anstrengend, dem Film zu folgen. Punkte gibt es für das Thema, Alexandra Maria Lara und ein zwei netten Szenen. Ansonsten ein wirklich schlechter Film.