Double-Feature: SMOKIN‘ ACES [2006] + SMOKIN‘ ACES 2 – ASSASSINS BALL [2010]
SMOKIN‘ ACES
Dr. Borstel fand ihn ja, auf deutsch gesagt, scheiße, Bullion gab ihm immerhin 6/10, C.H. wiederum fand grade mal 2 Punkte angemessen. Das aber eben diese Leute den ähnlich gelagerten Lucky#Slevin teilweise besser bewerten (Dr. Borstel gar mit 9/10), relativiert das Ganze dann aber schon wieder, denn diesen fand ich wiederum nicht… wirklich gut (6/10). Jetzt ist meine Erstsichtung von Smokin‘ Aces ja schon länger her. Danach hatte ich noch mal den, mit Abstrichen ähnlichen, Running Scared gesehen, welcher bei mir mit fünf Punkten durchging. Was das nun bedeuten soll? In meiner Erinnerung hatten die rauchenden Asse bestimmt acht Punkte. Jetzt finden den aber plötzlich alle doof – grundlos? Ähnliche, danach gesehene Filme fand ich wiederum doof – hat sich mein Geschmack geändert, wurde dieser gar nach der Sichtung von Ghost Rider völlig verkorkst oder habe ich Smokin Aces einfach nur zu blauäugig gesehen?
Die Story jedenfalls ist schnell erzählt: Buddy Israel soll als Kronzeuge gegen die Mafia aussagen. Das findet die Mafia an sich nicht so gut und es macht die Runde, dass 1 Mio. Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt sind, was wiederum jede Menge Auftragskiller ganz gut findet. Buddys ach so geheimer Aufenthaltsort ist dummerweise gar nicht so geheim und so kommt es zum großen Showdown – Buddy Israel, die Hotelsecurity, das FBI gegen jede Menge Killer (die dann natürlich auch noch gegeneinander)… und am Ende kommt es dann ganz anders, als man denkt.
Verpackt ist die krude Geschichte in stylische Bilder, die Killer sollten sich nach Drehbuchvorgabe untereinander möglichst stark unterscheiden und, um möglichst schnell einen gewissen Kultstatus zu erreichen, müssen alle cooles Zeug reden und den anderen möglichst cool um die Ecke bringen. Stichwort, man merkt es schon: Cool. Der Film will cool sein. Manchmal gelingt das, manchmal nicht. Völlig uncool ist z.B. das Ritalin-Kind, über dessen Funktion (also, außer cool zu sein) ich mir noch nicht ganz im Klaren bin. Aber, und mit der Meinung steh ich (auch in unserem Haushalt) wohl alleine dar: Die verschiedenen Killer, auch wenn sie nur als schablonenhaftes Kanonenfutter dienen, finde ich teilweise schon recht cool, von den Killerlesben mal abgesehen, und da widerum abgesehen von der Riesenwumme, denn die war schon cool. Den Auftritt der Tremor-Brüder fand ich eigentlich recht witzig.
Natürlich könnte man denken, ich finde den Film nach der erneuten Sichtung genauso schlecht wie die eingangs genannten Personen, das trifft es aber nicht ganz. Man muss sich darüber im klaren sein, dass der ganze Film nur aus geplanter Coolness besteht und hochgradig konstruiert ist. Sobald jemand den Mund aufmacht, kommt gequirlte Kacke heraus. Und dennoch hat mich der Film unterhalten, denn soo viele Filme gibt es nicht, die im Grunde nur aus einem einzigen Showdown und sinnloser Ballerei bestehen, und manchmal ist das ganz schön.
SMOKIN‘ ACES 2 – ASSASSINS BALL
Ach, ich weiß auch nicht. So viel mag ich da gar nicht zu sagen. Ich mein, anstelle eines Kronzeugen, der von allen möglichen Leuten umgebracht werden soll ist es dieses Mal ein FBI-Agent kurz vor dem Ruhestand, der Rest ist ähnlich, er hat sogar ein paar Kartentricks drauf (muss ja auch, da titelgebend). Warum er umgebracht werden soll? Ist völlig egal, hab ich auch nicht ganz begriffen, hatte aber auf jeden Fall irgendetwas mit Terrorismus zu tun, denn der zweite Teil will gerne politisch sein. Den Versuch des ersten Teils, Tarantino-Dialoge in den Film unterzubringen, hat man hier gar nicht erst gestartet, hier wird ganz einfach nur dummes Zeug geredet, teilweise will man echt in die Tischkante beißen – wenn man nicht grade seinen Kopf auf selbige schlägt. Das ganze ist so dumm, vorhersehbar, langweilig, die Charaktere sind so… egal, dass es echt schwer ist, dem Film interessiert zu folgen. Irgendwelche Leute werden einfach umgebracht, nicht mal der Versuch einer Erklärung wird gestartet. Der Twist gegen Ende ist einfach nur lächerlich und wie gesagt, ganz verstanden habe ich ihn nicht, habe dies aber auch nicht ernshaft versucht. Selten habe ich bei einem Film so sehr mit den Schauspielern gelitten, die den Job wohl auch nur angenommen haben, weil sie irgendwie ihre Rechnungen bezahlen müssen. Da habe ich dann auch durchaus Verständnis für. Kein Verständnis habe ich für die Tremor-Familie, die ihre Kanone mit kleinwüchsigen Clowns bestückt und abfeuert, ein FBI, welches seinen Job nicht richtig macht bzw. die wichtigsten Dinge zu spät in Frage stellt oder für den krampfhaften Versuch, mit dem ganzen Terror-Gedöns auf den 9/11-Betroffenheitszug aufzuspringen. Hier wird eine Seriösität vorgegaukelt, die ganz einfach nicht eingehalten wird.
Dieser Film ist wirklich ganz, ganz schlimm. Einen Punkt gibt es dennoch, weil naja… weniger gibts hier halt nicht.