Im April erwartet uns mal wieder ein Remake in den Kinos. In diesem Falle ist es jedoch tatsächlich schon ein wenig her, dass das Original im Kino lief (das ist ja nicht selbstverständlich, siehe Quarantine). Clash Of The Titans ist der letzte Film von Ray Harryhausen, der die Stop-Motion-Technik wie kein Zweiter beherrschte und zuvor mit den Sindbad-Filmen schon Klassiker erschuf.
In der Antike: Zeus‘ Sohn Perseus wird von seinem Großvater Akrisios mitsamt seiner Mutter im Meer ausgesetzt. Zeus selber, der daraufhin aus Rache Akrisios Stadt Argos vernichten lässt, sorgt dafür, dass Perseus nichts geschieht.
Einige Jahre später: Der Sohn der Göttin Thetis, Calibos, wird von Zeus furchtbar entstellt, da dieser seine Taten nicht gutheißen kann. Thetis ist daraufhin so entzürnt, dass sie Perseus, der auf einer abgeschiedenen Insel aufgewachsen ist, in die ihm fremde Stadt Joppe bringt – über die Calibos einen Fluch verhängt hat. Als sich Perseus in die Tochter der Stadt, Andromeda, verliebt, nimmt er den Kampf gegen Calibos auf. Nach einigem Hin- und Her soll letztendlich Andromeda dem Meeresungeheuer geopfert werden – und nur Perseus kann dies verhindern, indem er die schreckliche Medusa tötet und ihr Blut als Waffe gegen das Ungeheuer verwendet.
Diese Kurzfassung der Geschichte verstümmelt diese zwar etwas, aber im Grunde ist das eher Nebensache. In der Hauptsache geht es darum, wie in so vielen Filmen der Neuzeit auch: Möglichst viele Ungeheuer und Kampfszenen zeigen, wie es die Geschichte zulässt. Und zur Not strickt man die Geschichte halt so, DASS sie es zulässt. Auch wenn die Effekte natürlich immer als solche erkennbar sind und flüssige Bewegungsabläufe mit der Technik kaum zu realisieren waren, so wirkt beispielsweise Pegasus weitaus realisitischer als irgendein CGI-Viech der letzten Zeit. Diese Effekte hatten noch Seele und waren nicht so glattpoliert wie die heutige Computertechnik.
Und ausnahmsweise ist es dieses Mals sogar so, dass ich dem Remake positiv gegenüberstehe. Denn, wenn man ehrlich ist: Kampf der Titanen wäre damals, mit den technischen Möglichkeiten von heute, vermutlich genau so geworden wie es der aktuelle sein wird. Ein Fan-Trailer (das Video nach dem aktuellen Trailer) macht dieses vielleicht deutlich. Es gab sie auch damals, die Heldenposen, die für damalige Zeiten ganz guten Special Effects, die Wackel-Kamera, die Sidekicks des Helden, ja, es gab mit Bubo sogar eine Mischung aus R2D2 und Jar-Jar-Binks. Und mehr als leichte Kost wollte Harryhausens Film vielleicht auch gar nicht sein.
Trailer 2010:
[YouTube]
Fan-Trailer des Originals:
[YouTube]
Fand das Original nicht ganz so gut wie du, aber hat durchaus Charme. Das Remake ist dagegen eine Schande in jeglicher Hinsicht. Wird sehr schwer, dieses Jahr einem Film zu begegnen, der noch schlechter ist. Ich rate auch dir, ihn dir in 2-D anzusehen, weil er den Aufpreis nicht wert ist (also nicht der Film – klar, der auch -, sondern der eigentlich nicht vorhandene 3-D-Effekt).
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Meine Güte, erst dein Kommentar bei Twitter, jetzt das hier – du scheinst den Film echt nicht gemocht zu haben. Aber ich nehme die Warnung ernst, auch wenn ich mir den Film trotz dessen anschauen werde 😉
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Dagegen sage ich ja nichts, aber die 3€ extra für einen nicht vorhandenen 3-D-Effekt, von dem eigentlich alle reden, die den Film schon gesehen haben, kann und sollte man sich wahrlich sparen. Don’t say you haven’t been warned! 🙂
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@ Flo Lieb:
Ich hab deinen Verriss bei MovieMaze gelesen und nun mittlerweile (dem Karfreitag-Programm von RTL sei dank) das Original gesehen und ich muss sagen: Ich hab ernsthaft Bedenken, mir das Remake anzuschauen.
@ Xander und Flo:
Zum Thema Charme des Originals: lieber unflüssige Stop Motion, dafür aber handgemacht, als seelenlos-glattgebügelte CGI und Slow-Mo-Effekte bis zum Abwinken. Diesen Eindruck suggeriert zumindest der Trailer. Das Einzige was man dem Original – wie du, Xander auch herausgestellt hast – wirklich vorwerfen kann, ist seine Effekthascherei und ein gewisses Maß an Naivität. Aber Bubo (war das die Eule?) fand ich einfach nur toll! 😉
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Ja, Bubo war die Eule. Also toll weiß ich nicht, es war ok. Sie wirkte schon wie ein R2D2 mit Flügeln… 😉
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… aber er war um einiges beweglicher – seltsamerweise ;-).
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Was für eine Zeitverschwendung !
Wäre ich doch besser zu Hause geblieben und hätte mir ein paar schlechte Soaps oder Wiederholungen angeschaut !
Ich mag viele der Schauspieler, die in diesem Film mitgewirkt haben, wirklich richtig gern, allen voran Luc Besson; aber Schnitt und Regie ist ein einziges Chaos – da helfen auch die „möchte-gern-LotR-Kameraschwenks“ + Cumputer-Tricks rein gar nicht.
Zusammenhangloser Wirrwarr – so würde ich es zusammenfassen.
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Luc Besson war an diesem Film beteiligt? Das ist mir neu, ehrlich gesagt glaube ich das auch nicht. In welcher Funktion denn?
Ich glaube ja eher, du meinst einen ganz anderen Film, denn im original „Clash Of The Titans“ gab es nicht mal „möchte-gern-LotR-Kameraschwenks + Cumputer-Tricks“.
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