Serienkritik: DEAD LIKE ME / SO GUT WIE TOT – SEASON 1


„Vielleicht sind wir alle nur Zeitarbeiter…“

Georgia ist 18, als sie von dem herunterstürzenden, fast verglühten Toilettensitz der Raumstation MIR erschlagen wird, woran sie dann tatsächlich auch stirbt. Doch niemand geht so ganz, und so bleibt auch Georgia unter den Lebenden, um als untote Seelensammlerin den Menschen kurz vor ihrem Tod die Seele zu entziehen und zu befreien, damit diese durch das Trauma des Todes keinen Schaden nehmen. Unter der Führung von Rube, ihrem Vorgesetzten in der Abteilung „Äußere Einflüsse“ muss sie nun zusammen mit ihren Kollegen zu den merkwürdigsten Todesfällen reisen, um ihren Job zu erledigen. Aber noch kommt sie mit ihrem Dasein als Untote nicht so ganz klar…

Trotz dieser doch recht ungewöhnlichen Prämisse, was mir ja normalerweise schon sehr zusagt, dauerte es eine Weile, bis ich mit der Serie, die eigentlich nur zufällig den Weg zu mir fand, warm wurde. Nach einem recht gelungenen Einstieg in Georgias Welt steht die Serie doch ein wenig auf der Stelle und weiß scheinbar nicht so ganz, welche Richtung sie nun einschlagen soll. Das sich dies aber im weiteren Verlauf bessert, ist ihr hoch anzurechnen und der einzige Grund, warum ich letztendlich doch noch bis zum Schluss weitergeschaut habe. Und das war auch gut so, denn Dead Like Me entwickelt seine ganz eigene Art von Humor und wie man mit dem Tod umgehen kann.


Was bei So gut wie tot am meisten auffällt, ist die sorgfältige Ausarbeitung der Charaktere. Wenn man auch zu Beginn der Staffel noch nicht so viel mit ihnen anfangen kann, so wird es einem nicht wirklich bewusst, wie sehr man sich an sie gewöhnt hat, doch spätestens bei der Episode Nighthawks, welche geschickt sehr viele charakterspezifische Rückblenden mit Georgias seelischer Aufarbeitung der Geschehnisse verbindet wird einem dieses bewusst. Ebenso wie die Tatsache, dass die Season dann auch schon wieder fast vorbei ist.

Ein schwacher Start und ein großartiges Ende – Dead Like Me ist letztendlich doch eine sehenswerte Komödie und schwarzhumoriges Drama in einem. Und die zweite (und damit letzte) Staffel wird definitiv noch von mir gesehen werden.


(YouTube)

7 Kommentare

  1. Die Zange · Februar 17, 2010

    Ohja, allein schon weil das Ganze aus der Feder von Bryan Fuller stammt, muss ich mir das anschauen. Wird bald in Angriff genommen. 😀
    Mal schauen ob es sich mit Pusching Daisies messen kann.

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  2. Dr. Borstel · Februar 17, 2010

    Ich hätte sogar einen Punktmehr gegeben, und die zweite (und leider letzte) Staffel ist noch besser. Tolle, leider völlig übersehene Serie, die völlig zu Unrecht von RTL2 im Samstagnachmittagprogramm verheitzt wurde und denselben Primetime-Sendeplatz wie „Pushing Daisies“ verdient gehabt hätte.

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  3. Xander · Februar 17, 2010

    Wobei Fuller die Serie ja schon nach fünf Folgen verließ. Da ich aber ansonsten nichts von ihm kenne (auch nicht „Pushing Daisies“) kann ich nicht beurteilen, ob das der Serie gut getan hat oder eher nicht. Aber der Tod scheint ja so sein Thema zu sein…

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  4. Die Zange · Februar 17, 2010

    Stimmt, das er ziemlich schnell wieder draußen war wusst ich, aber immerhin kam Fuller die Grundidee zu Pusching Daisies während der Arbeit an Dead Like Me. Der Mann mit dem magischen Finger wäre dann wohl später noch in DLM als eigenständige Person aufgetaucht, wenn Fuller daran weiter mitwirkt hätte. So wurds halt dann ne eigenständige Serie.

    @Borstel
    Das war ja der Hauptgrund dafür, das er so an mir vorbeigezogen ist: der miese Sendeplatz. Aber das ein anderes Thema vorrüber ich mich tot ärgern könnte. Deutschland weiß tolle Serien leider nicht zu schätzen, aber was will man auch von einem Publikum erwarten, das CSI:Miami und Konsorten für bare Münze nimmt. 😉

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  5. Flo Lieb · Februar 17, 2010

    Die Serie hab ich nach dem Piloten nie weiterverfolgt, da mir die Figuren zu unsympatisch waren und die Prämisse relativ eintönig erschien. Würde sie aber spontan – und nach Sichtung des Piloten – ebenfalls in den 7/10-Bereich verorten. Was bei mir allerdings eben schon quasi das Todesurteil ist, es sei denn, die Figuren sind mir ans Herz gewachsen (z.B. HEROES). PUSHING DAISIES ist zwar grundsätzlich besser, hatte aber dennoch nur bis Folge 3 bei mir eine Chance. Danach wurde mir das Schema zu monoton.

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  6. Xander · Februar 17, 2010

    Man sollte manchen Sachen und insbesondere Serien aber auch eine Chance geben. Sonst hätten es doch gewiss manche Serien nie über den Piloten hinaus geschafft. Wie viele Serien werden, z.B. auf Pro Sieben, schon nach den ersten paar Folgen wieder abgesetzt, weil die Zuschauer und der Sender keine Geduld aufweisen? Grade bei „Dead Like Me“ bin ich froh, dass ich durchgehalten habe, denn die Serie steigert sich, wie gesagt. Wären alle Folgen wie die zweite Hälfte der Staffel, DLM hätte bestimmt auch acht Punkte verdient gehabt.

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