John Carpenters THE FOG – NEBEL DES GRAUENS [1980]
Wohl ein Klassiker des Genres, der scheinbar besser geredet wird, je älter er wird. Ich konnte dem Film insofern nicht viel abgewinnen, als das die Schauspieler trotz sehenswerter Effekte und gewohnt simpler, aber effektiver Musik es schaffen, die Atmosphäre kaputt zu machen, wobei man von Schauspiel nicht immer reden mag. Wogegen in dem Film viel geredet wird, für einen Horrorfilm dieser Machart beinahe zu viel. In meinen Augen nervte das Gesabbel der Radiomoderatorin ungemein, besonders in der Szene, in der der Nebel endgültig die Stadt in Beschlag nimmt. Hier erinnert sie an die freundliche Stimme aus dem Navigationsgerät, in etwa „In 200m: Nebel voraus. Bitte sofort links abbiegen“. Im Gegensatz dazu kurz vorher hysterisches Gekreische ins Mikrofon als würde sie tatsächlich eine Antwort erwarten. Also, eigentlich schon gut der Film, aber andere Carpenter-Werke dürften besser sein. Ja, auch „Sie leben!„.
INSOMNIA – SCHLAFLOS [2002]
Robin Williams als Psychopath und Al Pacino hat was dagegen. Packender Psycho-Thriller, der durch sein ungewöhnliches Setting und die starke Besetzung punktet, dabei aber auch noch sehr spannend ist. Wenn auch Williams als „Böser“ nicht jedem gefällt, so macht besonders der Gegensatz zu seinen vorherigen Rollen den Reiz des Films aus. Ein düsterer Film, der seine Spannung zwar langsam aufbaut, diese dann aber auch aufrecht erhalten kann, wenn das Ende auch etwas gewöhnlich ist. Immer mal wieder sehenswert.
MISERY [1990]
Ich gebe zu, es ist ewig her, wo ich das Buch gelesen habe und ich kann mich auch nicht mehr wirklich an jede Kleinigkeit erinnern. Doch ich fand es gut, und was ich noch gut finde, ist der Film dazu. Ein Horrorfilm, bei dem man schon Angst hat, bevor die Alte den Hammer rausholt. Es ist die bloße Präsenz des Wahnsinns, die Kathy Bates wie auf den Leib geschneidert ist. Wie wurde einem in der Schule noch beigebracht, die letze Stufe eines Konfliktes sei „gemeinsam in den Abgrund“ oder so ähnlich, jedenfalls steuern die beiden Hauptakteure in diesem Film gnadenlos darauf zu. Aus alltäglichen Situationen entstehen neue Gefahren, und es sind Kleinigkeiten, die bei Annie zu Wutausbrüchen führen. Endlich mal eine King-Verfilmung, die hält, was die Vorlage verspricht.
SOMMER VORM BALKON [2005]
Unfassbar schlechter Film, bei dem ich damals im Kino nach der Hälfte den Saal verlassen musste. Nicht, weil mich jemand gezwungen hatte, sondern weil mein Selbsthass einfach nicht groß genug war, als das ich mir freiwillig weitere Minuten dieses Films antun wollte. Ich würde jetzt viel lieber darüber schreiben, dass wir stattdessen im Eingangsbereich des Kinos gekickert haben und das
auch mehr Spaß gemacht hat, aber das hat ja in so einer Minireview nichts verloren. Jedenfalls: Zu dem Film ist jedes Wort zu viel.
„The Fog“ fand ich bei der letzten Sichtung auch deutlich schwächer, als noch vor ein paar Jahren. Keine Ahnung warum. Die Atmosphäre ist dennoch immer noch klasse!
Von „Insomnia“ kenne ich nur das Original, welches mir ganz gut gefallen hat, aber war eben auch kein Brüller.
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Zu “Insomnia”: Echt?? gehört meiner Meinung nach zu den Filmen, die unfassbar viel Potential verschenken. Aber gut… 🙂
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Jops, „The Fog“ war bei der ersten Sichtung vor vielen Jahren ganz ganz groß, aber inzwischen ist er auch nicht mehr wirklich mitreißend. Bei „Insomnia“ muss ich meinen Vorrednern zustimmen, denn obwohl ich ebenfalls viele Leute kenne, die den Film durchaus gut finden, gehöre ich leider nicht dazu. Viel verschenktes Potential und Robin Williams ist in meinen Augen absolut fehlbesetzt, aber er ist nicht komplett schlecht. So max 6 würd ich ihm noch geben, vor allem weil ich Pacino vergöttere. 😉
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Mit meiner Meinung zu „Insomnia“ stehe ich dann wohl alleine da…
Und die letzten beiden Filme…?
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ich teile deine Meinung zu den ersten dreien.
The Fog wirkt aus heutiger Sicht zugegebenermassen altbacken, die klasse melancholisch-resignierten Musik saut einen aber nach wie vor in den Film. naja, der Film profitiert halt unendlich davon, dass der Regisseur die Musik selbst geschrieben hat. Ich finde die Szene mit dem Toten auf dem Seziertisch und seiner schlussendlichen Message aufm Boden auch heute noch sehr geil.
Misery wird dank – wie du gesagt hast – der schauspielerischen Leistungen (und natürlich Regie und Kamera) sicher nicht so schnell altern. Kathy wird immer ein paar Konnotationen ausm Bereich Wahnsinn haben 🙂
fand ich übrigens ne gute Kritik für die Kürze!
bei Insomnia fand ich dass Robin Williams eher sehr gut besetzt war, weil er trotz seiner Verbrechen eher meine Sympathie hatte und erfrischend anders abgeht. ausserdem wirken Nolans Regiestil und seine Stimmungen auf mich stets sehr elektrisierend.
den vierten hab ich nicht gesehen.
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