„Sie eröffnen das Feuer!“
– „Soll das ein Witz sein?“
12 Jahre, nachdem James Cameron die Titanic absaufen ließ meldet er sich nun zurück mit einem Film, der „das Kino revolutionieren“ soll. Computerprogramme und ganze Aufnahmetechniken wurden für den Film neu entwickelt, so dass der Film letztendlich auf Produktionskosten von stolzen 237 Millionen Dollar gekommen ist – der viertteuerste Spielfilm aller Zeiten [via]. Hat sich der Aufwand gelohnt? Ist Avatar tatsächlich eine Revolution des Kino?
Inhaltlich mit Sicherheit nicht. Ein Eingeborenenvolk, welches von einem anderen Volk bedroht wird, eine verbotene Liebe, eine Geschichte um Vertrauen, ein großes Finale – Drama, Baby. Das alles ist irgendwo zwischen Der mit dem Wolf tanzt und Pocahontas im Weltall angesiedelt und funktioniert in Folge dessen auch wunderbar auf der Erde, beispielsweise in einem Western. Oder, abgesehen von der Völkermordgeschichte, ist das irgendwo auch die Basis jeder Rom-Com. Vom Tiefgang her wäre das auch das gleiche Niveau, denn wirklich berühren können selbst emotionale Szenen nicht – sei es aufgrund der Computeranimation oder nur, weil dieser Part irgendwie zu routiniert abgespult wirkt. Und so ist das nun auch kein wirklicher Vorwurf an die Story an sich, dass Avatar hier nicht punkten kann, sondern eher an die Ausführung. Zu schnell wird sich hier vertraut, verliebt, zerstritten, versöhnt. Und das, obwohl der Film 160 min geht.
Pluspunkte kann der Film hingegen bei den Schauspielern sammeln. Denn auch wenn sich die Hauptdarsteller größtenteils hinter ihren digitalen Avataren verstecken, so können sie und vor allem Sigourney Weaver mehrheitlich überzeugen. Weaver hatte merklich Spaß an der Rolle der Grace und überträgt dies spielend auf den Zuschauer. Sam Worthington und Michelle Rodríguez bleiben zwar nicht wirklich in Erinnerung, füllen ihre Rollen aber gut aus. Doch was interessieren einen die Story oder die Schauspieler, ist es doch die technische Umsetzung, wegen derer der Film so lange in der Schublade liegen geblieben ist. Cameron wollte warten, bis es machbar war. Und das ist es jetzt – und das Warten hat sich gelohnt.
Technisch ist Avatar über jeden Zweifel erhaben. Brillante Bilder, ein fantasievolles Pandora, wunderbare 3D-Effekte lassen einen aus dem Staunen fast nicht herauskommen. Sicherlich, in 2D mag der Film ebenso funktionieren, doch er wurde für 3D gedreht und das merkt man ihm auch an. Wenn Cameron auch nicht ständig solche Mätzchen einbringt wie durch den Zuschauerraum schwebende Objekte, nur um zu zeigen, dass er 3D kann – es ist vielmehr die Tatsache, dass er es gar nicht nötig hat. Wenn auch nur das Hauptquartier im Bild ist, mit den Leuten die an ihren Rechnern mit den transparenten Bildschirmen sitzen und arbeiten, so fällt einem doch in jeder Szene die grandiose Animation auf. Ich behaupte fast, noch nie wurde diese Technik so gut eingesetzt wie in Avatar.
Ein Film über die Liebe, die Verbundenheit zur Natur und darüber, dass das Gute immer siegt: Avatar will vieles sein, ist aber im Grunde nur ein Vehikel für die Möglichkeiten der Computeranimation. Das ist zwar einerseits schade, denn eine Kombination mit einem guten Drehbuch hätte einen wirklich spektakulären Film entstehen lassen, andererseits ist der Film trotz allem ein Erlebnis – im Kino, in 3D.
Ich freue mich jetzt schon tierisch auf die Sichtung! Hoffe ich schaffe es zwischen den Feiertagen. Cameron hat mich bisher noch nie enttäuscht.
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Und das wird er auch dieses Mal nicht, trotz aller inhaltlicher Schwächen. Und mit deinem neuen HD-Sehverstärker auf der Nase sollte das ja alles kein Problem darstellen 😉
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Für mich war es der beste Film meines Lebens ! Ich werde mir ihn auf jedenfall nochmal in 3D anschauen. Man hat förmlich mit den Hauptcharaktern mitgefiebert und war über jeden Rückschlag erschroken und angespannt. Es fühlte sich quazi so an als ob man in diese fantazy Welt hinein gezogen wurde. Von Anfang bis zum Ende ein pakender Film der nicht nur in Sachen Optik überzeugt. Der Film Tip schlecht hin. Auf eine Vordsetzung kann man nur hoffen.
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@ Xander:
Auch ich hatte etwas den Eindruck, dass die Story nur ein notwendiges Zugeständnis dafür ist, den Zuschauer Spektakuläres zu präsentieren. Aber in der Konsequenz gebe ich dir vollkommen Recht: Event-Kino war angekündigt und ein Erlebnis und – da will ich mich mal vorschnell festlegen – der nächste Oscar-Preisträger in der Kategorie „visuelle Effekte“ ist es geworden. Und wenn man das Jemandem nicht übel nimmt, dann Cameron ;-).
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Verdammt, meine Kritik mit dem Aufzeigen der Parallelen zu „Der mit dem Wolf tanzt“ hat sich durch deine Kritik wohl erledigt ;-)…
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Naja, aber wir beide werden ja nicht die einzigen sein, denen das aufgefallen ist. Es ist ja doch recht offensichtlich wie ich finde…
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Man sollte die Leute vorwarnen welche auf einen3D Film hoffe. Die Real 3D Technik wurde nur teilweise genutzt und nie ausgereizt. Für einen Zuschauer der seinen ersten 3D Film guckt sicher nett aber für mich als Real 3D Fanatiker war es eine enttäuschung. Nur selten in Real Szenen wurde der räumliche Effekt wirklich hervorgehoben das wars aber auch schon. Die Story ist gut jedoch nichts spektakuläres. Böse Menschen wollen dxie Natur zerstören und die NAtur wehrt sich und gewinnt. WOW. Ich hatte mir so viel erhofft und muss sagen ich hätte mir doch die günstigere 2D variante anschauen sollen das hätte keinen Unterschied gemacht. Die Story war desweiteren zu lang gezogen und wurde nur durch Farben a la Wald Disney ein bisschen interessant. Alles in allem ein Film den man nur einmal schaut. Schade Cameron da wäre mehr drin gewesen bei dem Budget
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Ein Film für Jung und Alt, dennoch wird er nicht in meiner DvD Sammlung erscheinen. Ich habe die letzten Tage mir den Trailer zuhause mit einer einfachen kostenlosen Tiefen-3D Brille von TV-MOVIE angeschaut und ich war erschrocken…es sah sogar Zuhause genauso aus! Und manchmal dachte man in dem Film, dass sie vergessen haben, den 3D Effekt einzuschalten, doch dann war ein Glück dochmal ein kopf oda ein fliegendes Teil im Vordergrund.
Tja und die Story war mal wieder typisch Hollywood mit einen Bilderbuch-Ende, schön fröhlich und emotional überdrosselt! Obwohl ig sagen muss,ich habe eher geweint,dass Menschen von der Natur besiegt wurden und total böse dargstellst wurden! Schade,das StoryElement aus ALiens-Die Wiedergeburt, dass die Menschen gegen böse blaue Affenmenschen kämpfen, hätte mir mehr gefallen!
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@ „Enttäuschter Zuschauer“ + „Die nackte Wahrheit“:
„[…]Wenn Cameron auch nicht ständig solche Mätzchen einbringt wie durch den Zuschauerraum schwebende Objekte, nur um zu zeigen, dass er 3D kann – es ist vielmehr die Tatsache, dass er es gar nicht nötig hat.[…]“
Desweiteren möcht ich euch bitten, in Zukunft eure Kommentare vor dem Absenden nochmal gegenzulesen. Schwer zu verstehen, was Ihr sagen wollt…
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Himmel wimmelt es hier von Rechtschreibschwächen…
Die Story fand ich ausbalanciert und die Charaktere ausgewogen, die Natur gegen Menschen… das sah ich anders, die Gewaltätigkeit gegen Harmonie mit der Natur, was dann schlussendlich nicht ganz funktionierte.
3D Effekte waren super, und wenn man real 3D sehen will, muss man sich eben mit einem Dokufilm begnügen. Immerhin sollen Geschichten erzählt werden mit dem Medium Film und da muss es auch als 2D funktionieren, da niemals JEDER TV in 3D sehen wird.
Das du Xander auf die Romanze so einen starken Focus legst, wundert mich jetzt doch. Für mich war das nicht soooo handlungsrelevant. Man sollte voneinander lernen und dabei sich zu verlieben, war nur das Nebenprodukt. Das hätte aber am Ende nichts geändert, da Jake bereits ein Stammesmitglied war. Soll heißen, er wäre so oder so geretten worden und für das Volk als Retter zurückgekehrt.
Einschlafen und auf Pandora aufwachen…
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Naja, diese „Romanze“ war es ja schließlich, die die Handlung überhaupt voran getrieben hat, viel mehr war ja schließlich nicht. Dieses „voneinander lernen“ war ja nicht die Storyline, sondern vielmehr die Aussage, das, was der Zuschauer mit nach Hause nehmen sollte. Wie auch immer, selbst als Nebenhandlung wäre mir das zu unausgegoren. Und ich hab ja nicht grundsätzlich was gegen Romanzen 😉
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die Romanze hat doch nix vorangetrieben, IMHO.
Jake wurde ein teil des Volkes, mag das Volk, sieht die negativen Seiten des Militärs, versucht „sein“ Volk zu warnen, wird verstoßen… ob nun von seiner Geliebten, oder nem anderen Häuptling, kommt auf das gleiche raus. Neuer Anführer stellt sich ihm als er mit dem Roten zurück kommt an die Seite, auch da braucht es keine Liebelei, dass er zurück kommt, da es sich um sein Gerechtigkeitsverständnis geht.
Ich reg mich mehr über den Krieg in Avatar auf ^^, die Romanze ist nebensache
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