Kritik: SAW 2 [2006]
„Man kann den Tod besiegen, in dem man unsterblich wird!“
Erfolgreiche Filme ziehen zwangsläufig Fortsetzungen nach sich. Das lässt sich in keinem Genre besser feststellen als im Horror-Genre. Man muss sich nur die etlichen Fortsetzungen von Halloween, Freitag der 13. oder aber Nightmare on Elm Street anschauen. Nein, das MUSS man natürlich nicht, aber diese paar Beispiele zeigen schon einmal auf, wohin sich auch die Saw-Reihe entwickelt. Fortsetzungen des Geldes wegen, auf schlüssige Stories darf man dabei in den seltensten Fällen hoffen. Hauptsache actionreicher, blutiger, brutaler. Vor allem bei Slasher-Filmen lässt sich ein Prinzip feststellen, welches scheinbar Erfolg hat, wo es doch immer wieder Anwendung findet: Man nehme ganz einfach einen Haufen junger Leute und lasse sie nach dem „Zehn kleine Negerlein“-Prinzip dezimieren bis jemand über bleibt, der einem im besten Falle sowieso am sympathischten ist. Der erste Teil von Saw war grade hier erfrischend anders, ging es hier doch prinzipiell nur um zwei Personen und ihren Überlebenskampf. Hier war es nicht entscheident, wer überlebt. Es ging nur um das wie.
Nicht so in Teil zwei. Für eine innovative und tiefgründige Fortsetzung hatte man scheinbar keine Idee, und so hielt auch das oben genannte Schema Einzug ins Saw-Universum. Eine Gruppe junger Leute wird in einem Haus festgehalten und einer nach dem anderen muss mal mehr, mal weniger kreativ das Zeitliche segnen. In Zeiten der Political Correctness müssen solche Gruppen dann auch immer von allem etwas enthalten: Schwarze, Weiße, Männer, Frauen, jung und alt, gut und böse. Letzteres darf der Schwarze dann aber bitte nicht sein. Das in diesem Fall der Quoten-Teenager der Sohn der leitenden Ermittlers ist, ist im Grunde nur nebensächlich.