Kurzkritik: SAW [2005]
„Leben oder sterben – Sie entscheiden. Das Spiel beginnt – Jetzt!“
Wahrer Horror entsteht im Kopf. Diesen Horror bietet Saw, und gepaart mit den drastischen Bildern, die der Film teilweise ebenfalls zu bieten hat ist das Endprodukt, welches 2005 für einen Überraschungserfolg sorgte, vielleicht nicht für jedermann geeignet. Denn obwohl die Grundidee auch in einem „normalen“ Thriller funktioniert hätte, wurde sie in Saw sehr drastisch umgesetzt. Wie würde sich jemand, der einen Selbstmordversuch hinter sich hat entscheiden, wenn er sich entscheiden muss, ob er leben oder sterben will? Welchen Preis würde er für das Überleben zahlen, wie weit würde er gehen? Menschen, denen es eigentlich gut geht, sind immer noch nicht zufrieden und wollen noch mehr – schätzen sie ihr Leben so wenig? Wie weit würden sie gehen, wenn es ums Überleben geht, um eine „zweite Chance“?
Diese Fragen scheint sich auch der von der Presse so titulierte Jigsaw-Killer zu stellen, doch belässt er es nicht bei der Frage. Er stellt die Menschen in seinen blutigen Spielen tatsächlich vor die Wahl. Dabei lässt er ihnen jedoch auch immer eine Chance zu gewinnen, und sei sie auch noch so klein. Verlieren sie aber, ist dieser Tod um so brutaler. Auch Adam und Lawrence gehen dem Killer ins Netz und wachen mit Ketten an Rohre gefesselt in einem Raum auf, in dessen Mitte ein Mann liegt, der sich allen Anschein nach mit einer Pistole das Leben genommen hat. Anhand zweier Tonbänder erklärt Jigsaw den beiden die Spielregeln: Lawrence muss Adam töten, damit seine Familie überleben kann. Doch so einfach ist das nicht: Die Sägen, die Jigsaw gnädigerweise als Hilfe im Raum platziert hat, sind zu stumpf für die Ketten, und Adam und Lawrence versuchen auch zuerst, einen anderen Ausweg aus ihrer Situation zu finden…