Kurzkritik: 2012 [2009]


„Die Welt wie wir sie kennen wird bald ein Ende finden!“

Kitsch, Pathos und Zerstörung: Willkommen in der Welt von Roland Emmerich. Irgendjemand oder etwas zerstört „die Welt, wie wir sie kennen“ (z.B. Außerirdische, eine mutierte Riesenechse oder einfach nur Eis) und ein paar Leute, die einem aus irgendeinem Grund sympathisch sein müssen (z.B. Amerikaner, geschiedene Väter oder Amerikaner) kämpfen ums Überleben und tun das dann irgendwie auch. Das war bis jetzt meist so, und so wird es vermutlich auch bleiben. Zumindest aber trifft diese knappe Zusammenfassung voll und ganz auf sein neuestes Werk 2012 zu, und das wird die Fans freuen, die Skeptiker bestätigen und viele Leute werden sagen „Ich hab’s doch gewusst“.

Über den Inhalt braucht man derweil nicht viele Worte verlieren. Eine riesige Sonneneruption lässt den Erdkern erhitzen, ähnlich der Wirkung einer Mikrowelle. Dies führt zu einer Aufweichung der Erdkruste die sich daraufhin munter auf den Weg macht und sich mal eben selber verschiebt. Die Folge sind Erdbeben, Tsunamis und das volle Programm. Was der Film dann noch bietet sind diverse Personen, die versuchen dem Spektakel zu entkommen.



Doch zeitweise, und das muss ich ja gestehen, und vor allem zu Beginn, war ich positiv überrascht von dem Film. Die Einleitung, so kurz und knapp sie auch ausgefallen sein mag, machte doch Lust auf mehr. Kurze Szenen, die zu verschiedenen Zeiten spielten, deuteten an, was auf die Menschen zukommt. Kurz nachdem das Kommende entdeckt wird, wird auch schon der Präsident verständigt. Man erwartet Schema F: Der Oberbefehlshaber glaubt den verrückten Wissenschaftlern nicht und alles geht den Bach herunter. Doch stattdessen wird den Leuten wirklich geglaubt – und alles geht den Bach herunter. Doch auch die kurzen Szenen, in denen z.B. bedeutende Kunstwerke gesichert werden, wissen zu überzeugen. Man könnte wirklich (kurzzeitig) denken, hier sieht man einen Film mit (zumindest etwas) Tiefgang – und dann geht es los.

Was Emmerich dann auf den Kinobesucher loslässt, sucht wirklich seinesgleichen. Man kann von seinem Zerstörungsfetisch halten was man will, aber eindrucksvoller habe ich den Planeten noch nie zugrundegehen sehen. Das sämtlich Fluchtszenarien natürlich immer kurz vor knapp gelingen und die Leute mehr Glück als Verstand zu haben scheinen, kennt man zum einen nicht anders, zum anderen aber gehört das zum Plan, nimmt sich der Film zu diesem Zeitpunkt in keiner Sekunde ernst. Und so macht das Ganze erstaunlich Spaß – bis dann die spektakuläre Flucht der Hauptfiguren aus der großen Stadt vorbei ist. Ruhe kehrt ein, Zeit zum Reden – nicht gut. Denn dafür müssten die Leute ja etwas haben, worüber sie reden könnten, und heiße Luft meine ich damit nicht. Denn der Tiefgang, der zu Anfang vermutet wurde, hat es leider nicht über den Title hinaus geschafft und so bleibt, storytechnisch gesehen, eben nicht anderes als heiße Luft mehr über. Es muss doch möglich sein, einen Katastrophenfilm mit einer etwas anspruchsvolleren Geschichte zu drehen? Vielleicht sollte ich das aber nicht unbedingt Emmerich fragen. Denn der versucht nur, die Zeit bis zur nächsten Katastrophe zu überbrücken.

Das der Film dann letztendlich viel zu lange geht, kommt erschwerend hinzu. Nicht nur, dass die Erde sich selbst zerstört, nein, am Ende müssen die Menschen noch durch ein selbst ausgelöstes Problem ums Überleben kämpfen. Das passt nicht zum Rest, ist auch nicht wirklich spannend und stellt die Geduld des Zuschauers auf eine harte Probe. Aber zumindest sind dann alle an Bord, die man dort auch vermutet hat und so kann man froh sein, doch noch überraschungsfrei den Heimweg antreten zu dürfen.

4 Kommentare

  1. distefano · November 20, 2009

    Eine kurze Filmbeschreibung zu 2012:
    Die Effektszenen aus dem Computer sind nicht schlecht.
    Der Rest ist einfach nur unnötig.
    Die private Familienstory des Hauptdarstellers kann man nur als typisch Amerikanisch (primitiv und verblödet) bezeichnen.
    Was der Hauptdarsteller in diesem Film durchmacht und überlebt, kann mit Worten gar nicht zusammengefasst werden.
    Fazit:
    Ein typisch amerikanischer – USA Helden überleben einfach alles – SCHEISSFILM !!!!!!!!!

    Spart euch das Geld für diesen Dreck !!!!!!!!!!

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