Kurzkritik: DRACULA – TOT ABER GLÜCKLICH [1995]


Nur weil Halloween ansteht, bedeutet das ja nicht, dass man den ganzen Tag Angst haben und zitternd durch die Gegend laufen muss. Horrorfilme können ja auch Spaß machen bzw. den Horror auf die Schippe nehmen, zumindest bei Scary Movie hat dies ja im ersten Teil noch bedingt funktioniert. Bei Leslie Nielsen Filmen funktioniert die Sache mit dem Spaß machen relativ häufig, so habe ich vor ein paar Tagen Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug gesehen und sehr gelacht – und obwohl Nielsens „neuere“ Filme ja alle nicht so dolle sind, habe ich es denn jetzt auch wieder mit dem auch noch nicht ganz so alten Dracula – Tot aber glücklich versucht.

Die Story hält sich recht genau an die Vorlage von Bram Stoker, wenn auch die ein oder andere Sache geändert wurde. Dracula reist nach London, da er vom Anwalt Thomas Renfield ein Haus gekauft hat. Renfield hat er nach den Formalitäten zu seinem Diener gemacht, damit dieser tagsüber seine „Interessen“ vertreten kann. In London angekommen, stellt sich Dracula seinem neuen Nachbarn und seiner Tochter vor, die er sogleich begehrt und des Nachts beißt. Als der Professor Van Helsing die Male entdeckt, beginnt die Jagd auf den Vampir…


Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich aus dem Stoff Stokers eine gelungene Komödie machen lässt. Das dachte sich wohl auch Mel Brooks, der mit Dracula allerdings keine gelungene Komödie ablieferte. Bis 2008 sollte es dauern, dass er wieder Regie führen sollte. Aber woran liegt das? Die Witze in dem Film beziehen sich leider in den seltensten Fällen auf die Thematik an sich – größtenteils handelt es sich tatsächlich um die üblichen Slapstik-Albernheiten, wie sie in jeder Nielsen-Komödie vorkommen könnten. Doch ist Dracula leider nur ein Nielsen Film auf Sparflamme: Die Gagdichte ist zu gering, die Witze zu flach und harmlos und letztendlich ist der ganze Film viel zu vorhersehbar. Es gibt schon das ein oder andere Highlight, unter anderem die Spiegel-Szene während des Balls, aber hauptsächlich hält sich die Komik des Films doch sehr zurück.

Gelacht wird wenig bei Dracula, richtig langweilig ist es jedoch auch nicht. Eigentlich ist das Ganze hauptsächlich belanglos und vor allem und erst Recht für die Erwartungshaltung die man einnimmt, wenn man sich eine Mel Brooks Komödie an sieht – welche ja im Laufe der Zeit auch nicht unbedingt besser wurden. Brooks vorletzter Film Robin Hood – Helden in Strumpfhosen war noch ein letztes Aufbäumen, mit Dracula ging es dann zu Ende. Seine letze Regiearbeit Spaceballs – The Animated Series von 2008 war ein Flop.

6 Kommentare

  1. bullion · Oktober 30, 2009

    „Du bist jetzt im Wandschrank!“ Herrlich, fand den Film damals wirklich lustig.

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  2. Xander · Oktober 30, 2009

    „Damals“ fand ich den ehrlich gesagt auch besser, aber jetzt… irgendwie nicht…

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  3. C.H. · Oktober 31, 2009

    100% Zustimmung. Erachte den Film auch nicht als sonderlich gelungen.

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  4. luzifus · November 2, 2009

    Auch ich hatte zwecks „90er Jahre-Vampire“-Motto überlegt, das Video,, auf dem sich der Film befindet, aus dem Schrank zu kramen. Doch genau deswegen, weil ich die Qualität der Gags des Films schon bei der letzten Sichtung vor 5 (oder noch mehr) Jahren nicht wirklich doll fand (dümmlicher Slapstick wie du treffend schriebst), hab ich es sein lassen. Selbst „Helden in Strumpfhosen“ fand ich schon nicht mehr gut – „Das Leben stinkt“ ist meiner Meinung nach die letzte wirklich gelungene, da auch hintersinnige Komödie made by Mel Brooks.

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  5. Xander · November 2, 2009

    Und da schließt sich der Kreis: Rate mal, warum ich Lust bekam, diesen Film noch einmal zu gucken…

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