Serienkritik: AKTE X – DIE UNHEIMLICHEN FÄLLE DES FBI (Season 4, 5 +6)


Staffel 1, 2 + 3: hier.

SEASON 4

„Alles stirbt.“

Als diese Worte auf dem Fernseher auftauchten, konnte man noch gar nicht erahnen, was einem mit dieser Staffel erwarten sollte. Düsterer, epischer sollte diese Season werden, als es Akte X jemals war. Der großen Mythologie der Serie wurde ein so großer Spielraum gewährt, dass fast jede zweite Folge ein Teil des großen Ganzen war – und groß ist das richtige Wort. Großartige Folgen wie Herrenvolk, Musings of a Cigarette Smoking Man und natürlich Tunguska 1 & 2 (um nur einige zu nennen), der Fan wurde verwöhnt. Ein Staffeltiefpunkt (der Staffel? Der Serie!) ist zwar auch vorhanden (The Field Where I Died), doch kann dies den Gesamteindruck kaum mindern. Eigentliche Monster-of-the-Week-Episoden entpuppen sich plötzlich als Vorspiel zu Scullys ganz persönlichem Drama (Leonard Betts), andere wiederum stellen uns die wohl furchteinflößendste Familie der gesamten Serie vor, die Peacocks (Home). Mulder beginnt außerdem zu zweifeln – basiert sein Glaube an Außerirdische letztendlich doch nur auf einer großen Lüge? Sein Zustand verschlechtert sich und er rutscht langsam in einen depressionsähnlichen Zustand. Alles endet mit Scully (in der Episode Gethsemane), die einen Leichnam identifizieren muss – ist es Mulder…? In Season 4 wird Gas gegeben – und das erste und letzte Mal wurde uns damit eine fast perfekte Season geboten.

SEASON 5

Dieses Niveau konnte dann jedoch mit der fünften Staffel nicht gehalten werden. Zwar fing diese schon etwas, wie der Name schon sagte, unüblich an (Unusual Suspects) und war, was den Hintergrund der beteiligten Personen angeht auch recht interessant und informativ, aber ein wirkliches Highlight bestand in dieser Episode noch nicht. Diese sollten, zumindest auf die Staffel bezogen, aber kurz darauf folgen: Mit Redux erwartete einen ein spannender Zweiteiler mit überraschenden Wendungen – der Krebskandidat erschossen, Scullys Krebs ist besiegt. An die Qualität der vierten Staffel konnten diese Folgen zwar nicht anknüpfen, dennoch zählen sie zu den wichtigsten der Serie. Und das kann man wahrlich nicht von vielen Folgen dieser Season behaupten: Die mehr oder weniger Doppelfolge Christmas Carol und Emily war beispielsweise ebenso belanglos wie langweilig. Die Monster-of-the-Week-Episoden waren ebenso zweigeteilt: Höhepunkte sind zweifelsohne Post-Modern Prometheus um eine mordende frankenstein’sche Kreatur, die sich in Cher verliebt hat, natürlich Chinga, das Drehbuch-Gastspiel von Stephen King, der hier unverkennbar seine Handschrift hinterlassen hat aber auch Bad Blood um einen angeblichen Vampir. Hier wird auf sehr lustige Weise dargestellt, wie unterschiedlich Scully und Mulder ihre Fälle und den jeweils anderen wahrnehmen. Aber Folie a Deux wiederum gefiel mir nicht mehr ganz so gut.

Die fünfte Staffel wirkte insgesamt gesehen nicht einheitlich – die MotW-Folgen waren vielleicht etwas zu abgedreht und komödiantisch ausgelegt, die Mythologie-Folgen mal hochspannend, dann todlangweilig. Mulder und Scully sieht man hier öfter als je zuvor von einander getrennt arbeiten, und wenn man den anschließenden Kinofilm bedenkt, mag das daran gelegen haben, dass auf diesem das Hauptaugenmerk lag, was schade ist – denn vielleicht wäre die Season 5 ansonsten besser geworden.

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