Kurzkritik: DER MANN, DER NIEMALS LEBTE [2008]
„Inzwischen hat unser Feind sehr wohl realisiert, dass er einen Kampf gegen Jungs aus der Zukunft führt und das ist ebenso brilliant, wie es bedrohlich ist. Wer so lebt wie in der Vergangenheit und sich so verhält wie in der Vergangenheit, der ist für die Jungs aus der Zukunft sehr schwer zu entdecken. Wenn man sein Handy wegwirft, keine E-Mails schreibt, alle Anweisungen von Angesicht zu Angesicht und von Hand zu Hand übermittelt, verschließt man sich vor jeglicher Technologie und verschwindet in der Menge.“
Nach dem 11. September war nichts mehr, wie es war. Menschen, die vom Terrorismus zuvor nur am Rande Notiz nahmen, realisierten plötzlich, dass er eine reale Gefahr war – und das nicht nur in Amerika. Auch Hollywood blieb von dem Wandel nicht verschont. Wurden direkt nach den Anschlägen noch schnell sich in der Produktion befindende Filme bearbeitet (beispielsweise durch Retuschierung der Zwillingstürme) oder Drehbücher umgeschrieben (Spider-Man sollte ja auch sein Netz zwischen den Türmen spannen), so erschienen mit der Zeit auch Filme, die sich direkt mit der Thematik beschäftigten. Ridley Scotts Der Mann der niemals lebte ist einer davon und zeigt den Anti-Terror-Kampf aus nächster Nähe.