„Sie trägt den Holocaust-Ring meiner Großmutter, Leute!“
– „Ich wusste gar nicht, dass sie da Ringe verteilt haben!“
Manchmal ist das halt so: Ein mir vorher nicht bekannter Film kommt in die deutschen Kinos und der Trailer ist auf den ersten Blick dann auch nicht so der Knüller. Aber dann beginnt man, sich die Kritiken anzuschauen, Bekannte gehen ins Kino und kommen breit grinsend und voll des Lobes wieder heraus, und irgendwann denkt man sich dann: Hm, sollte man sich vielleicht doch mal ansehen. Das man letztendlich auch was auf die Meinung geben darf von Leuten, deren Filmgeschmack teilweise erheblich vom eigenen abweicht, zeigt sich ja hin und wieder doch und für solche Überschneidungen, besonders wenn sie ins Positive tendieren, bin ich dann auch immer dankbar. Das Hangover so ein Fall ist, brauch ich bei der Einleitung dann ja wohl nicht weiter zu erwähnen oder?
Alan, Phil & Stu suchen Doug (v.l.)
Doug großer Tag steht bevor. Doch vor seiner Hochzeit mit Tracy steht noch der obligatorische Junggesellenabschied auf dem Programm. Zusammen mit Tracys Bruder Alan und seinen besten Freunden Phil und Stu geht es auf nach Las Vegas, um den letzten Abend in Freiheit auch standesgemäß zu begehen. Und scheinbar tuen sie dies auch, denn am nächsten Morgen haben sie ein Problem: Keiner besitzt auch nur einen Funken Erinnerung an die letze Nacht, das Hotelzimmer ist völlig verwüstet, ein Tiger sitzt im Badezimmer, ein Baby liegt im Schrank und: Der Bräutigam ist verschwunden…
Um es gleich vorweg zu sagen: Der Film hat seine Vorschusslorbeeren und guten Kritiken auf allle Fälle verdient. Was vielleicht zu Beginn anmutet wie eine erwachsen gewordene Mischung aus Ey Mann, wo ist mein Auto und Eurotrip, ist doch relativ eigenständig. Der Film hält einen auf Trab, viel Leerlauf gibt es nicht (auch wenn er erst richtig los legt wenn die Jungs am „Morgen danach“ erwachen) und eine Absurdität folgt auf der anderen. Sicherlich, nicht alles ist der Brüller und wirkt etwas deplaziert, da das Niveau in manchen Szenen wohl mal kurz zu Tisch war und man schon mal ohne weiter gemacht hat. Warum Alan zu Beginn Doug mit heruntergelassener Hose umarmt ist mir z.B. noch nicht ganz klar geworden oder warum sich die drei im Krankenhaus mit dem Arzt unterhalten müssen, während dieser einen alten, nackten Mann untersucht. Nicht alle Pointen sitzen, aber Gott sei dank gibt es ja doch mehr davon, so dass man dies ohne Probleme verschmerzen kann.
Hangover ist mit Sicherheit einer der lustigsten Filme der letzten Zeit, für mich persönlich ist die Bezeichnung „Kultfilm“ allerdings etwas hochgegriffen. Er hat definitiv seine Stärken (unter anderem den Abspann), aber auch seine angesprochenen Schwächen. Und insgesamt ist es eine sehr gute Komödie mit Huhn.
I agree! Ich fand den Film nicht kitschig und daueramüsant!
Aber irgendwie hab ich immer noch nicht mitbekommen, woher das Huhn kam?
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Fand ihn nicht sonderlich prall, eben totaler (Todd-Phillps-)Durchschnitt. Aber ich sehe gehypte Filme meistens nie so toll, wie die Mehrheit, von daher…
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Liegt das dann daran, dass sie gehypt werden und du deshalb sofort skeptischer bist? Wenn er jedenfalls gehypt wurde, dann ist das total an mir vorbei gegangen. Wie schon gesagt, bin ich eigentlich erst durch Mundpropaganda so wirklich auf ihn aufmerksam geworden. Alleine aufgrund des Trailers hätte ich ihn mir nicht angeschaut, zumindest nicht im Kino. Und wenn das Todd-Phillips-Durchschnitt ist, muss ich mir die anderen wohl auch mal ansehen.
@ irodeschi: Das wurd glaube ich auch nicht erklärt 😉
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Ich bin auch ungehyped reingegangen und hab mich totgelacht! Hammer Film
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Das hatte ich ja schon angesprochen: „Road Trip“ fand ich von Todd Phillips noch etwas besser, aber ansonsten kann ich dir bei „Hangover“ nur zustimmen: witzig, obwohl mit einigen Gag-Rohrkrepieren, und (zunächst) auch kein Kultfilm. Das schließt aber nicht aus, dass er das noch werden kann ;-)…
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Kann mich nur anschließen. Bin ebenfalls mehr oder weniger über den Film gestolpert und fand ihn einfach nur genial. Übrigens das mit dem Huhn hab ich auch nicht verstanden… muss man vielleicht auch nicht.
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