„Diesen Microchips traue ich nicht viel weiter als ich sie werfen könnte!“
David ist ein begeisterter Computerfreak. Als er sich eines Tages in den Computer einer Spielefirma hacken will, landet er allerdings ganz wo anders – beim Zentralcomputer des Verteidigungsministeriums. Im Glauben, es handele sich um ein Spiel, startet er das Programm „Weltweiter Thermonuklearer Krieg“ – nicht ahnend, dass er damit wirklich einen auslösen könnte…
Es ist heutzutage schon sehr lustig, einen 26 Jahre alten Film zu sehen, der sich mit der „neuesten“ Computertechnik beschäftigt. Da wird sich über einen Datenkoppler in andere Computer gehackt, da werden riesengroße Disketten eingeschoben und ausgewechselt und auf den Monitoren war nichts anderes zu sehen als grüne Schrift auf schwarzem Grund. Lang ist’s her.
Doch Gott sei Dank beschränkt sich der Film nicht auf sein Technikgefasel oder krankhaft gewolltes Hip-Sein, sondern er hat eine Geschichte zu erzählen, die heutzutage genauso, wenn nicht sogar noch aktueller ist als damals. Was wäre, wenn einerseits die Computer die Macht über alle Waffen hätten, ein Eigenleben beginnen und beschließen Krieg zu führen? Ok, diese Variante wird uns demnächst in „Terminator: Salvation“ aufgezeigt. Oder, was wäre, wenn die Waffen zwar von Computern gesteuert werden, diese Computer aber von außerhalb gehackt und kontrolliert würden? Diese Ausgangssituation, zusammen mit dem damals vorherrschenden Kalten Krieg, machen diesen Film so brisant und spannend, auch heute noch.
Wir sehen einen jungen Matthew Broderick in seiner ersten Kinorolle, die für ihn den Start seiner Karriere bedeutete. Broderick ist mir ja sowieso symphatisch und in diesem Film spielt er auch sehr überzeugend. Übertroffen wird er allerdings von Ally Sheedy, die in die Rolle der Jennifer eine unglaublich Natürlichkeit einbringt – und nebenbei auch noch wahnsinnig gut aussieht.
Was nervt in diesem Film, sind aber doch tatsächlich die Computer. Bei aller Nostalgie, aber war es damals wirklich so, dass jede Bewegung auf dem Monitor von einem Piepston begleitet wurde? Jeder Buchstabe macht hier einen Ton, und dann kann man sich ja vorstellen, was in der Kommandozentrale der Armee für ein Krach herscht. Und da der ganze Film von Computern handelt, geht das die ganze Zeit so.
Nichts desto trotz ist „Wargames – Kriegsspiele“ ein spannender Thriller mit einer interessanten Thematik und guten Schauspielern. Auch wenn er demnächst in der x-ten Wiederholung irgendwo im Nachmittagsprogramm laufen sollte, ist er definitiv einen Blick wert.
Aber das waren noch sehr interessante Zeiten. Ich habe mit meinem c64 auch über Akustikkoppler Schach per BTX gezockt. Das war zwar teuer, aber es hat sehr viel Spass gemacht 🙂
Der Film beschreibt ein Szenario, wovor damals alle angst hatten. Kann ihnen auch keiner verdenken, denn es war sehr brisant und jeden Tag hätte eine Seite einen falschen Schritt machen können.
Mein Opa hatte im kalten Krieg einen Luftschutzkeller bei sich im Haus gebaut, mit Stahltür, Klappbetten, Klo und Konservendosen für einen Monat. Ich war zwar noch klein, aber da ich genau neben der Grenze gewohnt habe, hatten wir in der Schule einmal im Jahr den Ernstfall geprobt. So mit unter den Tisch legen und Augen bedecken und in den Schutzkeller rennen und so….
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