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„Wenn man das mittlere Kind ist in einer Familie von 5 Millionen, dann wird man einfach nicht beachtet!“
Z ist mit seinem Leben in der Ameisenkolonie nicht zufrieden. Er sehnt sich nach Individualität und Eigenbestimmung. Als er sich eines Tages in die Prinzessin der Kolonie verliebt, überredet er seinen Soldaten-Freund Weaver, mit ihm die Plätze zu tauschen, damit Z Prinzessin Dala bei der Militärparade wiedersehen kann – in der Zweiklassengesellschaft der Kolonie der Ameisen ein Unding. Weaver willigt ein, doch der intrigante General Mandible schickt die Truppen von der Parade geradewegs in den Krieg – und Zs Ausbruch aus der Arbeiterklasse bewirkt einen Aufstand in der Kolonie…
Seit „Toy Story“ werden Animationsfilme immer beliebter und es scheinen jedes Jahr mehr zu erscheinen. Leider ist es aber scheinbar so – besser werden sie zwangsläufig nicht und sie beschränken sich leider all zu häufig auf die Formel „niedliche sprechende Tiere machen harmlose Witzchen und werden dann als Spielzeug wie blöd verkauft“ und sparen an der Story. Das es auch anders geht, bewies Dreamworks bereits 1998 mit „Antz“ – „sprechende Tiere machen intelligente Witze, werden dafür aber weniger von den Kindern geliebt“. Mit Animationsfilmen verband (und verbindet man noch heute) Kinderfilme, und sobald diese Filme dann nicht naiv und belanglos genug sind, wird es für die Prouzenten scheinbar uninteressant. Einer der Gründe, warum ich „Antz“ nicht in die Rubrik „Kinderfilme“ gepackt habe – Kinder werden ihn wohl nicht so toll finden.
„Antz“ bietet nicht gerade bahnbrechende Optik – die vielfach gelobte Mimik der Ameisen wirkt heute nicht mehr ganz so überragend (ist ja nu auch schon 10 Jahre her…), und die oft gezeichnet erscheinenden Hintergründe wollen nicht immer zu den Animationen passen – beispielsweise wenn im Vordergrund detailliertes Wasser zu sehen ist. Doch wäre ein guter Film nur eine Frage der Animation, wäre ja auch „Die Rotkäppchen-Verschwörung“ schlecht, und das ist er ja nicht. Denn abgesehen davon, ist „Antz“ ganz großes Kino.
„Wir können doch versuchen, ihre Politik durch Wahlkampfspenden zu beeinflussen!“
Es gibt eigentlich so viele Punkte, die man ansprechen könnte – gelungene Synchronisation, eine einigermaßen erkennbare Ähnlichkeit der Insekten mit den Originalsprechern (immerhin: Woody Allen, Dan Akroyd, Sharon Stone, Sylvester Stallone, Christopher Walken, Gene Hackman, Danny Glover, Jennifer Lopez…) oder ganz einfach: Die Story. Diese strotzt nur so vor intelligenten Subplots: Die Kritik am Faschismus, die Ameise mit Identitätskrise, das Vorführen einer Klassengesellschaft mit Gesellschaften („Geh zurück an die Arbeit, Arbeiter!“ – „Warum?“) oder die Filmzitate (die große Schlacht gegen die Termiten z.B. erinnert doch stark an „Starship Troopers„) – die Liste ist so lang wie der Film gut ist.
„Da habt Ihrs. Eine ganz einfache ‚Junge trifft Mädchen, Junge mag Mädchen, Junge verändert die vorhandene Gesellschaftsform‘-Story“
Dieser Film könnte Euch gefallen, wenn Ihr Folgendes mögt:
„Die Rotkäppchen-Verschwörung„, „Shrek“, Insekten
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