„Ich garantiere Ihnen die glatteste Rasur Ihres Lebens!“
Benjamin Barker wurde von Richter Turpin verbannt, da dieser seine Frau Lucy begehrte. 15 Jahre später kehrt er als Sweeney Todd zurück und erfährt von der Pasteten-Bäckerin Mrs. Lovett, dass sich seine Frau vergiftet hat. Seinen alten Barbier-Beruf wieder aufgreifend, schwört Todd Rache an Turkin. Um zu „üben“, ermordet er in seinem Barbiergeschäft unschuldige Menschen – welche dann von Mrs. Lovett zu Pasteten verarbeitet werden. Und der Tag der Rache rückt näher…
„No I’ll never hug my girl to me – finished!
Alright! You sir, you sir, how about a shave?
Come and visit your good friend Sweeney.
You sir, too sir? Welcome to the grave!“
Da ja scheinbar im Moment alle so in Musical-Laune sind („Mamma Mia“ soll ja so toll sein) und ich beim „Film-Stöckchen“ in der Rubrik arge Probleme hatte, die Fünf voll kriegen, dachte ich mir, jetzt guckste auch mal wieder nen Musik-Film. Und warum dann nicht den halbwegs aktuellen „Sweeney Todd“, wo die Voraussetzungen (Tim Burton, Johnny Depp, Alan Rickman…) schon ganz gut sind? Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.
Zu erst einmal das Negative. Man lernt ja schon in der Schule, die Argumente die überzeugen sollen kommen am Ende damit sie im Gedächtnis bleiben *g*.
Störend an diesem Film ist nicht das Gesinge. Da dies ein Musical ist, kann man das schon irgendwie vermuten, dass gesungen wird. Störend ist allerdings, dass auch gesungen wird, wenn überhaupt keine Notwendigkeit besteht. Um mal einen vielleicht etwas unpassenden Vergleich zu wagen: „Once More With Feeling„, eine Episode der Serie „Buffy„, ist ein Musical in Reinform. Die Dialoge werden unterbrochen von schmissigen Songs, mit eingängiger Melodie, passenden, witzigen Texten und perfekter Choreografie. Jedes Lied hat irgendwie seine Daseinsberechtigung, wenn man das so sagen will. Etwas anders bei „Sweeney Todd“: Hier werden auch Dialogzeilen gesungen, die man auch hätte sprechen können, ohne Melodie, Struktur – so ein belangloses Singsang stört dann leider auch in einem Musical.
Das wars dann aber auch schon, was stört, denn der Rest ist ganz großes Kino. Wie erwartet, machen alle Schauspieler ihre Sache sehr gut (sogar das Singen, was man ja nicht so erwarten kann), besonders Alan „Snape“ Rickman überzeugt hier (von dem ich vorher gar nicht wusste das er mitspielt). Die Handlung spielt in einem überzeugend dargestellten London des 19. Jahrhunderts (Oscar „Bestes Szenenbild“) und die Bilder sind düster, fast schon schwarzweiß. Richtig Farbe kommt nur durch das Blut ins Spiel, welches reichlich fließt. Man wundert sich: Eine Freigabe ab 16 Jahren hätte ich dem Film vermutlich nicht gegeben. Die Story ist auch gut, so in der Form wohl noch nicht da gewesen (also außer in den vorherigen Adaptionen) – Frisör bringt Leute um, die seine Bekannte dann zu Fleischpasteten verarbeitet. Den Verlauf der Handlung kann man glaube ich sehr gut anhand der Wikipedia-Erklärung zu „Tragödie“ zusammenfassen:
In der Praxis werden die Gefühle des Zuschauers einer Tragödie oft durch ein geschickt angelegtes Wechselspiel der Ereignisse zwischen der Sympathie mit dem Helden, dem Erschrecken vor dem näher rückenden, unabänderlichen Ende und der immer wieder angeregten Hoffnung auf einen günstigeren Ausgang hin und her gezogen.
Fazit also: Ein super Film, der zwar nicht zu 100% überzeugt, aber dennoch mehr als einen Blick wert ist. Für alle Skeptiker: Die Songs sind NICHT synchronisiert, sondern mit Untertiteln belegt. Ist doch was.
Now then, my friend.
Now to your purpose.
Patience, enjoy it.
Revenge can’t be taken in haste.
Dieser Film könnte Euch gefallen, wenn Ihr Folgendes mögt:
Musicals allgemein, Sleepy Hollow, Splatter
das hasse ich immer, wenn in solchen filmen die lieder eingedeutscht werden…
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Ich schau schon immer nach den Making ofs. Ich weiss aber nicht, ob mir dieser Film nicht zu blutrünstig sein wird. Ich sehe Johnny Depp so gern in so skurilen Filmen, aber konnte mich nicht durchringen bisher.
Kannst du mir sagen, ob er brutaler ist wie Sleepy Hollow. Wenn nicht würde ich ihn mir auch holen, denn den fand ich großartig.
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ich fand ihn „brutaler“ als Sleepy Hollow, aber dieser zweitgenannte Film ist auch eher eine Komödie, denn Tragödie, wie Todd.
Aber während dem Film denkt man nicht so genau drüber nach, was die da machen, nur um den Jungen tut es einem leid…
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seh ich ebenso lalia. hast du gut gesagt.
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Er ist schon recht brutal… aber wie Lalia schon sagte: Die Morde werden nicht gezeigt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen oder einen zu ekeln, wie bspw. bei „SAW“. Hm, vllt. deswegen ab 16?
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das mit dem pferd kann hinkommen 😉 ist schon bisschen her, dass ich den film gesehen habe.
bei den meisten filmen hab ich kein persönliches fazit dabei. meist nur, wenn es etwas besonderes zu erzählen gibt.
anguckbar ist er, sonst wäre er nicht in meiner rubrik 😉 ich mag da allerdings mehr die darstellung des killers als jaylo 😉
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und wieder redet wortman über Blogs verteilt *g*
The cell ist schon ein sehr durchdachter Thriller.
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*hihi* lalia… bin eben unnormal normal verrückt 😉
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Just a freak… like me 😉
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wer ist kein Freak… 😀
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zum glück sind wir film-freaks und nicht wie diese „freaks“:
http://horrortalk.com/reviews/Freaks/Freaks.htm
dieser film, obwohl von 1932, lässt einem eine gänsehaut wachsen…
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Ich glaube sowas wäre nichts für mich… obwohl mein Bruder den auf Video hat, soweit ich weiß.
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Also, ich fand den Film vollkommen schrecklich. Immer nur die drei beinahe identen Lieder, immer und immer wieder gesungen. Und die geschätzten zwanzig Morde innerhalb von 2 Minuten … normalerweise habe ich nichts gegen Blut und Mord in Filmen, aber danach war mir einfach nur schlecht. Neben Sleepy Hollow der wohl schlechteste Tim Burton Film.
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