Kritik: NO COUNTRY FOR OLD MEN

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8/10

„Wer ist der Typ? Das ultimative Arschloch?“ – „Nein, ich würde eher sagen er ist etwas humorlos.“

Llewelyn Moss wähnt sich zu erst im Glück: Beim Jagen findet er ein wahre Massaker vor, welches sich als missglückter Drogendeal entpuppt. Den einzigen Überlebenden lässt er zurück und macht sich mit dem Geld, über 2 Millionen Dollar, aus dem Staub. Nachts überkommt ihn allerdings das schlechte Gewissen und er will dem Verletzten noch etwas Wasser bringen, um ihm zumindest etwas zu helfen. Dort bekommt er allerdings unliebsamen Besuch, und befindet sich seitdem pausenlos auf der Flucht, vor den Empfängern des Geldes als auch vor den Empfängern der Drogen…

Nach den genialen Filmen „Oh Brother, Where Are Thou“ oder „The Big Lebowsky“ war ich schon gespannt, wie der neue Film der Coen Brüder ist. Bin soeben aus dem Kino raus und weiß noch nicht zu 100%, wie ich den Film einordnen soll, es ist definitiv ein Film, der auf einen wirken muss.

Gute Schauspieler bietet der Film genug, jedem nimmt man seine Rolle ab. Besonders im Gedächtnis bleiben einem natürlich der alternde, arbeitsmüde Sherrif Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones) und besonders der Auftragskiller und Star des Films, Anton Chigurh (Javier Bardem). Bardem spielt seinen emotionslosen Killer mit der Günther-Netzer-Gedächtnisfrisur so kalt und unberechenbar, das sich künftig Schauspieler in ähnlichen Rollen schwer tun werden, diese Leistung zu überbieten.

Was bietet der Film? Action – vorhanden, wenn auch wohldosiert. Erwähnenswert die Jagd Llewelyns durch den Fluss, bei der ihm ein Hund auf den Fersen ist. Spannung? Auch das, wo auch immer der Killer auftaucht, wird es Tote geben – wenn auch manchmal die Münze den Opfern glücklich gesinnt ist. Humor – dezent. Es gibt lustige Stellen, den Film als Komödie darzustellen ist allerdings sehr weit hergeholt. Ratlosigkeit? Oh ja. Das Ende lässt den Zuschauer bewusst mit vielen Fragen zurück, einen wirklichen Showdown gibt es nicht, und wenn, so liegt er einige Szenen VOR dem Abspann.

Ein guter Film, keine Frage. Man langweilt sich zu keinem Zeitpunkt – dies ist nicht bei allen Filmen mit 122 min Laufzeit der Fall. Grandiose Bilder, gute Schauspieler und eine zu weiten Teilen nachvollziehbare Handlung machen „No Country For Old Men“ auf jeden Fall empfehlenswert, wenn auch einige Fragen offen bleiben. Diese will ich aber jetzt nicht ansprechen, erst mal ne Nacht drüber schlafen…

6 Kommentare

  1. Pingback: Kritik: BURN AFTER READING « at the movies - filme. tv. sowas.
  2. DHJaeger · Oktober 8, 2008

    Ich habe eben diesen achso tollen oscarprämierten film gesehen.
    und so langsam muß ich doch feststellen, das ich für solche filme nicht der richtige bin.
    war ja ganz interressant wie der mörder mit seinem kuh-tot-mach-gerät und seiner modifizierten pumpgun/mg durch den film spaziert um an sein geld zu kommen. und schlecht gespielt hat der schauspieler auch nicht, aber nach einiger zeit mußte ich mich fragen warum ich dafür wieder 2,5 € ausgegeben habe.
    beim nächsten mal hole ich mir wieder ein popcorn-film.

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  3. Xander · Oktober 9, 2008

    Und so unterscheidet sich unser Filmgeschmack doch etwas… obwohl, das hat man ja schon bei „Transformers“ gemerkt 😉

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